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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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von der Rattenplage befreit. Dachten wir. Bis die weiße Ratte aufgestöbert wurde. Aber das ist eine andere Geschichte. Und sie ist jetzt beendet.«
    »Was geschah mit den Schlangen?«
    »Keiner von uns mag sie.« Sogar Sarapis schütteres Fell richtete sich entlang des Rückens auf. »Diese Tiere lieben Höhlen, sodass es uns gelang, sie durch die Eingänge zu den Grauen Wäldern zu scheuchen. Sie wurden dort in tiefe Gruben gejagt, die unsere Geomanten mit ihrer Kunst versiegelten.«
    »Und die Sphingen wachen auch darüber?«
    »Das tun sie ebenfalls.« Sarapis kratzte sich am Ohr. »Und möglicherweise wird einer von uns einen Sphinx aufsuchen müssen, denn ich habe den furchtbaren Verdacht, Nefer, dass die beiden Katzen, die gestorben sind, von einer Giftschlange gebissen worden sind.«
    »Das würde bedeuten, dass die Versiegelung durchlässig geworden ist.«
    »Oder dass Schlangen aus der Menschenwelt ihren Weg unentdeckt durch die Grauen Wälder gefunden haben.«
    Nun sträubte sich auch Nefers Fell. Zwar war er noch nie einer Schlange begegnet, aber wie alle seiner Art hatte er die Erinnerung an diese Feinde geerbt. Ja, sogar das Katzenfauchen glich dem Zischen der Schlangen; sie hatten es übernommen, um andere zu warnen oder ihnen zu drohen.
    »Soll ich in die Grauen Wälder gehen und den Sphinx befragen?«
    »Nein, mein Junge. So weit bist du noch nicht. Die Sphingen mögen friedlich sein, aber um ihnen ihr Wissen zu entlocken, muss man etwas zu bieten haben.«
    »Und ich habe nichts?«
    Sarapis lachte leise.
    »Was du hast, brauchst du noch für dich selbst.«
    Das war wieder so eine Antwort, die an Nefer nagte. Er hasste es, nicht als vollwertig betrachtet zu werden, und manchmal behandelte Sarapis ihn wie einen unmündigen Welpen. Aber er unterdrückte seinen Ärger und fragte: »Hast du mit Nephthys schon darüber gesprochen?«
    »Noch nicht, Nefer. Du bist der Erste, dem ich meine Überlegungen mitteile. Ich komme nicht mehr viel herum. Such du sie auf und berichte ihr.«
    Auch über diesen Auftrag war Nefer nicht eben erfreut, aber es gehörte zu seinen Pflichten, den Kontakt zwischen Sarapis und der Clanchefin aufrechtzuerhalten. Nephthys, eine schöne Grautigerin ohne jedes weiße Haar, hatte zwar eine ähnlich majestätische Art wie Bastet Merit, doch fehlte es ihr an königlichem Charme. Sie hatte einst eine Ausbildung als Kriegerin durchlaufen und war einigermaßen streitsüchtig. Außerdem war sie eitel. Sie trug beständig das Abzeichen ihrer Würde, ein Gold und Türkis gestreiftes Kopftuch. Einen Ohrring jedoch besaß sie nicht. Dass einer in Nefers Ohr baumelte, hatte ihr schon die eine oder andere hämische Bemerkung entlockt.
    Nefer also wappnete sich für eine schwierige Unterhaltung und wurde nicht enttäuscht.
    »Zwei tote Katzen – eine alte Närrin und ein junger Idiot. So was kommt vor. Was soll das Gefasel über Giftschlangen?«
    »Die Heilerinnen haben bei Taki eine Wunde entdeckt, die von ihren Zähnen stammen könnte.«
    »Oder von Dornen oder Stacheln, haben sie mir gesagt. Ich rate dir, Nefer, halte dich mit derartigen Vermutungen zurück. Ich will nicht, dass in meinem Clan solche Gerüchte verbreitet werden.«
    »Oder dass die Königin davon erfährt?«
    »Das, Nefer, ging jetzt zu weit!«, fauchte Nephthys.
    »Majestät hat ein Recht darauf, zu erf…«
    Nephthys Kralle zischte durch die Luft, und nur Nefers gute Reaktion bewahrte ihn vor einem schmerzhaften Kratzer.
    Er blieb in einiger Entfernung von der Clanchefin sitzen und starrte sie aus seinem blauen Auge an. Wieder bedauerte er, dass er nicht mehr über beide Augen verfügte. Nephthys beherrschte das drohende Starren meisterlich, und nach einer Weile senkte er den Blick.
    »Alles klar?«, fragte sie.
    »Wie du wünschst.«
    Niedergeschlagen trottete Nefer die schmalen Pfade durch das Heidekraut zu seinem Lagerplatz in der Nähe von Sarapis’ Höhle. Er hatte einen Unterstand aus Buschwerk gewählt, der ihn an die schönen Lauben am Loch Simon erinnerte. Höhlen schätzte er nicht so sehr. Er nahm dafür sogar in Kauf, dass der stete Nieselregen die Blätter so genässt hatte, dass ihm Tropfen auf das Fell rieselten. Missmutig streckte er sich auf dem Laub auf dem Boden aus. Nichts tun zu können entsprach nicht seiner Art. Hatte er nicht seine zweite Prüfung unter den allerschwierigsten Bedingungen bestanden? Sogar einen Kampf in den Grauen Wäldern siegreich geführt?
    Na gut, nicht alleine.
    Mäusemist! Warum

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