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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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freundlich. »Aus Washington höre ich, dass Sie einen Befehl für mich überbringen. Kaffee?«
    »Haben Sie vielleicht Tee?«, erkundigte sich Williams.
    »Irgendwo wird sich schon welcher finden.«
    »Wo können wir uns ungestört unterhalten?«, fragte Ryan.
     
    USS Dallas
    Die Offiziere der Dallas waren nun in den Plan eingeweiht. Auf einen weiteren ELF-Spruch hin war Mancuso in der Nacht kurz auf Antennentiefe gegangen, um eine lange Geheimmeldung zu empfangen, die er dann in seiner Kabine entschlüsselte. Dechiffrieren gehörte nicht zu Mancusos Stärken. Er quälte sich eine Stunde lang ab, während Chambers das U-Boot zurück auf die Spur des Kontakts steuerte. Ein Besatzungsmitglied, das an der Kabine des Kapitäns vorbeikam, hörte durch die Tür gedämpfte Verwünschungen. Als Mancuso wieder erschien, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ein raffinierter Pokerspieler war auch er nicht.
     
    USS Pigeon
    Die Pigeon war eines der beiden modernen U-Boot-Rettungsschiffe der Navy, die die Aufgabe hatten, ein gesunkenes Unterseeboot so rasch zu erreichen, dass die Mannschaft gerettet werden konnte. Sie hatte eine Reihe komplizierter Geräte an Bord, darunter ein DSRV. Dieses Rettungsfahrzeug, die Mystic, stand auf einer Ablaufbühne zwischen den beiden Rümpfen. Pigeon war zudem mit einem 3-D-Sonar niedriger Leistungsabgabe ausgestattet, das vorwiegend als Leitstrahlsender fungierte. Das Rettungsschiff fuhr wenige Meilen südlich von Scamp und Ethan Allen langsam Kreise. Zwanzig Meilen weiter nördlich hielten zwei Fregatten der Perry -Klasse in Zusammenarbeit mit drei Orion-Maschinen das Seegebiet von Eindringlingen frei.
    » Pigeon , hier Dallas. Die Sendung ist eingetroffen. Out.«
    Der Kapitän der Pigeon bestätigte den verschlüsselten Spruch.
    »Commander, auf der Invincible ließen wir einen Offizier einen Blinkspruch senden. Können Sie blinken?«, fragte Ryan.
    »Was für eine Frage! Bei diesem Unternehmen bin ich gerne dabei.«
    Der Plan war an sich einfach. Fest stand, dass Roter Oktober überlaufen wollte. Es war sogar möglich, dass die gesamte Besatzung desertieren wollte, aber wenig wahrscheinlich. Man würde alle, die nach Russland zurückkehren wollten, von Bord holen und dann vorgeben, Roter Oktober habe sich selbst versenkt. Der Rest der Besatzung konnte das Boot nach Nordwesten in den Pamlico-Sund steuern und dort abwarten, bis die sowjetische Flotte in dem Glauben, Roter Oktober sei versenkt worden, die Heimfahrt angetreten hatte. Was konnte dabei schief gehen? Tausend Dinge.
     
    Roter Oktober
    Ramius schaute durchs Periskop. Zu sehen war nur USS Pigeon, aber die ESM-Antenne fing Oberflächenradar im Norden auf, das von zwei Fregatten stammte, die am Horizont Wache hielten. Das war also der Plan. Er sah den Blinkspruch und übersetzte ihn im Kopf.
     
    Marinelazarett Norfolk
    »Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.« Der Geheimdienstoffizier hatte das Dienstzimmer des stellvertretenden Verwaltungschefs der Klinik mit Beschlag belegt. »Wie ich höre, ist Ihr Patient zu Bewusstsein gekommen.«
    »Ja, vor einer Stunde«, bestätigte Dr. Tait. »Er blieb ungefähr zwanzig Minuten wach. Inzwischen schläft er wieder.«
    »Soll das bedeuten, dass er durchkommt?«
    »Es ist ein positives Zeichen. Er sprach einigermaßen zusammenhängend und hat also keinen offenkundigen Gehirnschaden erlitten. Das erleichtert mich. Ich würde sagen, dass seine Chancen nun gut stehen, aber bei Unterkühlungsfällen kann es ganz plötzlich Komplikationen geben. Er ist schwer krank, daran hat sich nichts geändert.« Tait legte eine Pause ein. »Commander, ich wollte Sie etwas fragen: Warum freuen sich die Russen nicht?«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Das ist kaum zu übersehen. Außerdem hat Jamie einen Russisch sprechenden Arzt gefunden, der sich nun mit um den Patienten kümmert.«
    »Warum haben Sie mir davon nichts gesagt?«
    »Die Russen wissen das auch nicht. Dies war eine fachliche Entscheidung, Commander. Ich finde es als Mediziner nur vernünftig, einen Kollegen hinzuzuziehen, der die Sprache des Patienten versteht.« Tait lächelte stolz, weil er sich einen Geheimdiensttrick hatte einfallen lassen, ohne gegen Berufsethos oder Marinevorschriften zu verstoßen. Er nahm eine Karteikarte aus der Tasche. »Der Patient heißt Andrei Katyskin, stammt aus Leningrad und ist, wie wir vermuteten, Koch. Sein Boot hieß Politowski. «
    »Kompliment, Doktor.« Der Geheimdienstoffizier empfand Anerkennung

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