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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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unterhalten müsst? Das ist ja eine super Idee!«
    »Was?«
    »Kristins Mutter ist Moderedakteurin, und ihre Zeitung hat einen Bandana-Contest ausgeschrieben. Dabei geht es darum, wer das schönste Kopftuch-Modell wird. Ihr beide würdet bestimmt einen Preis gewinnen.«
    Für einen Moment leuchteten die Gesichter der beiden auf, dann schüttelte Tija den Kopf.
    »Geht nicht. Wir sollen uns zurückhalten.«
    »Oh, schade.«
    Der gemütliche Nachmittag ging in den Abend über, und Feli verabschiedete sich von den beiden jungen Frauen. Sie hatte sich wieder Finns Roller ausgeliehen, und als sie ihn im Nachbarhaus in die Garage schieben wollte, hörte sie aus dem Wohnzimmerfenster Nerissas empörte Stimme. Sie seufzte. Offensichtlich bekam Finn wieder eine ihrer verbalen Geißelungen verabreicht. Sie stellte den Roller ab und überlegte. Laute Auseinandersetzungen mochte sie nicht, aber Finn wurde ihrer Meinung nach viel zu häufig und oft zu Unrecht von seiner Mutter beschimpft. Sie nahm sich ein Herz und klingelte an der Tür. Es dauerte eine Weile, dann erschien Nerissa mit hochrotem Gesicht. Sie sah sie an, nickte und sagte: »Komm rein.«
    »Ist Finn da?«
    »Nein. Und Kristin auch nicht.«
    Allerdings war ein Mann da. Georgie, wenn sie sich recht erinnerte. Georgie der Fotogene, der nun aber zerraufte Locken zeigte und schluchzend am Türrahmen lehnte.
    »Störe ich irgendwie?«, stammelte Feli.
    »Nein. Ich versuche gerade, meinem ungebetenen Gast zu zeigen, wo der Ausgang ist.«
    »Sie haben ihn nicht eingeladen?«
    »Nein, er hat sich den Zugang durch die Terrassentür erschlichen.«
    »Nennt man das nicht Hausfriedensbruch?«
    »Nerissa, schick das Kind weg. Bitte. Nerissa, wir müssen reden!«
    »Ich wiederhole mich nicht gerne, Georgie. Es gibt nichts mehr zu bereden.«
    »Doch, Liebste. Bitte, hör mich an.«
    Wieder ein Schluchzen in der Stimme.
    Feli sah sich ein bisschen hilflos um. Mit einer solchen Situation hatte sie nicht gerechnet. Es war ihr überaus peinlich, Zeuge davon zu sein.
    »George, du gehst jetzt. Feli hat vollkommen recht, es ist Hausfriedensbruch, was du betrieben hast«, sagte Nerissa genervt.
    »Vor einigen Tagen wolltest du noch, dass ich bei dir bleibe. Nerissa, Geliebte. Meine Angebetete, ich bin nichts ohne dich!«
    Nerissa rollte mit den Augen.
    »Soll ich meine Tante herbitten, Nerissa?«, fragte Feli zögernd.
    »Sie ist vorhin weggefahren.«
    Georgie löste sich vom Türrahmen und sank vor Nerissa in die Knie.
    Das war ja nur widerlich! Feli drehte sich um und ging zur Tür.
    »Bleib, Feli«, bat Nerissa.
    »Bin gleich wieder da.«
    Draußen rief sie: »Che-Nupet! Chipolata!«
    Er raschelte in den Büschen, Che-Nupet kam angetrottet, Chip hinter ihr.
    »Brauchst du mich, ja? Und Chip?«
    »Nerissa braucht euch und eure Krallen. Da ist ein Mann, der sie nicht in Ruhe lässt. Könnt ihr ihm mal zeigen, wo der Ausgang ist?«
    »Raufen?«
    »Macht Chip doch gerne.«
    Die beiden Katzen wechselten einen Blick, dann schossen sie mit einem höllischen Gekreisch ins Haus.
    Wenige Sekunden später stürzte Georgie aus der Tür.
    Das Kreischen verstummte. Als Feli wieder eintrat, saßen beide Katzen in majestätischer Haltung in der Diele und glätteten sich das Fell.
    »Was war das denn?«, fragte Nerissa verdutzt.
    »Könnte es sein, dass Georgie eine Katzenallergie hat?«

16. Giftschlange
    Der Regen hatte im Laufe der Nacht nachgelassen, doch noch kämpfte der Nebel mit der aufgehenden Sonne. In der feuchten Morgenluft wogten die Düfte der Witterlande süß über der Heide, und goldgelber Ginster leuchtete durch den lichten Dunst.
    Nefer folgte einem ausgetretenen Pfad, und die kleinen Tröpfchen an den violetten Erikablüten netzten seine Pfoten. Zwei Tage lang war er nun schon auf der Suche nach Spuren von Schlangen. Es war eine mühselige Angelegenheit, denn Schlangen rochen nach so gut wie nichts. Außerdem hatte er keine Ahnung, wie sie hätten aussehen können. So war er schon ein paarmal auf alte Äste oder gewundene Wurzeln hereingefallen.
    Wie so oft vermisste er seine Freunde. Er hätte sich gerne mit ihnen ausgetauscht – mit Finn und Feli vor allem, denn in ihrer Welt gab es noch Schlangen. Hier in Trefélin würde er mit seinen Fragen nur Angst schüren, das hatte Sarapis ihm klargemacht, als er diesem von seiner unerfreulichen Unterhaltung mit der Clanchefin berichtete.
    »Wir sind uns nicht sicher, Nefer. Die Vorstellung, dass die Schlangengruben in irgendeiner Weise

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