Jagdzeit
überdachte den nächsten Tag. Es war schwierig, Pläne zu schmieden; man konnte die Handlungen anderer nicht komplett vorausberechnen. Aber man konnte eine grundlegende Vorstellung davon haben, und man konnte sichere Aufenthaltsorte und Ausweichpositionen überdenken, für den Fall, dass jemand sich anders als vorausberechnet verhielt und zufällig über einen stolperte.
Ziemlich schnell hatte er seine Zigarette aufgeraucht. Er drückte sie neben sich aus. Entfernen würde er den Stummel am Morgen. Dann hielt er das leuchtende Ziffernblatt seiner Armbanduhr nahe an sein Gesicht und stellte die Weckfunktion auf sechs Uhr ein. Um diese Zeit würde es noch dunkel sein. Kaum einer in der Hütte würde vor halb acht wach sein. Das gab ihm Zeit zu essen, zurück aus dem Kanu zu kriechen, jegliche Schäden, die er an dem schützenden Gebüsch beim Hineinkriechen verursacht haben mochte, zu beseitigen und zum Beobachtungspunkt des nächsten Tages zu gelangen.
Heute Nacht konnte er sich das letzte Mal ausstrecken und richtig schlafen. Morgen würde er ein neues Lager, ein neues Versteck bauen müssen; erstens als notwendige Sicherheitsmaßnahme, denn er würde gesucht, verzweifelt gesucht werden, und zweitens, um schnelle Bewegungen in verschiedene Richtungen zu ermöglichen. Von morgen an, außer er hatte großes Glück, würde er unter Umständen bis zu zweiundsiebzig Stunden nicht mehr schlafen.
Er klappte den Kragen seiner Jacke hoch, rollte sich auf die Seite, lauschte auf das ruhige Plätschern des Seewassers gegen die Felsen zu seinen Füßen und fiel bald in tiefen und ruhigen Schlaf.
14
Die Kälte weckte Nancy auf, Kälte, rasende Kopfschmerzen und die dumpfe Übelkeit vom Alkohol. Zuerst, noch schlaftrunken, versuchte sie, sich an Gregs langem, nackten Rücken zu wärmen, aber das reichte nicht. Ihre und seine Decke waren auf den Boden gefallen. Sie müsste über ihn klettern, um sie wiederzuholen, und dazu war ihr zu schlecht. Art und Ken lagen im Tiefschlaf hingestreckt in den anderen Betten.
Dann sorgte die Angst dafür, dass sie endgültig aufwachte. Die schützende Dunkelheit der Nacht war verschwunden und mit ihr das blinde Vertrauen und die entfesselte Hysterie, denen sie sich freiwillig hingegeben hatte. Schutzlos blieb sie zurück und mit schrecklichem Ekel und Schuldgefühlen, als sie sich an die Lust erinnerte, die sie verspürt hatte. Am allerschlimmsten war das nagende Gefühl, das sich schnell in ihr ausbreitete; jetzt, da sie alles mitgemacht hatte, besaß sie keine Waffen mehr, keine weibliche Rätselhaftigkeit mehr, die zu verführen vermochte.
Denn sie hatte sich total gehen lassen. Zuerst hatte sie Ken und Greg oral befriedigt, während sie alle drei Art ignorierten, der mit schlaffem Mund und brennenden Augen zusah. Dann ließ sie Ken und Greg einzeln ran, abwechselnd, währen sie jeweils mit dem anderen im Mund weitermachte. Das war aber nur der Anfang. Gierig stürzten sich beide wieder auf sie, gleichzeitig. Und sie, völlig enthemmt und nun genauso unersättlich, war lachend ihren Anweisungen gefolgt, ihrem besoffenen Gegrabsche und Geschiebe, dem schmerzhaften Zerren an ihren Gliedmaßen, als sie versuchten, sie in Position zu bringen. Als sie schließlich erkannte, was sie mit ihr vorhatten, war es zu spät, um aufzuhören, und der lange, stechende Schmerz von Kens Analfick kam gleichzeitig mit Gregs unvorstellbar gewaltigen und brutalen Stößen in ihre Vagina, bis beide Männer tief in sie eingedrungen waren und in ihr ihre harten Pfähle aneinanderrieben. Ihr eigener schweißnasser zerschundener Körper hatte sich willig ihren tiefen, rhythmischen und erfahrenen Stößen entgegengestemmt. Ihre Münder, heiß und nass, suchten den ihren, riefen Gemeinheiten und Obszönitäten, die sie lustvoll zurückgab, bis Art auch noch mitmachte, zuerst abstoßend und erstickend in ihrem Mund, bis sie ihn am Ende sogar mehr begehrte als Ken und Greg. Endlich explodierte das ganze Universum in ihr und ihnen und ertränkte schließlich ihre hemmungslose Gier.
Armer Martin, dachte sie und lauschte. Später hatte sich Art aufreizend vor Martin in einen Stuhl fallen lassen, grotesk nackt und herausfordernd. Betrunken, kichernd, mit schwerer Zunge, schilderte Art ihm im Detail alles, was sie getan hatte. Und dann machte er sich an Martins Hose zu schaffen.
Sie war in die Küche gegangen, um ihr Glas nachzufüllen, und hatte, nur noch halb wach, an der Tür gelehnt, die Bourbonflasche in der Hand,
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