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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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augenblickliche Situation war unangenehm – die Amerikaner versuchten nett zu sein, waren aber so verflucht überwältigend. Ein Pluspunkt war, dass den Offizieren von Roter Oktober keine Gefahr drohte.
    Zwanzig Minuten später kehrte das Schlauchboot zurück. Zwei Matrosen gingen an Deck, um einige hundert Kilo tiefgefrorene Lebensmittel zu entladen, und halfen dann Jones mit seinen elektronischen Geräten. Es dauerte eine Weile, bis alles verstaut war, und die Seeleute, die den Proviant in den Kühlraum getragen hatten, kamen entsetzt zurück, denn sie waren dort auf zwei Leichen gestoßen, knochenhart gefroren.
    »Ich hab alles, Skipper«, meldete Jones und reichte dem Stabsboots-Mann den Tiefenmesser.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte Borodin.
    »Kapitän Borodin, hier ist der Modulator, mit dem ich eine Gertrude bauen kann.« Jones hielt einen kleinen Kasten hoch. »Und da habe ich einen kleinen Farbfernseher, einen Videorecorder und ein paar Filme. Der Skipper meinte, Sie sollten sich ein wenig entspannen und uns ein bisschen kennen lernen.«
    »Filme?« Borodin schüttelte den Kopf. »Kinofilme?«
    »Sicher.« Mancuso lachte in sich hinein. »Was haben Sie mitgebracht, Jones?«
    »E.T., Krieg der Sterne und zwei John Waynes.« Jones hatte eindeutig mit Bedacht erwogen, mit welchen Aspekten Amerikas er die Russen konfrontieren wollte. Mancuso warf ihm einen sarkastischen Seitenblick zu.
    »Entschuldigen Sie, Kapitän Borodin. Der Filmgeschmack meines Mannes ist beschränkt.«
    Im Augenblick hätte Borodin sich auch mit einem Eisenstein-Film zufrieden gegeben. Die Übermüdung machte sich stark bemerkbar.
    Der Koch eilte mit einem Arm voller Lebensmittel nach achtern. »In ein paar Minuten gibt es Kaffee«, sagte er auf dem Weg zur Kombüse zu Borodin.
    »Ich hätte gerne etwas zu essen. Wir haben den ganzen Tag nichts zu uns genommen«, erklärte Borodin.
    »Essen!«, rief Mancuso nach hinten.
    »Aye, Skipper. Ich muss mich nur erst in dieser Kombüse hier zurechtfinden.«
    Mannion schaute auf die Armbanduhr. »Zwanzig Minuten, Sir.«
    »Haben wir alles Nötige an Bord?«
    »Jawohl, Sir.«
    Jones überbrückte den Impulsgenerator und schloss den Modulator an, was ihm leichter fiel, als er erwartet hatte. Er hatte auch ein Funkmikrophon von der Dallas mitgebracht, das er nun mit dem Sonar-Gerät verband, ehe er den Strom einschaltete. Nun musste er abwarten, bis die Anlage warm geworden war. Seit seiner Kindheit, als er mit seinem Vater Fernseher reparieren ging, hatte er nicht mehr so viele Röhren gesehen.
    » Dallas , hier Jones, hören Sie mich?«
    »Aye.« Die Antwort klang kratzig wie ein Taxiradio.
    »Danke. Ende.« Er schaltete ab. »Es funktioniert. Das war kinderleicht, was?«
    Und dieser Mann ist noch nicht einmal Offizier, dachte Bugajew, der Elektronikoffizier von Roter Oktober. Und nicht an sowjetischem Gerät ausgebildet! Der Gedanke, dass es sich bei diesem Gerät um die Kopie eines überholten amerikanischen FM-Systems handelte, kam ihm erst gar nicht. »Wie lange sind Sie schon Sonar-Mann?«
    »Dreieinhalb Jahre, Sir. Seit ich vom College flog.«
    »Und das alles haben Sie in drei Jahren gelernt?«, fragte der Offizier.
    Jones zuckte die Achseln. »Nichts dran, Sir. Ich habe schon als Kind an Radios herumgebastelt. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich ein Band auflegte?«
    Jones hatte besonders nett sein wollen und außer vier Bach-Kassetten auch eine mit Tschaikowsky mitgebracht. Jones hörte gerne Musik, wenn er Schaltbilder studierte. Der junge Sonar-Mann war im siebten Himmel. Drei Jahre lang hatte er die russischen Geräte abgehört – und nun standen sie ihm zusammen mit ihren Schaltplänen zur Verfügung. Bugajew schaute verdutzt zu, wie Jones’ Finger zu den Klängen der Nussknacker-Suite über die Seiten der Handbücher tanzten.
    »Zeit zum Tauchen, Sir«, sagte Mannion im Kontrollraum.
    »Gut. Mit Ihrer Erlaubnis, Kapitän Borodin, werde ich bei der Betätigung der Ventile helfen. Alle Luken sind dicht.« Mancuso stellte fest, dass das Taucharmaturenbrett die gleichen optischen Anzeigen aufwies wie auf amerikanischen Booten.
    Mancuso zog ein letztes Mal Bilanz. Butler und seine vier dienstältesten Maate kümmerten sich achtern um den Reaktor. Alles in allem sah es recht gut aus. Unangenehm mochte es nur werden, wenn die Offiziere von Roter Oktober es sich doch noch anders überlegten. Dallas sollte das Boot aus diesem Grund konstant mit Sonar überwachen. Fuhr das Boot

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