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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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auf die jungen Narren, aber man konnte den armen Kerl doch nicht alleine lassen.«
    »Aber Shepsi ist erst nach drei Tagen aufgetaucht und hat ihm auch nur ganz kurz erklärt, wo er sich befindet. Dann ist er wieder verschwunden. Zwei Tage später hat Finn das tote Menschel gefunden. Seit wann vermisst ihr eure Menschel?«
    Amun Hab grollte, und auch die beiden anderen Kater gaben bedrohliche Laute von sich.
    »Passt. Er muss sie zusammengetrieben und am helllichten Tag, wenn wir der Ruhe pflegen, fortgebracht haben. Er kennt sich aus, er wird Wege durch wenig bewohntes Land benutzt haben.«
    »Außerdem ist es allen bekannt, dass er sich um die Ausbildung der Menschel kümmert. Selbst wenn man ihn gesehen hat, wird sich niemand etwas dabei gedacht haben«, ergänzte Mafed.
    »Aber sie wurden nach einigen Tagen vermisst. Wie kommt es, dass ihr die Fährte nicht aufgenommen habt?«
    »Menschel dürfen sich frei bewegen, Felina. Und um jene Zeit versammeln sie sich gerne und feiern ihre Sommerfeste. Ihre Abwesenheit hat ihre Besitzer nicht sonderlich beunruhigt. Sie haben zu spät bemerkt, dass sie nicht mehr zurückgekommen sind. Das ging mir genauso«, sagte Mafed.
    »Und geschickt war es von Shepsi, dass er sie in den Scharrwald gebracht hat. Denn dort vermischen sich ihre Spuren mit denen der anderen, die dort wild leben«, meinte Amun Hab ebenfalls nachdenklich und sah dann Feli an. »Und du hast eine Idee, wie du sie dort wieder herauslocken kannst?«
    »Ist sie ein Mensch, Amun Hab«, ließ sich Che-Nupet leise hören. »Konnte mit Mima sprechen, ne?«
    »Ja, das könnte von Vorteil sein, Amun Hab«, sagte auch Mafed.
    »Nun gut. Aber seid vorsichtig.«
    »Gerne, Amun Hab. Aber halte du uns Pachet vom Hals.«
    »Mache ich.«
    Amun Hab erhob sich, die beiden Kater mit ihm. Es schien, als ob die Beratung damit beendet war, und Feli sprang von der Felsplatte.
    »Ich geh baden. Fängst du mir einen Fisch, Che-Nupet?«
    »Kannst du auch selbst. Zeig ich dir, ne?«
    »Na, wenn du meinst.«
    Es war eine heftige Planscherei, aber dann hatte Feli wirklich eine fette Forelle in den Händen.
    »Glitschig!«
    »Sind Krallen besser zum Angeln als Hände«, kicherte Che-Nupet.
    »Da sagst du was Wahres.«
    »Mach dein Feuer, wir müssen nachdenken.«
    »Worüber?«
    »Über das Ankh.«
    »Oh – verflixt, ja, das habe ich völlig vergessen.«
    »Shepsi hat es.«
    »Und der ist auf der Flucht.«
    Sie legte den Fisch auf den Felsen, und Che-Nupet schlitzte ihn mit geübter Kralle auf, während Feli das Feuer anzündete.
    »Er ist auf der Flucht, und er wird es nicht dabeihaben.«
    »Meinst du, Schnuppel?«
    »Wie denn?«
    »Um den Hals, wie eure Königin auch.«
    »Bist du sonst schlauer.«
    Feli dachte kurz nach, spitzte einige Zweige an, steckte die Forelle darauf und rieb sie mit Salz ein.
    »Nein, kann er nicht machen. Das würde seine Absicht zu deutlich machen, nicht wahr?«
    »Mhm.«
    »Also wird er es irgendwo versteckt haben. Die Sache mit den Ringen in dem Tümpel war ziemlich genial. Aber solche Tümpel gibt es hier bestimmt viele.«
    »Wären nur die Menschel drangekommen an die Ringe. Wie du auch. Sie planschen gerne. So wie du auch. Aber das Ankh ist was Besonderes. Muss er selbst drankommen, wenn er es benutzen will.«
    »Stimmt vermutlich. Also ein katzentypisches Versteck. Eines, an das er leicht und ungesehen drankommt. Das andere aber nicht vermuten.«
    Feli legte ein paar Holzstücke auf das Feuer und wartete, bis die Flamme kleiner geworden war. Verschiedene Ideen gingen ihr durch den Kopf. Katzen verscharrten die Reste ihrer Beute und ihre Exkremente. Ihr fiel ein, dass sie mal gelesen hatte, dass Grubenarbeiter in den Goldbergwerken Goldklümpchen verschluckten, um sie so an den Kontrollen vorbeizuschmuggeln.
    »Könnte er es verschluckt haben?«
    Che-Nupet gluckste.
    »Gute Idee. Aber ich glaub nicht. Ist das Ankh ein Insignium der Königswürde, der Macht.«
    »Und Shepsi ist machtgierig, und er hat eins an der Waffel, aber er würde es nicht auf diese Weise entweihen.«
    »So ungefähr.«
    »In seiner Laube wird er es wohl auch nicht aufbewahren. Das wäre zu leichtsinnig, nicht?«
    Feli hängte die Forelle an ihrem Spieß zwischen die beiden Astgabeln, die sie rechts und links von der Feuerstelle in den Boden gesteckt hatte.
    »Zu leichtsinnig.«
    »Wo würdest du es verstecken, Che-Nupet? Du bist eine Katze und denkst wie eine.«
    »Du meinst, ich kann denken?«
    »Schnuppel!«
    Che-Nupet

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