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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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flimmernden Lichtern. Feli fühlte sich wie in einen Wald im Sonnenschein gezogen. Durch das grüne Laub tanzten Licht und Schatten auf einem uralten Weg. Sie folgte ihm willig, vertrauensvoll. Eine Lichtung tat sich auf, begrenzt von blühenden Hecken und vier hohen Bäumen – eine silbrige stämmige Birke, eine harzig duftende Pinie, eine schwankende Weide über dem Wasser und eine gedrungene Eibe, in deren dunklen Nadeln rote Beeren schimmerten.
    Leise klang Che-Nupets geschnurrte Stimme zu ihr.
    »Wenn du mich brauchst, Feli, ruf mich hierhin. In Gedanken. Du kannst das, ne?«
    »In den Wald?«
    »Ja, in den Wald. Ich komme dann.«
    »Danke.«
    Dann schloss Che-Nupet langsam die Augen und entließ Feli aus ihrem Bann. Feli blieb noch einen Moment benommen zwinkernd stehen und trauerte dem verlöschenden Bild von Frieden und Macht nach. Doch Che-Nupet stupste sie und Anat an.
    »Sehen wir nach Finn, ne. Und bringen Felina dann zurück. Berichten Amun Hab.«
    »Mhm.«
    Anat erhob sich geschmeidig, und sie trotteten zu dem Bächlein, wo die drei Kater ruhten. Nefer klärte sie kurz über Finns Erkenntnis über den Verbleib der Menschel auf, was Anat ganz offensichtlich mit großer Freude erfüllte. Da ansonsten alles in Ordnung schien und ihre Hilfe nicht mehr benötigt wurde, brachen sie zum Lind Siron auf.
    Amun Hab lag mit zwei Katern auf dem Ratsfelsen. Als er sie kommen sah, hob er die Pfote, um sie zu sich zu winken.
    »Dies sind Mafed und Imhotep, Felina. Sie sind Seelenführer und Pfadfinder. Möglicherweise hast du Mafed schon einmal gesehen.«
    »Zumindest ich habe dich gesehen, Gesas Enkelin. Ich habe Majestät an jenem Abend begleitet.«
    »Oh, ja – es liefen zwei Katzen durch den Garten, als ich aus dem Fenster schaute. Aber – ich dachte mir nichts dabei.«
    »Konntest du ja auch nicht.«
    Feli setzte sich zu ihnen. Mafed war ein schöner Siamkater, hell, mit brauner Gesichtsmaske und braunem Schwanz. Er trug ein braunbeige gestreiftes Kopftuch mit feinen blauen Fäden drin, die zu seinen Augen passten. Es wirkte auf Feli gar nicht mehr komisch, sondern höchst elegant. Imhotep war ein muskulöser, etwas untersetzter grauer Kater, den ein dunkelrotes, mit Goldfäden durchzogenes Kopftuch schmückte.
    »Wie geht es Finn?«
    »Gut, denke ich. Morgen kommt er her. Er muss nur noch etwas Kräfte sammeln.«
    Che-Nupet legte sich unaufgefordert neben Feli, Anat war verschwunden.
    »Wir haben von dem Boten bereits gehört, was sich abgespielt hat«, erklärte Amun Hab nun. »Wir berieten eben, was weiter unternommen werden soll.«
    »Shepsi wird zur Verantwortung gezogen«, sagte Imhotep. »Ich werde mich persönlich darum kümmern. Es ist unglaublich, was er angerichtet hat.«
    Feli spürte ein leises Zucken in Che-Nupets Fell.
    »Shepsi hat die Waschbären angestiftet, die Ringe zu klauen, aber Pachet hat doch wohl die Panther auf uns gehetzt«, sagte sie.
    »Er wird auch dahinterstecken, ebenso wie hinter der Entführung der Menschel«, grollte Imhotep. »Er scheint den Wunsch zu haben, die Würde der Königin zu zerstören.«
    »Und dafür zu sorgen, dass eine andere gewählt wird? Ein kleiner Königsmacher also«, sagte sie.
    »Er war schon immer ein einfältiger Tropf. Er bildet sich wohl ein bisschen viel auf seine Möglichkeiten ein. Gleichwie, er ist ein Idiot. Aber er besitzt das Ankh, wie ich gerade erfahren habe. Das wird ihm helfen, seine Gefolgschaft zu vergrößern.«
    »Weshalb ihm daran liegt, dass die jetzige Königin nicht zurückkommt«, ergänzte Mafed. »Ich frage mich allerdings, ob der Vorfall am Dolmen in der Menschenwelt bei unserer Rückkehr auch auf ihn zurückzuführen ist oder ob er nur die Gunst der Stunde genutzt hat.«
    »Wir werden es aus ihm herausbekommen«, knurrte Imhotep. »Allerdings hat er sich seit einiger Zeit hier nicht mehr blicken lassen. Aber das lässt sich ändern.«
    »Gut, und wir werden die Menschel finden«, sagte Feli. »Finn hat nämlich erfahren, wo sie sind.«
    »Tatsächlich?«
    »Mit großer Wahrscheinlichkeit im Scharrwald.«
    »Wie kommt er darauf?«
    »Pachet hat ihn – ähm – abgelenkt, als er dort Patrouille ging. Und die wilden Menschel dort haben sich sehr feindselig verhalten, als hätten sie etwas zu verbergen. Außerdem – er hat doch einen Toten nicht weit vom Scharrwald gefunden. Und Shepsi war in der Nähe, als Finn hier in Trefélin eintraf.«
    »Ich habe ihn gebeten, sich um den Jungen zu kümmern. Ich war verdammt sauer

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