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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Ohr.
    »Ich glaube, wir sollten mehr über diese Ringe herausfinden. Feli, deine Oma hat dir doch davon erzählt.«
    »Ja, aber alles, woran ich mich erinnern kann, habe ich dir doch schon gesagt. Man kann damit Trefélin-Katzen verstehen, man kann damit bei Vollmond durch die Grauen Wälder gehen, und irgendwie kann man sich dabei wohl in eine Katze verwandeln. Oder auch nicht.«
    »Und Fährten lesen«, murmelte Finn.
    »Meinst du, das liegt am Ring? Hast du es schon mal ohne ihn probiert?«
    »Nein. Könnte ich mal. Stimmt.«
    »Ich möchte auch mehr wissen. Vor allem, warum mein Ohrring manchmal summt.«
    »Wir können versuchen, unsere Besucher auszufragen.« Finn grinste. »Sem, Pepi und Ani wissen allerdings darüber noch weniger als wir.«
    »Nefer hätte mehr gewusst.«
    »Ja.«
    »Und Che-Nupet sagt nichts.«
    »Die weiß nichts.«
    Feli schwieg.
    Finn biss krachend in den Rest seiner Eistüte.
    »Ich plaudere mal mit Seba. Ich wollte sie sowieso besuchen.«
    »Ach ja?«
    »Jedem sein Kätzchen.«
    »Und was sagt Chipolata dazu?«
    Finn grinste und reichte ihr den Helm.

19. Eine Ringlektion
    Seba leckte sich den kleinen Milchbart, den ihre Latte macchiato hinterlassen hatte, ab, und Finn starrte fasziniert auf die flinke Zungenspitze. Sie saßen in einer schummrigen Nische eines angesagten Cafés, und die Nähe der schönen Katzenfrau ließ ihn immer wieder sein Anliegen vergessen. Seba hingegen gab sich kühl und gelassen.
    »Ja, Majestät hat mir berichtet, dass du den Ring tragen darfst«, meinte sie und schaute ihn mit einem langen Blick unter ihren seidigen Wimpern an. »Dann solltest du auch wissen, was es damit auf sich hat.«
    Eigentlich interessierte ihn weit mehr Sebas Ohrring, besser noch, ihr Öhrchen, das unter dem gelben Tuch, das ihre Haare zurückhielt, hervorlugte. Er hätte so gerne daran geknabbert. Aber dann riss er sich zusammen.
    »Ja, das würde ich gerne wissen. Ich meine, Katzen können sie doch nicht anfertigen.«
    Seba lachte leise.
    »Nein, nicht in Trefélin. Und selbst wenn wir uns hier in Menschengestalt aufhalten, können wir es nicht mehr. Das Wissen darum ist verschollen.«
    Sie brachte den Ring in ihrem Ohr mit der Fingerspitze zum schaukeln. Finn musste sich erneut zur Ordnung rufen.
    »Woher stammen diese Ringe?«, fragte er, und stellte fest, dass seine Stimme heiser vor Verlangen war. Wieder traf ihn ein wissender Seitenblick, und ein winziges Lächeln zuckte über Sebas Lippen.
    »Das ist eine lange Geschichte. Aber nun gut. Die Ringe stammen aus der Zeit, da die Menschen sie für die Katzengötter gefertigt haben. In einer frühen Kultur, weißt du, Finn, waren die Menschen empfänglicher für die Kräfte, die in den Welten wirken. Und sie erkannten, dass sich manche davon in Göttern manifestierten. Einige von diesen Männern und Frauen erlernten die Kunst, die Kräfte zu kontrollieren, und sie schmiedeten goldene und silberne Schmuckstücke, durch die sie ihre Wirkung entfalten konnten.«
    »Von wem erlernten sie diese Kunst?«
    »Von uns.«
    Seba lächelte, und Finn wurde es schwummrig.
    »Ja, wir sind das ältere Volk, Finn, und weiser als die Menschen. Sie haben es damals anerkannt, und sie schmückten uns mit den Ringen und Anhängern, weil sie uns liebten, verehrten und fürchteten.«
    »Ägypten. Du sprichst von Ägypten, nicht wahr?«
    »Ja, die Wiege der Weisheit.«
    Die Information war zwar schwer zu verdauen, aber Finn erinnerte sich jetzt an Dinge, von denen er im Geschichtsunterricht gehört hatte. Eine faszinierende Kultur mit ihren Pharaonen, Pyramiden und tiergestaltigen Göttern. Da gab es welche mit Hundeköpfen und andere mit Löwenkörpern, solche mit Kuhhörnern oder Flügeln. Und natürlich die katzenköpfige Bastet.
    Klar, die natürlich.
    »Stammt eure Königin von der Bastet ab?«, entfuhr es ihm.
    »Nein, nein, es ist nur ihr Titel. Jede Königin stellt den Namen Bastet ihrem eigenen voran, wenn sie ihr Amt antritt.«
    »Und sie trägt den Anhänger, das Ankh.«
    »Das Insignium ihrer Macht. Auch eines der alten Schmuckstücke. Mächtig und wirkungsvoll und unbedingt notwendig, um die Kraft der Ringe zu erhalten. Doch das ginge jetzt zu weit, Finn. Aber dass ihr geholfen habt, es wiederzufinden und ihr zurückzubringen, hat euch ihre Dankbarkeit eingebracht. Und darum erzähle ich dir noch etwas mehr von den Ringen. Wenn du zuhören magst.«
    Sie zwinkerte, und Finn biss sich auf die Lippen.
    Sein Interesse an den Ringen schwand von

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