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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Es hatte ihn nicht unbeträchtliche Schliche und Tricks gekostet, seine drei Begleiter zu verfolgen und ungesehen ihrer Vernehmung beizuwohnen. Es hatte allerdings Vorteile, ein kleiner, schwarzer Kater zu sein, der in der Lage war, in Schatten und Ecken beinahe unsichtbar zu werden.
    Ani, Pepi und Sem hatten bei der polizeilichen Befragung keine Identität vorweisen können, hatten nur dümmlich vor sich hingegrinst und hin und wieder ein kätzisches Maunzen von sich gegeben. Die Menschen hatten sie für so betrunken gehalten, dass sie sie erst einmal zum Ausnüchtern eingesperrt hatten. Nefer war es gelungen, dank Pepis schwingendem Rock, mit in die Zelle zu schlüpfen.
    Die Jungs waren ziemlich schnell ernüchtert, als sie sich in dem ungemütlichen Gelass eingesperrt sahen.
    »Werden die jetzt ihre Medikamente an uns ausprobieren?«, hatte Sem ängstlich gefragt.
    »Kann schon sein. Umso wichtiger ist es, sich möglichst angepasst zu verhalten.«
    »Und wie?«
    »Müsst ihr entscheiden. Ich habe keine Ahnung, wie die Menschen mit ihren eigenen Gefangenen umgehen. Vermutlich werden sie unbedingt wissen wollen, wer ihr seid und woher ihr kommt.«
    »Können wir ihnen ja sagen!«
    Pepi grinste schon wieder.
    »Was, Pepi, würdest du mit einem fremden Kater machen, der sich in unser Reich einschleicht und dir erzählt, er sei ein verwandelter Mensch?«
    »Klappskraut geben und in eine Höhle einsperren.«
    »Siehst du.«
    »Ja, aber der Weise oder ein Heiler würde sich um ihn kümmern. Haben die Menschen keine Weisen?«
    »Vermutlich schon – auf ihre Art.« Nefer überlegte. Es hatte keinen Zweck, bei den dreien zu bleiben, er musste raus und Erkundigungen einziehen, wie er sie befreien, das Ankh finden und die Spur der Königin aufnehmen konnte. Letzteres hatte unbedingten Vorrang. Die Dummpfoten hier mussten abwarten und sehen, wie sie mit den Menschen klarkamen. Wahrscheinlich war das Beste, sie stellten sich wirklich verwirrt an. Das dürfte ihnen nicht schwerfallen. Vielleicht war Pepis Idee dazu doch nicht so schlecht.
    Am nächsten Tag wurde die Tür dann auch wieder aufgeschlossen, und tatsächlich brachten die Menschen einen ihrer Heiler mit, den sie Psychiater nannten.
    Nefer, wieder unter Pepis weitem Rock verborgen, hörte zu, wie geduldig der Mann sich ihre für ihn vermutlich vollkommen abstruse Geschichte anhörte, sie seien Verirrte aus dem Reich der Katzen, die ihr Königin suchten. Sie untermalten ihre stockende, hilflose Schilderung dann und wann mit jämmerlichem Maunzen.
    Irgendwann wurden sie wieder zurück in ihre Zelle gebracht, aber diesmal blieb Nefer draußen und bemühte sich herauszufinden, wie man nun mit ihnen verfahren würde.
    »Unbefugtes Betreten eines Privatgrundstücks, Sachbeschädigung, Trunkenheit, aber keine Gewaltbereitschaft. Sieht mir mehr nach Schabernack aus als nach einer ernsthaften Straftat«, erklärte der Psychiater kopfschüttelnd dem Polizeibeamten. »Entweder sie spielen auf Zeit mit ihrer fantastischen Geschichte, oder sie stehen unter Drogen. Ich weise sie in die geschlossene Allgemeinpsychiatrie ein. Dort sollte man sie wegen Drogenmissbrauchs untersuchen und weiter beobachten. Möglicherweise steckt auch eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis dahinter. Ihr könnt euch um den erkennungsdienstlichen Kram kümmern.«
    »Zu dritt und ohne Papiere, und dann diese Klamotten – sieht mir nach illegalen Einwanderern aus.«
    »Kann schon sein. Auf jeden Fall sollte man sie einige Zeit unter Aufsicht halten, damit sie sich nicht selbst gefährden.«
    Das hörte sich nicht ganz so bedenklich an, dachte Nefer. Die Menschen kümmerten sich tatsächlich mit einer gewissen Fürsorge um ihresgleichen. Ihm war es ganz recht, dass Ani, Pepi und Sem für eine Weile Anpassung im geschützten Raum lernten. Galt es jetzt noch herauszufinden, wo man sie hinbrachte, dann konnte er seiner eigenen Wege gehen.
    Und sich vor allem mal um Futter kümmern.
    Das allerdings wurde Nefer durch einen Zufall leicht gemacht, denn einer der Menschen brachte eine Tüte mit Essen herein, legte sie auf seinen Schreibtisch und wurde dann noch einmal weggerufen.
    Der Hamburger schmeckte hervorragend.
    Das trockene Brot hinterließ er großzügig dem Spender.
    Danach verfolgte Nefer den Abtransport seiner Begleiter, die in ein Gebäude namens Krankenhaus gebracht wurden. Sie trotteten gefügig zu dem Wagen, der sie dort hinbringen würde. Nur einmal zwinkerte Pepi ihm zu.
    Die hielten das

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