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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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Jake inspizierte die Öffnung in der Decke. Die Gitterstäbe des Oberlichts waren in einem Holzrahmen verankert. Den musste er treffen, sonst waren sie verloren. Ein nicht gerade leichtes Ziel, und er hatte nur einen einzigen Versuch. Doch zum Zaudern war keine Zeit. »Lucius, komm her und stell dich vor mich!«, befahl er.
    Lucius ging vor ihm in Position, und Jake stützte die Ellbogen auf seinen Schultern ab, um besser zielen zu können. Er löste den Gürtel und richtete das Löwenmaul auf den Holzrahmen. Dann drückte er auf das grüne Auge.
    Ein helles Pfeifen ertönte, gefolgt von einem Plonk! , mit dem der Pfeil sich tief in den Rahmen bohrte. Jetzt musste Nathans Erfindung nur noch halten, was Chatterju versprochen hatte. Lucius war bestimmt kein Leichtgewicht, und mit Jake als zusätzlicher Last war das Gerät bestimmt bis an seine Grenzen gefordert.
    Jake straffte den an dem Pfeil befestigten Draht und hielt Lucius den Gürtel hin. »Zieh ihn so fest um deine Hüfte, wie du kannst. Ich halte mich an dir fest.«
    Lucius schnallte sich den Gurt um, und Jake nahm die Schaufel. Von der Käfigtür ertönte ein Scheppern: Der größte der Geier war wieder aufgewacht und hatte versucht, durch den Spalt zu fliegen. Noch nicht ganz wieder bei Bewusstsein, hatte er die Lücke jedoch falsch eingeschätzt und war gegen das Gitter gekracht. Er stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus, schlug wütend mit den Flügeln und probierte es ein zweites Mal. Wieder verfehlte er den Spalt und verfing sich so ungünstig zwischen den Stäben, dass er erst nach einigem Zerren wieder freikam. Er breitete die Schwingen aus, um es ein drittes Mal zu versuchen, doch die eine wollte sich nicht mehr bewegen: Der Flügel war gebrochen. In seiner Wut krächzte er so laut, dass die anderen beiden ebenfalls erwachten. Wie in Zeitlupe öffneten sie die Augen, dann schossen ihre Hälse nach oben, und sie drehten gierig die Köpfe in Richtung der fliehenden Beute.
    »Höchste Zeit«, sagte Jake, hielt sich mit der einen Hand an Lucius’ Gürtel fest und umschloss mit der anderen die Schaufel. »Drück auf das blaue Auge. Jetzt!«
    Lucius presste auf den Saphir, doch nichts geschah.
    Die anderen beiden Geier hatten sich mittlerweile hochgerappelt. Der eine hatte sich bereits in die Luft erhoben und drehte eine wacklige Runde in seinem neuen Käfig, wurde aber von Flügelschlag zu Flügelschlag sicherer. Jake und Lucius blieben nur noch Sekunden, dann würde das Vieh sich auf sie stürzen.
    »Noch mal!«, brüllte Jake. »Drück noch mal drauf!«
    Lucius drückte mit aller Kraft, der Draht spannte sich und hob sie vom Boden. Auf halber Höhe aber wurde die Winde merklich langsamer, um mit einem leisen Klicken schließlich ganz stehen zu bleiben. Den Geiern hilflos ausgeliefert, hingen sie da.
    »Hilf mit den Händen nach«, rief Jake Lucius zu.
    Lucius umfasste den Draht und zog. Wegen der Entlastung begann jetzt auch die Winde wieder zu arbeiten. Zentimeter für Zentimeter bewegten sie sich auf die Decke zu. Da begann der Holzrahmen des Oberlichts nachzugeben. Lucius konnte die Gitterstäbe beinahe erreichen, da schoss der zweite Geier durch den Spalt in der Gittertür und stürzte sich direkt auf Jake.
    Jake schlug mit dem Spaten nach ihm, aber sein Angriff war zu ungenau und der Vogel zu wendig. Er spürte den Luftzug, mit dem die Bestie an ihm vorbeirauschte, dann machte sie kehrt und griff diesmal von hinten an. Der Schnabelhieb, der Jake in der Schulter erwischte, fühlte sich an wie ein Dolchstich. Jake spürte, wie das Blut seinen Rücken hinunterlief und sich der Pfeil mit einem Ruck ein Stück aus dem Deckenbalken löste.
    Der Geier setzte zum dritten und tödlichen Angriff an.
    Lucius zog mit letzter Kraft, der Draht schnitt sich tief in seine Handflächen, Jake fixierte die heranrauschende Bestie und holte aus. Diesmal erwischte er sie mit der flachen Seite des Schaufelblatts direkt auf der Stirn. Der Geier taumelte einen Moment schwebend in der Luft, dann fiel er trudelnd in den Sand. Die Agenten hatten nur wenige weitere Zentimeter geschafft, als sich das zähe Biest schon wieder erhob, und auch der dritte, der zierlichste und schnellste, kam jetzt hereingeflogen.
    Lucius bekam einen der Gitterstäbe zu fassen, doch schon griffen die Geier gleichzeitig von beiden Seiten an und hackten auf sie ein. Es war ein Gefühl, als würde Jake ein Vollbad in einer Wanne voll Glasscherben nehmen. Er zog den Kopf ein und presste die Augenlider

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