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Jagdhaus in Der Eifel

Titel: Jagdhaus in Der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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bei den Alternativen, Ökologen oder Friedensfreunden. Ich kenne mich da nicht so aus. Sie will umsteigen und Soziologie studieren.«
    »Da kann sie ja bei uns anfangen. Ich könnte ihr beim Studium unter die Arme greifen.«
    »Das ist vielleicht ein Thema für später, wenn Brigittes Tod uns nicht mehr belastet und die Engelke ausgeschieden ist«, erklärte Hedwig Bessener sehr bestimmt. »Immenburgstraße oder Köln wäre die derzeitige Alternative für Männer von Welt.«
    »Da ist mir der Hofgarten schon lieber. Nur sind die Studentinnen so jung geworden.«
    »Nicht jünger als früher auch. Die Jahresringe heben sich ab. Darin liegt dein Problem.«
    »Lassen wir das. Und was die Eifel angeht – für die Polizei bleibt es beim Schüsseltreiben. Anne Roses Fahrkünste stellen wir lieber nicht zur Diskussion.«
    Hedwig Bessener sah Hans Semper mit kritischem Blick an. Erst hatte er forsch versucht, ihre Bedenken beiseite zu wischen und alles selbstverständlich erscheinen zu lassen, jetzt setzte er vorsichtig die Tarnkappe auf.
    »Herr Ober, bitte zahlen!« forderte sie unvermittelt.
    »Laß mich das übernehmen«, sagte Hans Semper.
    »Aber nein – getrennte Rechnung, wenn ich bitten darf!«

 
    Kapitel 15
     
     
     
    Die telefonische Einladung in das Präsidium hatte Henrik Aston nicht beeindruckt. Er war in den vergangenen Wochen in der Spionagesache von vielen Beamten und Journalisten, auch von echten und falschen Freunden so oft befragt worden, daß ihm eine abermalige Vorladung nicht ungewöhnlich erschien. Nur seine Frau Luise war aufs neue beunruhigt. Sie hatte eine schreckliche Zeit hinter sich. Ihr Mann konnte noch Rede und Antwort stehen – sie mußte schweigen. Er konnte sich gegen offene und versteckte Vorwürfe verteidigen und seinem Zorn über die ungerechte Behandlung Ausdruck geben – sie mußte alles hinunterschlucken. Sie fühlte die Blicke der Menschen wie Dolche in ihrem Rücken, und sie ahnte die Gerüchte, die sie einholten und einkreisten.
    Immer schwerer fiel es ihr, ein unbefangenes Gespräch und, was noch schlimmer war, ein Wort der Ermunterung für Henrik zu finden. Dabei wußte sie, wie tief es ihn getroffen hatte, abserviert und geopfert worden zu sein, um politische Karrieren zu decken.
    Die Vorstellung bedrückte sie, wie in den Ministerien und Botschaften getuschelt wurde: Bestimmt hatte der was mit seiner Sekretärin, die vielen gemeinsamen Reisen. Die muß ihn ganz schön fest in der Hand gehabt haben, daß er ihr den Schlüssel für den Panzerschrank überlassen hat. – Wie kann man nur so dumm sein! – Nein, spioniert hat er selbst wohl nicht, die hat ihn ganz schön reingelegt. – Sie soll auch sonst ein ganz flottes Vögelchen gewesen sein.
    Weil der Dienstwagen nicht mehr zur Verfügung stand, hatte Luise sich erboten, ihren Mann zum Präsidium zu fahren und dabei einige Einkäufe in Bad Godesberg zu erledigen. Ihm erschien eine Absprache über Ort und Zeit des Wiedertreffens für die Rückfahrt zu vage. So bat er sie, zu Hause zu bleiben. Sie könne nach seiner Rückkehr den Wagen nehmen. Er hoffte, den Termin schnell erledigt zu haben, um im Hausgarten weiterzuarbeiten. Bei dem starken Wachstum nach dem feucht-warmen Wetter der letzten Tage war einiges zu tun. Früher hatte ein Gärtner die Arbeit übernommen. Jetzt hatte Henrik Aston Zeit genug, selbst Hand anzulegen. Dabei fühlte er sich entspannt. Die Pflanzen konnten keine dummen Fragen stellen und verkörperten eine Welt der Ruhe und Hoffnung.
    Erholung hatte der Urlaub an der Algarve nicht gebracht. Sein Blutdruck war höher als je zuvor. Er hatte wieder zu Medikamenten greifen müssen, die langsam Wirkung zeigten, ihm allerdings auch die Libido nahmen. Eine bestimmte Betablockerkombination konnte er überhaupt nicht vertragen. Das Präparat hatte kurz vor Antritt des Urlaubs zum Kreislaufkollaps mit Halluzinationen und Zwangsvorstellungen geführt.
    Die Zeit der »großen Küßchen« schien vorbei zu sein. Luise spürte das. Sie begann darunter zu leiden, ohne es sich einzugestehen.
    »Du machst dich kaputt, erst im Dienst und jetzt mit der Polizei. Hoffentlich hört das Gefrage der Staatsschützer bald auf. Dem dümmsten Beamten muß doch klar geworden sein, daß du mit der Sache nichts, aber auch gar nichts zu tun hast«, versuchte sie Henrik zu ermuntern.
    Der hob die Schultern. Alles an ihm war Resignation. »Das kann die Ministerentscheidung auch nicht rückgängig machen.«
    Mit einer müden Bewegung

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