Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
Vom Netzwerk:
Zwar wusste er weder die Nummer noch wie er seinen Standort genau beschreiben sollte, trotzdem versuchte er es mit dem Notruf. Es kam keine Verbindung zustande. Er gab wieder Gas, schleuderte um ein paar Kurven und riss dabei einige junge Bäume um. Weil der Waldweg immer schlammiger wurde, schaltete er den Allradantrieb ein. Plötzlich fiel ihm sein Freund Mick Johnson ein, der nur fünfzehn Meilen entfernt wohnte. Durch Mick war er überhaupt erst in diesen Jagdclub gekommen. Wieder trat er auf die Bremse.
Zwei Balken.
Das konnte funktionieren. Er suchte nach Micks Nummer und wählte.
    »Komm schon. Bitte komm. Geh ran. Zieh dich schon mal an, Katy ... Deine Sachen sind hier. Es klingelt!«, sagte er fast atemlos. »Und schnall dich an.«

    Mick Johnson lag schon seit neun Uhr im Bett. An fast jedem einzelnen Tag der Saison war er auf Truthahnjagd gegangen und jetzt, Mitte April, war er hundemüde. Als er das Telefonklingeln hörte, drückte er auf die Taste am Wecker und wunderte sich, wie kurz die Nacht gewesen war. Seine Frau stieß ihn in die Seite und sagte ihm, das sei nicht der Wecker sondern das Telefon.
    »Hallo«, murmelte er nach dem sechsten Klingeln benommen.
    Jake versuchte, nicht zu schnell zu reden und sich möglichst klar und knapp auszudrücken. »Mick, hier Jake. Der Sheriff soll zum Jagdcamp kommen. Das ist ein Notfall. Eine Horde Rednecks versucht mich umzubringen ... Hallo, Mick ... hörst du mich? Mick?«
    Die Verbindung brach ab. Jake zischte einen Fluch. Er musste dringend für Abstand zu diesen Irren sorgen. Er warf das Telefon hin und fuhr weiter. Sicher würden sie ihn verfolgen.
Verdammt! Ich habe keine Ahnung, ob Mick mich überhaupt gehört hat.
    »Wer war das?«, fragte Micks Frau schläfrig.
    »Ich glaube, das war Jake Crosby vom Handy aus. Er könnte etwas von einem Notfall gesagt haben.« Mick stützte sich auf einen Ellbogen.
    »Und weshalb ruft er dann dich an?«
    »Keine Ahnung.« Mick legte sich wieder hin.
    »Was für ein Notfall denn?«
    »Weiß ich nicht.« Mick rieb sich die Augen.
    »Okay ... und was willst du jetzt machen?« Micks Frau drehte sich wieder um.
    »Ich denke, ich sollte mal nachsehen. Schlafen kann ich jetzt sowieso nicht mehr.«
    »Sei vorsichtig. Willst du vielleicht Beau mitnehmen?«
    »Ja ... Gute Idee.«
    Langsam stand er auf und zog sich an. Der Familienhund Beau, ein Golden Retriever, wartete bereits an der Hintertür auf ihn. Er strecke sich, gähnte und wedelte mit dem Schwanz.

Sieben
    »Ruhe jetzt! Haltet die Klappe! Haltet verdammt noch mal die Klappe! Jetzt beruhigt euch doch mal!«, schrie Reese. Er sprang auf die Ladepritsche des Pick-ups, um nach Johnny Lee zu sehen.
    Johnny Lee spuckte gurgelnd Blut und rang nach Luft. Er wollte sprechen, brauchte aber Minuten, um ein paar Worte zu sagen. Er würde sterben und er wusste es. Bei seinen letzten Worten rann ihm Blut aus dem Mund. »Schappt ihn ... schnappt euch das Arschloch.«
    Johnny Lee Grover, einer der übelsten, berüchtigtsten Verbrecher Westalabamas, starb im Alter von sechsunddreißig Jahren in den Armen seines Cousins.
    »Johnny Lee! Johnny ... nein! Johnny Lee, bitte! Stirb nicht!«, bettelte Reese. Ein Leben ohne Johnny konnte er sich nicht vorstellen. Seit er denken konnte, hatte sein ganzes Dasein sich um Johnny Lee gedreht.
    Mini sagte kein Wort. Er stand unter Schock. Sweat war bereit, er wartete auf Befehle.
    Reese stand auf, drehte sich zum Camp und brüllte, so laut er konnte: »Du bist tot! Du bist ein toter Mann! Du hast ihn umgebracht! Du Arschloch! Hörst du mich? Du bist eine lebende Leiche!« Dann warf er alles, was er irgendwie in die Finger bekam, so weit weg, wie er konnte. Dabei schrie er immer wieder: »Du bist eine lebende Leiche!«
    Der Chevy-Pick-up fuhr schlingernd los und verschwand auf einem Weg, der weiter in das Grundstück hineinführte.
    »Mann, er haut ab!«, sagte Mini.
    »Den kriegen wir nicht mehr!«, fügte Sweat hinzu.
    »Irrtum ... Er fährt genau dorthin, wo ich ihn haben will.« Reese lachte auf. »Okay, Jungs; ihr beide fahrt die Straße hier runter, bis ihr auf die Dummy Line stoßt – ihr wisst ja, wo die ist. Er wird versuchen, über die alte Bahntrasse wegzukommen. Ihr habt gute zehn Meilen Vorsprung. Die Torkombination ist neunzehn-zweiundneunzig, glaube ich. Wenn das nicht stimmt, schießt ihr das verdammte Schloss eben weg. Aus diesem Scheißloch führen nur zwei Wege heraus und wir sind auf beiden. Erledigt ihn und

Weitere Kostenlose Bücher