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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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aber mein Bruder hat sich einen Personal-Computer geleistet, einen IBM-PC. Sie glauben mir wohl immer noch nicht?«
    »Ein Werktätiger mit eigenem Computer? Unglaublich.« Bugajew drückte die Zigarette aus. Er fand, dass dem amerikanischen Tabak die Würze fehlte.
    »Nun, Sir, dann erkundigen Sie sich anderswo. Wie ich sagte, gibt es auf der Dallas zwei Apple, nur für die Mannschaft. Selbstverständlich werden andere Computer für Feuerleitung, Navigation und Sonar benutzt. Die Apple benutzen wir meist für Computerspiele – die gefallen Ihnen bestimmt. ›Choplifter‹ macht irre Spaß. Und dann gibt es noch Lehrprogramme. Ehrlich, Mr. Bugajew, einen Computer bekommen Sie in fast jedem Einkaufszentrum.«
    »Wie benutzen Sie einen Computer beim Sonar?«
    »Das lässt sich nicht so auf die Schnelle erklären, Sir. Außerdem müsste ich erst den Skipper um Erlaubnis fragen.« Jones hatte fast vergessen, dass dieser Mann noch immer eine Art Feind war.
     
    W. K. Konowalow
    Das Alfa driftete fünfzig Meilen von Norfolk entfernt langsam an der Kante des Kontinentalsockels entlang. Tupolew ließ die Reaktorleistung auf fünf Prozent des Totalwerts verringern, gerade genug für die Stromerzeugung. Dadurch herrschte auf seinem Boot fast absolute Stille. Befehle wurden mündlich weitergegeben. Selbst Kochen war verboten, denn Töpfe auf Herdrosten machten Lärm. Bis auf weiteres ernährte sich die Mannschaft von Käsebroten. Wenn überhaupt gesprochen wurde, dann nur im Flüsterton. Jeder, der Lärm machte, zog die Aufmerksamkeit des Kapitäns auf sich, und jeder Mann an Bord wusste, was ihm dann blühte.
     
    SOSUS Control
    Quentin studierte Daten, die über eine Digitalverbindung von den beiden Orions gesendet worden waren. Ein defektes Raketen-U-Boot, USS Georgia , war mit Turbinenschaden unterwegs nach Norfolk, eskortiert von zwei Jagd-U-Booten. Man hatte es wegen der russischen Aktivitäten auf See gelassen und brachte es nun in die Werft, wo es so rasch wie möglich repariert und dann wieder hinausgeschickt werden sollte. Georgia trug vierundzwanzig Trident-Raketen, einen bemerkenswerten Teil der amerikanischen Abschreckungswaffen. Nun, da die Russen fort waren, hatte ihre Reparatur Priorität. Obwohl anzunehmen war, dass man sie sicher in den Hafen bringen konnte, wollte Quentin die Orions erst prüfen lassen, ob in der allgemeinen Konfusion nicht doch ein sowjetisches U-Boot zurückgeblieben war.
    Eine P-3B kreuzte fünfzig Meilen südöstlich von Norfolk in knapp dreihundert Meter Höhe überm Wasser. Das FLIR zeigte keine Wärmesignatur an der Wasseroberfläche, das MAD keine messbare Störung des Magnetfelds der Erde an, obwohl eine Maschine nur hundert Meter an dem Alfa vorbeiflog. Konowalows Rumpf bestand aus nichtmagnetischem Titanium. Auch eine Sonar-Boje, die sieben Meilen südlich abgeworfen wurde, fing das Reaktorgeräusch des Bootes nicht auf. Alle Daten wurden kontinuierlich nach Norfolk übertragen, wo Quentins Operatoren sie in den Computer eingaben. Augenblickliches Problem: Der Verbleib aller sowjetischen U-Boote war noch nicht geklärt.
    Nun, dachte der Commander, kein Wunder. Einige Boote hatten sich die Gelegenheit zunutze gemacht und sich klammheimlich von ihren bekannten Stationen entfernt. Es bestand die Möglichkeit, hatte man ihm gemeldet, dass eines oder zwei noch immer draußen lauerten, aber handfeste Beweise gab es noch nicht. Er fragte sich, was man nun wohl bei CINCLANT trieb. Die Leute dort hatten einen freudigen, fast euphorischen Eindruck gemacht. Die Operation gegen die sowjetische Flotte war gut gelaufen und obendrein lag nun ein gesunkenes Alfa vor der Küste. Wann wurde die Glomar Explorer entmottet, um es zu heben? Er hoffte, dass er Gelegenheit bekommen würde, sich das Wrack anzusehen. Was für eine Chance!
    Die derzeitige Lage nahm niemand sehr ernst. Wenn die Georgia tatsächlich mit Maschinenschaden ankam, würde sie so viel Lärm machen wie ein Walfräulein, das seine Unschuld verteidigt. Und wenn man sich bei CINCLANT Sorgen machte, hätte man die Entlausungsaktion nicht zwei P-3 mit Piloten der Reserve überlassen. Quentin griff zum Telefon, wählte CINCLANT an und meldete erneut, es bestünde kein Hinweis auf feindliche Aktivität.
     
    Roter Oktober
    Ryan schaute auf die Uhr. Fünf Stunden waren vergangen. Ein rascher Bück auf die Karte verriet ihm, dass die achtstündige Fahrzeit entweder zu optimistisch eingeschätzt worden war oder dass er etwas missverstanden

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