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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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wütend auf die drei Narren war. Nefer schluckte einige herbe Beschimpfungen hinunter. Wodka im Eierlikör. Heiliger Sphinx, was für Idioten.
    Und selbst war er auch einer.
    »Ist nun mal passiert, und vielleicht kann ich ja nächsten Vollmond zurück. Amun Hab hat’s versprochen«, sagte Finn. »Und wenn das jetzt klar ist, dass Pachet mich absichtlich in diese Patsche gebracht hat, wird er mir vielleicht auch nicht übelnehmen, dass ich sie gepimpert hab.«
    »Er ist nicht umsonst der Weise«, sagte Nefer beruhigend. »Du hast das bisher nicht schlecht gemacht. Pass nur auf, dass du bis dahin am Leben bleibst.«
    »Mhm. Wie lange noch?«
    »Sechzehn Tage.«
    »Werd mich bemühen. Aber …« Finn sah Nefer etwas unglücklich an. »Ich kann mich nicht erinnern, wie ich hierhergekommen bin. Und ihr sagt immer, die Grauen Wälder sind gefährlich. Ich kenn den Weg zurück doch gar nicht.«
    »Keine Sorge. Es wird dich jemand begleiten, der die Pfade kennt.«
    »Dann ist ja gut. Sagt mal, was sind die Grauen Wälder eigentlich? Und warum sind sie so gefährlich?«
    Da der Tag nun wieder schön zu werden versprach und die Sonne wärmend über dem Fleckchen am Rinnsal lag, streckte Nefer sich gemütlich aus. Finn hatte ein Recht darauf zu wissen, wie ihre Welt funktionierte.
    »Das ist eine lange Geschichte«, begann er also.
    Finn und Sem streckten sich ebenfalls aus.
    »Lange Geschichten sind gut«, brummte Finn. »Geht die Zeit schneller rum.«
    »Wenn ich sie nicht behalten muss«, meinte Sem.
    »Tropf!«
    »Ich bin nicht so ein Streber wie du, Nefer.«
    »Weiß ich.«
    »Erzähl, Nefer«, forderte Finn ihn auf und schenkte Sem einen vernichtenden Blick.
    Nefer fing also an zu berichten.
    »Vor vielen Tausend Jahren gab es eine gemeinsame Welt der Menschen und der Katzen. Beide Arten, so sagt man, entwickelten ein immer heller werdendes Bewusstsein. Die Katzen aber waren älter als alle anderen Geschöpfe und ihnen um viele Entwicklungsstufen voraus. Sie sammelten schon weit früher Wissen und Weisheit. Sie lehrten die aufrecht Gehenden, deren Potenziale sie erkannten, brachten ihnen die Kultur und gaben ihnen Namen. Von den Menschen wurden sie dafür wie die Götter verehrt. Man baute ihnen Tempel und schmückte sie mit goldenen Anhängern und Ohrringen. Die Menschen erkannten, dass die Katzen ihnen an Weisheit und Erkenntnis überlegen waren.
    Doch diejenigen Katzen, die sich nach ihren zahlreichen Leben ihrer Wiedergeburt bewusst wurden, zogen sich aus der Menschenwelt mehr und mehr zurück, je weiser sie wurden, und überließen es den Aufrechten, ihren Weg alleine zu gehen. Sie gründeten ihr eigenes Reich – Trefélin. Hier lebten nun die Trefélingeborenen, die sich auf ihre Weise weiterentwickelt haben.«
    »Ja, aber in unserer Welt gibt es doch noch Katzen, Nefer.«
    »Sicher, genau wie es hier Menschel gibt. Anfangs war die Trennung nicht vollständig, es entwickelte sich ganz allmählich, sagen die Chroniken. In der Welt der Menschen verblieben jene Katzen, die im Kreis der Wiedergeburt neu waren. Wir nennen sie die Katzengeborenen, und wir wachen über sie. Aber das ist eine andere Geschichte.«
    »Die an anderer Stelle erzählt werden soll, verstehe. Vermutlich ist sie unendlich.«
    »Ziemlich. Jedenfalls ist Trefélin inzwischen vollkommen von der Welt der Menschen abgetrennt; nur einige wenige Übergänge sind noch geöffnet für jene, die die Kenntnisse darum haben und über den entsprechenden Ohrring verfügen. Die Alten und Weisen haben damals den Grauen Wald angelegt, der als Grenzgebiet zwischen den Welten dienen sollte. Fragt mich nicht, mit welcher Art von Magie es ihnen gelungen ist. Auf dem Gebiet kenne ich mich nicht aus, und ich frage mich, ob überhaupt noch jemand weiß, wie sie es gemacht haben. Tatsache aber ist, dass es eine Zwischenwelt gibt, die sich mehr und mehr ausgebreitet hat. Aus dem schmalen, nebeligen Waldstreifen sind die Grauen Wälder geworden, die ihre eigenen Geheimnisse entwickelt haben. So gelangt man, wenn man die Wege kennt, auch zu den Goldenen Steppen, auf denen sich die Seelen der Katzengeborenen erholen und auf ihre Wiedergeburt vorbereiten. Einige von uns übernehmen Aufgaben dort, helfen den Katzen, sich zurechtzufinden, heilen ihre Wunden, geben ihnen neue Pelze, beraten sie und hören ihnen zu.«
    »Aber nach Trefélin dürfen die Katzengeborenen nicht?«
    »Nein, unser Reich ist ihnen verschlossen. Einige wenige wissen, dass es existiert, aber sie haben

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