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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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setzte sich General Barnes mit der Befehlsstelle Lufttransport in Verbindung. Foster verließ den Raum, um in Norfolk anzurufen, und Hilton machte sich auf den Weg zum Weißen Haus.
     
    Roter Oktober
    Abgesehen von den Wachhabenden waren alle Offiziere in der Messe versammelt. Mehrere Kannen Tee standen unberührt auf dem Tisch und die Tür war wieder geschlossen.
    »Genossen«, meldete Petrow, »der zweite Posten Dosimeter war ebenso kontaminiert, und zwar schlimmer als der erste.«
    »Unbrauchbare Dosimeter«, fauchte Melechin. »Entweder ein verdammter Witzbold in Seweromorsk – oder ein imperialistischer Spion. Wenn wir den Kerl erwischen, knalle ich ihn persönlich ab – ganz gleich, wer er auch ist! Das ist Hochverrat!«
    »Die Dienstvorschriften zwingen mich, das zu melden«, stellte Petrow fest, »auch wenn die Instrumentenanzeige im sicheren Bereich liegt.«
    »Ihr Verhalten ist korrekt, Genosse«, meinte Ramius. »Und die Vorschriften verlangen nun eine weitere Prüfung. Melechin, ich wünsche, dass Sie und Borodin das persönlich übernehmen. Zuerst prüfen Sie die Strahlungsmesser. Sollten diese einwandfrei arbeiten, können wir sicher sein, dass die Dosimeter mangelhaft sind – oder dass jemand an ihnen manipuliert hat. Ist das der Fall, werde ich in meiner Meldung verlangen, dass Köpfe rollen. Genossen, meiner Meinung nach besteht kein Anlass zur Sorge. Wenn ein Leck existierte, hätte Genosse Melechin es schon vor Tagen entdeckt. So, und nun zurück an die Arbeit.«
    Eine halbe Stunde später versammelten sie sich wieder in der Offiziersmesse. Vorbeigehenden Besatzungsmitgliedern entging das nicht und es wurde bereits getuschelt.
    »Genossen«, erklärte Melechin, »wir haben ein ernstes Problem.«
    Besonders die jüngeren Offiziere sahen ein wenig blass aus. Auf dem Tisch lag ein zerlegter Geigerzähler, daneben ein Strahlungsmesser aus dem Reaktorraum, dessen Rückwand abgenommen worden war.
    »Sabotage!«, zischte Melechin. In der Messe wurde es totenstill. Ramius fiel auf, dass Swijadow sich um Haltung bemühte.
    »Genossen, technisch sind diese Geräte recht simpel. Wie Sie wissen, hat dieser Geigerzähler zehn verschiedene Einstellungen. Wir haben die Wahl zwischen zehn verschiedenen Empfindlichkeitsgraden, je nachdem, ob wir ein kleines oder großes Leck feststellen wollen. Eingestellt wird die Empfindlichkeit mit diesem Drehschalter, der Kontakt mit einem von zehn Widerständen zunehmender Impedanz herstellt.« Der Chefingenieur wies auf die Rückseite der Skala. »Im vorliegenden Fall wurden die serienmäßigen Widerstände entfernt und andere eingelötet. Die Einstellungen von eins bis acht haben die gleiche Impedanz, was bedeutet, dass das Gerät so gut wie unbrauchbar ist. Alle unsere Geigerzähler wurden drei Tage vorm Auslaufen vom gleichen Techniker in der Werft inspiziert. Hier ist der Beleg mit seiner Unterschrift.« Melechin warf das Papier verächtlich auf den Tisch.
    »Es hat also entweder er oder ein Spion alle Geigerzähler unbrauchbar gemacht. Ein ausgebildeter Mann benötigt dazu weniger als eine Stunde. Und was dieses Instrument hier angeht«, Melechin drehte den Strahlungsmesser um, »sehen Sie, dass die Stromversorgung der Elemente unterbrochen wurde – abgesehen vom Testkreis, dessen Schaltschema jemand verändert hat. Borodin und ich nahmen das Gerät vom vorderen Schott. Der Verantwortliche war kein Amateur. Genossen, ich habe den Verdacht, dass unser Boot von einem imperialistischen Agenten sabotiert wurde. Erst machte er unsere Instrumente zur Strahlungsüberwachung unbrauchbar, dann verursachte er wahrscheinlich ein winziges Leck im Primärkreislauf. Genossen, es hat den Anschein, dass Genosse Petrow Recht hatte. Wir haben tatsächlich ein Leck. Ich muss Ihnen Abbitte leisten, Doktor.«
    Petrow nickte ruckartig. Auf derlei Komplimente konnte er verzichten.
    »Wie hoch ist die totale Bestrahlung, Genosse Petrow?«, fragte Ramius.
    »Am meisten haben natürlich die Maschinisten abbekommen. Höchstwert fünfzig rad bei den Genossen Melechin und Swijadow, zwischen zwanzig und fünfundvierzig bei den anderen Männern aus dem Maschinenraum. Je weiter man sich dem Bug nähert, desto geringer werden die Werte. Die Torpedomannschaft hat nur fünf rad oder weniger, die meisten Offiziere zwischen zehn und fünfundzwanzig.« Petrow legte eine Pause ein und rang sich eine positive Erklärung ab. »Genossen, diese Dosen sind nicht tödlich. Man kann bis zu hundert rad ohne

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