Jahrmarkt der Eitelkeit
Sophia, Gemahlin des englischen Königs Georg III.
2 Robert William Elliston (1774-1831), englischer Schauspieler, Theaterdirektor und Regisseur.
3 William Dowton (1764-1851), englischer Schauspieler.
4 John Liston (1776-1846), englischer Schauspieler.
5 Teil des alten Westminsterpalastes; war jahrhundertelang Sitz des englischen Obersten Gerichts.
6 (franz.) Hoftracht.
7 Beiname der griechischen Mondgöttin Artemis.
8 Beiname des griechischen Sonnengottes Apollo.
9 »The Rape of the Lock«, satirisch-komisches Heldengedicht des englischen Dichters Alexander Pope (1688 bis 1744).
10 Paul Colnaghi (1751-1833), Londoner Kupferstichhändler.
11 Françoise d'Aubigné, Marquise de Maintenon (1635 bis 1719), Geliebte und zweite Gemahlin Ludwigs XIV.
12 Jeanne-Antoinette Poisson, Marquise de Pompadour (1721-1764); übte als Geliebte Ludwigs XV. Bedeutenden Einfluß auf die europäische Politik aus.
13 die mißgünstigen und hartherzigen Königstöchter in Shakespeares Tragödie »König Lear«.
14 (griech.) Einsiedler.
15 (franz.) hüte dich vor den Frauen!
49. Kapitel
In dem wir drei Gänge und ein Dessert genießen
Als die Damen und Kinder vom Gaunt-Haus sich an jenem Morgen bei Tee und Toast zum Frühstück versammelt hatten, erschien Lord Steyne. Er nahm seine Schokolade sonst allein ein und störte die Damen seines Hauses selten, ja sah sie überhaupt nur an den Tagen, an denen sie sich öffentlich zusammen zeigen mußten, oder wenn sie sich in der Vorhalle trafen oder wenn er sie in ihrer Opernloge im ersten Rang von seiner im Parkett aus musterte. Der Lord erschien also beim Frühstück, und es kam zu einer Hauptschlacht um Rebekka.
»Lady Steyne«, sagte er, »ich möchte gern die Liste für Ihr Diner am nächsten Freitag sehen und möchte, daß Sie bitte eine Einladung für Oberst und Mrs. Crawley schreiben.«
»Blanche schreibt sie«, sagte Lady Steyne ängstlich, »Lady Gaunt schreibt sie.«
»Ich werde an diese Person nicht schreiben«, sagte Lady Gaunt, eine große stattliche Dame. Sie sah einen Moment auf und senkte die Augen schnell wieder, nachdem sie gesprochen hatte. Für jemanden, der Lord Steyne beleidigt hatte, war es nicht ratsam, seinen Blicken zu begegnen.
»Schicken Sie die Kinder aus dem Zimmer. – Geht«, sagte er und zog an der Klingelschnur. Die kleinen Schelme, die sich vor ihm stets fürchteten, entfernten sich, und ihre Mutter wollte ihnen folgen. »Sie nicht«, sprach er, »Sie bleiben!«
»Lady Steyne«, fuhr er fort, »ich frage Sie noch einmal, wollen Sie die Güte haben, an den Schreibtisch zu gehen und diese Einladung für Ihr Diner am Freitag zu schreiben?«
»Mein Herr, ich werde dabei nicht zugegen sein«, erwiderte Lady Gaunt, »ich werde nach Hause gehen.«
»Ich wünschte, Sie täten es und blieben dort. Sie werden an den Gerichtsvollziehern in Bareacres eine sehr angenehme Gesellschaft finden, und ich brauche Ihren Verwandten kein Geld mehr zu leihen und werde von Ihrer verdammten traurigen Miene befreit sein. Wer sind Sie überhaupt, daß Sie hier Befehle geben? Sie haben kein Geld, und Sie haben keinen Verstand. Sie sind hergekommen, um Kinder zu gebären, und haben keine bekommen. Gaunt ist Ihrer überdrüssig, und Georges Frau ist die einzige in der Familie, die Sie nicht tot wünscht. Gaunt würde wieder heiraten, wenn Sie tot wären.«
»Ich wünschte auch, ich wäre es!« antwortete die Lady mit Tränen der Wut in den Augen.
»Sie haben es wahrhaftig nötig, sich tugendhaft zu gebärden, während meine Frau, die bekanntlich eine fleckenlose Heilige ist und in ihrem Leben nie Unrecht getan hat, nichts dagegen hat, meine junge Freundin, Mrs. Crawley, zu empfangen. Lady Steyne weiß, daß der Schein zuweilen gegen die besten Frauen sprechen kann und daß über die Unschuldigsten oft Lügen verbreitet werden. Bitte sehr, Madame, soll ich Ihnen ein paar Anekdötchen über Lady Bareacres, Ihre Mama, erzählen?«
»Sie können mich schlagen, wenn Sie wollen, oder jede Grausamkeit an mir auslassen«, sagte Lady Gaunt. Der Lord geriet stets in gute Laune, wenn er seine Frau und seine Schwiegertochter leiden sah.
»Meine süße Blanche«, sagte er »ich bin ein Gentleman und berühre nie eine Frau, außer in Güte. Ich möchte nur Ihre kleinen Charakterfehler korrigieren. Ihr Frauen seid zu stolz, und es mangelt euch an Demut, wie Pater Mole Lady Steyne sicher sagen würde, wenn er hier wäre. Sie müssen sich nicht so aufblasen, Sie müssen
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