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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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sich gern durch seine Geschichtsbegeisterung etwas ablenken. Die Situation war alles andere als vielversprechend. Sie wussten so gut wie nichts – außer dass sich schon bald eine Katastrophe ereignen würde, die das Ende der Ordnung herbeiführen sollte. Worum es sich dabei handeln konnte oder wann genau was geschehen würde, davon hatten sie nicht die geringste Ahnung.
    »Und warum ist er das Zentrum der römischen Welt?«, referierte Charlie weiter. »Nun, da wäre zum einen das Bauwerk selbst: das größte Veranstaltungsgebäude, das je gebaut werden wird. Hundertfünfzigtausend Zuschauerplätze zwischen zweihunderttausend Tonnen Marmor und dem Holz von einer halben Million Bäume. Eine beeindruckende bauliche Leistung, findet ihr nicht? Und das ist noch nicht alles: In seiner vierhundertjährigen Geschichte ist das Stadion dreimal abgebrannt, was auch der Grund dafür ist, dass Augustus es schließlich ganz aus Marmor errichten ließ.« Charlie schüttelte den Kopf. »Das Bauwerk selbst wäre schon Attraktion genug, aber was die Menschen in solchen Massen anzieht, sind die Veranstaltungen, die hier stattfinden.«
    »Die Wagenrennen?«, fragte Topaz.
    »Exakt. Die Römer sind geradezu besessen davon. Natürlich gibt es noch jede Menge andere Programme wie Hetzjagden und Gladiatorenkämpfe – das Kolosseum wird schließlich erst Ende des Jahrhunderts gebaut werden –, Leichtathletikwettbewerbe, sogar Theateraufführungen und Dichterlesungen. Aber das ist alles nur Beiwerk. Die Wagenrennen sind die unangefochtene Nummer eins.«
    Der Tumult, der vom Circus Maximus zu ihnen herüberschallte, wurde immer lauter. Als sie schließlich die Südostseite erreichten, war der Lärm kaum noch auszuhalten. Der Trubel war faszinierend und beunruhigend zugleich. Vor ihnen erstreckte sich die Längsseite des Baus, Bogenreihe um Bogenreihe türmte sich übereinander und erstreckte sich zu beiden Seiten, bis die Fassade im Dunst der Stadt verschwand. Aus allen Richtungen strömten die Leute herbei. Aus jeder Straße und noch so kleinen Gasse ergoss sich ein nicht abreißen wollender Strom aus braunen und weißen Tuniken in die zahllosen Eingänge. Überall wurde aufgeregt geplappert, manche sangen, andere tranken aus mitgebrachten Tonkrügen, und die Anwohner heizten die Menge von ihren Fenstern aus noch weiter an. Als wäre all das noch nicht genug gewesen, tummelten sich auch noch zahllose Blumenverkäufer, Jongleure, Feuerschlucker und Wahrsager vor dem Circus und buhlten lauthals um Aufmerksamkeit.
    »Der Eintritt ist frei, müsst ihr wissen. Jeder kann hingehen«, führte Charlie weiter aus und schrie gegen den Lärm der Menge an. »An mindestens hundert Tagen im Jahr findet hier eine Veranstaltung statt. Es muss der reinste logistische Albtraum sein!«
    Das Treiben war so unübersichtlich, dass Topaz kurzzeitig von den anderen getrennt wurde und sich unter Einsatz ihrer Ellbogen wieder zu ihnen zurückkämpfen musste. Charlie hatte nicht übertrieben: Ganz Rom war hier, Männer, Frauen, Jung und Alt, Reich und Arm, dazwischen unzählige Kinder und sogar ein paar Greise, die es jedoch etwas ruhiger angehen ließen.
    Inzwischen war gar nichts anderes mehr möglich, als sich von den Massen mitreißen zu lassen, und bevor sie sichs versahen, waren die drei Agenten schon über eine Steintreppe den halben Weg hinauf zu einer der Tribünen geschubst worden.
    Doch trotz des Chaos um sie herum musste Topaz immer wieder an Jake denken. Grässliche Bilder suchten sie heim von den Grausamkeiten, die Agata, dieses Ungeheuer und ihre sogenannte Mutter, ihm antun würde.
    Endlich waren sie am Ende der Treppe angelangt und erreichten die offene Tribüne. Ohrenbetäubender Jubel schlug ihnen entgegen, und Nathan musste sich mit einiger Willenskraft ins Bewusstsein rufen, dass der Applaus nicht ihm galt. Mit einem verzückten Lächeln ließ er den Blick über das gigantische Stadion schweifen. Topaz schien nicht ganz glauben zu können, was sie da sah, und Charlie hatte es tatsächlich die Sprache verschlagen. Während ihrer vielen Einsätze als Geschichtshüter hatten sie schon so manches Wunder gesehen, aber dieses hier war vielleicht das erstaunlichste von allen.
    Die Arena unterhalb von ihnen war etwa eine halbe Meile lang. Wie ein steinernes Schiff lag sie zwischen den Hügeln Palatin und Aventin, an deren Flanken es ebenfalls nur so von Zuschauern wimmelte.
    Die Zuschauerränge hatten sechs Ebenen. Die unterste, durch eine

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