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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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übrigen Lawsons auf dem Land und würde keinen Gedanken an ihre Existenz verschwenden. Sie dachte daran, wie sie ihn an ihr Bett gefesselt hatte, und ein Gefühl hoffnungsloser Furcht überkam sie. Alex würde ihr diese Demütigung nie verzeihen. Er würde sie ihr hundertfach heimzahlen. Er würde alles daransetzen, um sie fertigzumachen.
    Sie sah ihm nicht direkt in die Augen, aber sie spürte, dass er sie mit seinem Blick fixierte. In seiner strengen roten Kleidung wirkte er verwirrend, streng und erschreckend. Sie bezweifelte, dass sie sich schlimmer fühlen würde, wenn sie mit dem Leibhaftigen selbst in einer Kutsche eingesperrt wäre.
    Endlich hielt die Kutsche an. Einer der Lakaien öffnete die Tür. Alex stieg aus, nahm sie auf den Arm und ging die Treppe zu Swan’ s Court hinauf. Der Lakai eilte vor ihnen her und klopfte an die Tür. »Mrs. Hodges«, rief er drängend, »Mrs. Hodg …«
    Die Tür ging auf, und die Haushälterin blickte überrascht auf das Bild, das sich ihr bot. »Ihr seid früh zurück, Mylord. Ich …« Sie riss die Augen auf, als sie die Frau in Alex’ Armen bemerkte. »Grundgütiger Himmel … Lord Raiford, ist sie verletzt?«
    »Noch nicht«, erwiderte Alex grimmig und trug Lily ins Haus.
    Lily wand sich verzweifelt. »Du kannst mich nicht zwingen, hier zu bleiben«, schrie sie. »Ich gehe, sobald du mich herunterlässt!«
    »Nicht bevor ich ein paar Dinge klargestellt habe.« Während sie durch eine Halle und eine hübsch geschwungene Treppe mit schmiedeeisernem Geländer hinauf gingen, blickte Lily sich rasch um. Das Haus war kühl und hell, anmutig, aber nicht überladen ausgestattet. Es war überraschend modern, mit großen Fenstern und teuren Stuckarbeiten. Plötzlich bemerkte sie, dass Alex auf sie herunterblickte, als wolle er ihre Reaktion auf das Haus abschätzen. »Wenn du mein Leben ruinieren willst«, sagte sie leise, »dann hast du das besser geschafft, als du dir in deinen kühnsten Träumen ausgemalt hast. Du hast ja keine Ahnung, was du mir antust.«
    »Weil ich dich vom Spieltisch geholt habe? Weil ich dich daran gehindert habe, deinen Körper vor den oberen Zehntausend zur Schau zu stellen?«
    »Glaubst du etwa, mir macht das Spaß?«, fragte sie wütend. »Glaubst du, ich hatte eine andere Wahl? Wenn es nicht wegen …«
    Erschreckt verstummte sie, weil sie sich beinahe verraten hätte. Er hatte sie so an ihre Grenzen gebracht dass sie beinahe ihr dunkelstes Geheimnis ausgeplaudert hätte.
    Alex hakte sofort nach. »Wenn es nicht wegen was gewesen wäre? Hat das etwas mit den fünftausend Pfund zu tun, die Craven erwähnt hat? Wozu brauchst du das Geld?«
    Lily blickte ihn wie gelähmt an, ihr Gesicht wurde totenbleich. »Derek hat dir von den fünftausend Pfund erzählt?
    «, fragte sie rau. Sie konnte es nicht glauben. 0 Gott, sie konnte niemandem auf der Welt vertrauen! »Ich … ich bringe ihn um, den Verräter …«
    »Es sind Spielschulden, nicht wahr?«, erwiderte er grimmig. »Was ist aus dem Geld geworden, das du von deiner Tante geerbt hast? Du hast ein ganzes Vermögen am Spieltisch verschleudert nicht wahr? Offensichtlich bist du durch eigene Schuld verarmt und musst dich jetzt durch Gewinne am Leben erhalten. So ein verantwortungsloses …
    « Zähneknirschend brach er ab.
    Lily wandte sich ab und biss sich auf die Lippe. Sie hätte ihm liebend gerne erzählt dass sie ihr Geld weder verschwendet noch verspielt hatte. Es war ihr wegen der Erpressung und der Kosten für den Detektiv durch die Finger geglitten, und sie hatte alles ausgeben müssen, um ihre Tochter wiederzubekommen. Wenn Giuseppe sie nicht so betrogen hätte, dann hätte sie ein angenehmes Leben führen können. Wenn es nach ihr ginge, würde sie nie wieder in die Nähe eines Hasardtisches kommen! Aber das konnte sie ihm wohl kaum erzählen.
    Alex blickte auf ihr eigensinnig abgewandtes Gesicht und am liebsten hätte er sie geschüttelt, geküsst und bestraft, alles auf einmal. Er spürte den schrecklichen Konflikt in ihr. Sie hatte vor irgendetwas Angst … sie steckte in Schwierigkeiten.
    Er trug sie in ein großes Schlafzimmer und schloss die Tür. Lily hielt ganz still, als er sie auf die Füße stellte und sie aus dem Umhang wickelte. Mit unnatürlicher Geduld wartete sie, bis er fertig war. Als sie von dem Umhang befreit war, seufzte sie erleichtert auf und streckte die Arme.
    Alex warf den Umhang auf einen Stuhl und drehte sich zu ihr um. Ohne Verwarnung holte sie mit

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