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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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widerspiegelte. Leider hatten er und Worthy unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie dieser Effekt erreicht werden sollte.
    »Gut, gut«, sagte Derek schließlich, und seine grünen Augen funkelten gereizt. »Ihr könnt Eure Säulen und die Silbergirlanden haben, aber dann darf ich auch mit den Mädchen machen, was ich will.«
    »Sie weiß anstreichen und in Leintücher hüllen, damit sie wie Statuen aussehen?«, fragte Worthy skeptisch. »Was sollen sie denn dann den ganzen Abend über machen?«
    »Auf ihren Sockeln stehen.«
    »Sie könnten ihre Posen nicht länger als zehn Minuten halten.«
    »Sie tun das, wofür ich sie bezahle«, beharrte Derek.
    »Mr. Craven«, sagte Worthy, und seine normalerweise ruhige Stimme klang leicht erschöpft, »selbst wenn Eure Idee durchführbar wäre, was sie nicht ist, würde sie doch die Atmosphäre ein bisschen geschmacklos und billig machen und bei weitem nicht den üblichen Standards bei Craven’ s entsprechen.«
    Derek runzelte die Stirn. »Was, zum Teufel, meint Ihr damit?«
    »Er meint«, erklang Lilys lachende Stimme hinter ihnen, »dass es außerhalb der Grenzen des guten Geschmacks liegen würde, du kleiner Prolet!«
    Dereks finstere Miene wurde von einem Lächeln erhellt als er sich zu Lily umdrehte. In ihrem lavendelfarbenen Kleid, das mit Silberfäden bestickt war, sah sie reizend aus. Lachend warf sie sich ihm in die Arme und ließ sich von ihm herumschwenken.
    »Da ist ja Miss Gypsy, wieder vom Land zurück«, sagte Derek. »Und, hast du Wolverton das Fürchten gelehrt?«
    »Nein«, erwiderte Lily und verdrehte die Augen. »Aber ich bin noch nicht mit ihm fertig.« Sie seufzte vor Freude darüber, wieder in der vertrauten Atmosphäre des Clubs zu sein. Als sie Dereks Faktotum sah, strahlte sie.
    »Worthy, Ihr gut aussehender Teufel. Wie war es denn ohne mich?«
    Der kleine Mann mit der Brille lächelte. »Gerade so erträglich. Ihr seid wie immer ein willkommener Anblick, Miss Lawson. Soll ich etwas aus der Küche bestellen?«
    »Nein, nein«, sagte Lily sofort. »Monsieur Labarge will mich sicher gleich wieder mit seinen neuen Puddings und Kuchen voll stopfen.«
    »Das könntest du auch brauchen«, bemerkte Derek. »Du bist so klein wie ein Mäuschen. Komm her.« Er legte den Arm um ihre schmalen Schultern und zog sie in eine Ecke. »Du siehst furchtbar aus«, stellte er fest.
    »Das scheint heute die allgemeine Meinung zu sein«, erwiderte sie trocken.
    Derek entgingen weder die fiebrige Fröhlichkeit in ihren Augen noch der verkniffene Zug um ihren Mund. »Was ist los, Liebchen?«
    »Wolverton hat sich unmöglich benommen«, erwiderte Lily. »Ich werde zu drastischen Maßnahmen greifen müssen.«
    »Drastisch«, wiederholte er und blickte sie eindringlich an.
    »Fürs Erste habe ich seinen jüngeren Bruder entführt.«
    »Was?« Er folgte Lilys ausgestrecktem Zeigefinger und sah den hübschen blonden Jungen, der am anderen Ende des Saals wartete. Der. Junge ging langsam herum und bestaunte mit großen Augen die prächtige Umgebung.
    »Hölle«, hauchte Derek erschreckt.
    Lily blickte ihn entschuldigend an. »Ich werde Wolverton eine Falle stellen. Henry ist der Lockvogel.«
    »Herr im Himmel, du hast es wirklich getan«, sagte Derek in einem staunenden Tonfall, der Lily einen Schauer über den Rücken jagte.
    »Ich möchte, dass du Henry hier behältst Derek. Nur für eine Nacht.« Die freundliche Besorgnis wich aus Dereks Gesicht. Er blickte sie kühl an. »Ich lasse nie Kinder in meinen Club.«
    »Henry ist ein Engel. Er wird dir keine Probleme machen.«
    »Nein.«
    »Dann komm wenigstens und begrüß ihn«, bettelte Lily.
    »Nein.«
    »Bitte, Derek.« Sie zupfte ihn am Ärmel. »Henry war so aufgeregt bei der Aussicht dich kennen zu lernen. Er hält dich neben dem König für den bedeutendsten Mann in ganz England.«
    Derek kniff die Augen zusammen.
    »Bitte«, flehte sie.
    »Na gut«, sagte er schließlich. »Ich sage ihm guten Tag, und dann verschwindet er wieder.«
    »Danke«, erwiderte Lily und tätschelte ihm den Arm.
    Leise fluchend ließ Derek zu, dass Lily ihn zu Henry zog. »Mr. Craven«, sagte Lily, »ich möchte Euch Lord Henry Raiford, den Bruder des Earl von Wolverton, vorstellen.«
    Mit seinem höflichsten Lächeln, das für gewöhnlich königlichen Hoheiten vorbehalten war, verbeugte sich Derek elegant vor Henry. »Willkommen bei Craven’ s, Mylord.«
    »Es ist sogar noch besser, als ich es mir vorgestellt habe«, rief Henry aus. Er

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