Jagdrevier: Thriller
vor.«
»Ray-Ray sitzt im Knast, der ist also kein geeigneter Kandidat. Außerdem glaube ich nicht, dass er es machen würde. Dieser Dreckskerl würde uns liebend gerne zappeln sehen. Lass uns ...«
Das Funkgerät knisterte und sie fuhren herum.
»Basis an Einheit eins.«
»Kommen, Miz Martha.« Ollie hoffte auf gute Nachrichten.
»Sheriff, ich habe gerade zwei Deputys aus dem Hale Countyden Weg zu Ihrer Position beschrieben. Im Moment sind sie in Livingston.«
»Leiten Sie einen von ihnen zu Larson um. Der Mann soll den Wohntrailer im Auge behalten und sich melden, falls sich dort etwas regt. Larson soll ihm alles erklären. Ich brauche ihn und Shug vielleicht für die Suche.«
»Roger.«
»Sheriff Marlow ist etwa fünf Minuten hinter den Deputys.«
»Danke«, antwortete Ollie.
Ollie zog das Funktelefon aus der Tasche, das R.C. im Pickup gefunden hatte, und starrte es an. Er suchte nach den kürzlich eingegangenen Anrufen und fand Johnny Lee Grovers Nummer.
Ich muss nur noch diesen Knopf hier drücken.
»Okay. Ich machs. Ich rufe ihn einfach an. Jetzt oder nie«, sagte er entschlossen zu R.C. »Ich muss etwas unternehmen.«
R.C. nickte, Ollie drückte die Senden-Taste, hörte zwei Pieptöne und wartete.
Reese glaubte, einen Sekundenbruchteil lang das Aufblitzen einer Taschenlampe auf einer Lichtung gesehen zu haben. Dann hörte er das
Biep-biep
. Er blieb stehen, lehnte das Gewehr gegen einen Baum am Rand des Kahlschlags und zog das Telefon aus der Tasche. Auf dem Display leuchtete eine Nummer auf.
Mini? Sein Telefon liegt zu Hause,
dachte Reese.
Das ist mehr als eigenartig.
Reese drückte die Senden-Taste und das Telefon piepte zweimal. Er sagte kein Wort, horchte nur angestrengt.
Ollie und R.C. hatten ihren Fisch am Haken, wussten aber nicht, was sie jetzt tun sollten. Nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, fasste Ollie einen Entschluss.
Biep-biep.
»Mr Grover? Hier Sheriff Landrum. Ich muss mit Ihnen reden.«
Verdammt!? Wie ist er ... Reese war schockiert. Er starrte das Telefon an und versuchte zu verstehen, was er gehört hatte.Shit! Soll ich antworten? Ihn ignorieren?
Reese beschloss herauszufinden, so viel er konnte.
Biep-biep.
»Ich habe im Moment ziemlich viel um die Ohren. Vielleicht morgen, Sheriff.«
Biep-biep.
»Nein. Ich muss persönlich mit Ihnen sprechen. Und zwar sofort. Wo sind Sie?«
Reese dachte fieberhaft nach.
Vielleicht haben sie Minis Haus durchsucht und dort das Telefon gefunden. Oder Mini hat es im Truck am Tor vergessen und sie haben es dort entdeckt. In dem Fall ist der Sheriff hier auf dem Grundstück. Aber er glaubt, er redet mit Johnny Lee ... Das heißt, sie haben Johnnys Truck noch nicht gesehen.
»Shit!«, sagte Reese laut.
Biep-biep.
»Wo sind Sie, Johnny Lee? Es ist wichtig.«
Biep-biep.
»Wo sind Sie denn, Sheriff?«
Biep-biep.
»Wir suchen nach einer vermissten weiblichen Person. Fällt Ihnen dazu etwas ein?«
Reese schwirrte der Kopf.
Spricht er von der Frau, die Moon Pie für mich kidnappen sollte? Oder von der »weiblichen Person«, die ich bei Mini und Sweat schreien gehört habe?
Biep-biep.
»Davon weiß ich rein gar nichts, Sheriff. Wie wärs, wenn ich Sie morgen irgendwann anrufe?«
»Das ist nicht Johnny Lee!«, sagte R.C. Ollie starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
Biep-biep.
»Johnny Lee, nein. Ich brauche ein paar Informationen. Jetzt sofort.«
Statt einer Antwort hörte er nur Schweigen.
Biep-biep.
»Johnny Lee?«
Biep-biep.
»Johnny Lee!«
Reese hatte keinerlei Absicht, noch weiter mit dem Sheriff zu sprechen. Er drückte den Anruf weg und wählte Moon Pies Nummer.
Biep-biep.
»Moon?«
Biep-biep.
»Yo.«
Biep-biep.
»Werde das Paket los und mach dich vom Acker! Und warte, bis ich dich wieder anrufe. Du musst mich etwa bei Tagesanbruch auf dem Highway 17 abholen. An der Noxubee-River-Brücke. Halte dich in der Nähe auf, aber unauffällig. Drück dich eine Weile in dem Truckstop da rum. Von dort bis zu mir sind es etwa zehn Meilen.«
Biep-biep.
»Und was mach ich mit unserem Mädel? Die werden mir folgen.«
Reese überlegte einen Augenblick lang. Es gab zu viele offene Fragen. Er brauchte mehr Zeit. Er wollte Rache, aber er durfte keine unnötigen Risiken eingehen.
Biep-biep.
»Verbinde ihr die Augen. Fessle ihr die Hände. Dann verfrachtest du sie in den Wald hinter dem Wohntrailer. Dort kann sie tagelang herumirren. Hat sie dich gesehen?«
Biep-biep.
»Shit, Mann. Ja. Die Kacke ist wirklich am Dampfen,
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