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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hatte. Roter Oktober folgte der Kante des Kontinentalschelfs und würde sich bald nach Westen in Richtung Kap Charles wenden. Noch einmal vier Stunden? Ramius und Mancuso sahen übermüdet aus. Alle waren müde. Am erschöpftesten waren vermutlich die Männer im Maschinenraum – nein, eher der Koch, der wacker Kaffee und belegte Brote für alle schleppte. Besonders die Russen schienen großen Hunger zu haben.
     
    USS Dallas/USS Pogy
    Dallas überholte Pogy mit dreißig Knoten, preschte wieder vor und ließ Roter Oktober zurück. Lieutenant Commander Wally Chambers, der das Kommando hatte, fuhr nur ungern fünfunddreißig Minuten lang mit hoher Geschwindigkeit blind, auch wenn Pogy gemeldet hatte, es sei alles klar.
    Pogy hörte sie passieren und legte sich quer, um Roter Oktober mit ihren Lateralsensoren abzutasten.
    »Macht bei zwanzig Knoten ganz schön Krach«, sagte Pogys Sonar-Chief zu seinen Kollegen. »Mehr als Dallas bei dreißig.«
     
    W. K. Konowalow
    »Geräusch im Süden«, meldete der Mitschman.
    »Was ist es genau?« Tupolew wartete schon seit Stunden an der Tür zum Sonar-Raum und machte den dort arbeitenden Männern das Leben schwer.
    »Lässt sich noch nicht beurteilen, Genosse Kapitän. Die Richtung ändert sich allerdings nicht, was bedeutet, dass die Schallquelle auf uns zuhält.«
    Tupolew ging zurück in den Kontrollraum, wo er befahl, den Reaktor weiter herunterzufahren. Erst erwog er, ihn ganz abzustellen, aber Reaktoren hatten eine gewisse Anlaufzeit, und er konnte die Entfernung des Kontakts noch nicht beurteilen. Der Kapitän rauchte drei Zigaretten und ging dann erst zurück in den Sonar-Raum. Er wollte den Mitschman nicht zu nervös machen. Er war sein bester Sonar-Operator.
    »Eine Schraube, Genosse Kapitän, Amerikaner, wahrscheinlich Los-Angeles- Klasse, Fahrt fünfunddreißig Knoten. Richtung hat sich im Lauf der letzten fünfzehn Minuten um nur zwei Grad geändert. Er wird uns dicht passieren und – Moment, er hat die Maschinen gestoppt.« Der vierzigjährige Stabsbootsmann presste sich den Kopfhörer an die Ohren. Er hörte den Kavitationslärm verklingen. »Er hält an und lauscht, Genosse Kapitän.«
    Tupolew lächelte. »Der wird uns nicht hören, Genosse. Er prescht vor und horcht. Hören Sie noch etwas? Könnte er ein anderes Boot eskortieren?«
    Der Mitschman lauschte und veränderte an seinem Instrumentenbrett eine Einstellung. »Kann sein … es herrscht aber eine Menge Oberflächenlärm, Genosse, und ich –« Er lächelte. »Hm, da ist ein Geräusch. Die erste Ortung war Richtung eins-sieben-eins, aber dieser neue Schall kommt aus eins-sieben-fünf. Sehr schwach, Genosse Kapitän, nur ein einziges Signal mit Aktiv-Sonar.«
    »Aha.« Tupolew lehnte sich ans Schott. »Gut gemacht, Genosse. Jetzt brauchen wir nur Geduld zu haben.«
     
    USS Dallas
    Chief Laval erklärte das Gebiet für sicher. Die empfindlichen Sensoren des BQQ-5 hatten nichts aufgefangen und auch SAPS druckte einen negativen Befund aus. Chambers drehte das Boot ein wenig, damit das eine Ping die Pogy erreichte, die hinwiederum ein akustisches Signal zu Roter Oktober schicken würde, um sicherzustellen, dass es auch empfangen worden war. Die zehn Meilen vor ihnen waren also klar. Pogy fuhr mit dreißig Knoten los, gefolgt vom neuesten strategischen Boot der US-Navy.
     
    W. K. Konowalow
    »Noch zwei U-Boote, eines mit einer, eines mit zwei Schrauben, glaube ich. Immer noch schwach. Die eine Schraube dreht sich sehr viel schneller. Haben die Amerikaner überhaupt Doppelschraubenboote, Genosse Kapitän?«
    »Ich glaube schon.« Ganz sicher war er nicht, denn der Unterschied der Signalcharakteristiken war nicht sehr ausgeprägt. Nun, bald wusste er mehr. Konowalow kroch mit zwei Knoten in hundertfünfzig Meter Tiefe. Was immer in der Nähe sein mochte, hielt direkt auf ihn zu. Fein, nun konnte er den Imperialisten doch noch eine Lektion erteilen.
     
    Roter Oktober
    »Könnte mich jemand am Ruder ablösen?«, fragte Ryan.
    »Wollen Sie sich mal strecken?«, fragte Mancuso und trat zu ihm.
    »Ja, und auch mal austreten. Nach dem vielen Kaffee platzt mir fast die Blase.«
    »Ich springe für Sie ein.« Der amerikanische Kapitän setzte sich auf Ryans Platz. Jack begab sich zur nächsten Toilette. Nachdem er in den Kontrollraum zurückgekehrt war, machte er ein paar Kniebeugen, um die Durchblutung in seinen Beinen wieder in Gang zu bringen, und schaute dann kurz auf die Seekarte. Seltsam, die amerikanische

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