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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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Viererrunde.
    »Wer von euch ist Iake?«, fragte Lucius noch im Kauen.
    »Jake, wolltest du wohl sagen. Das bin ich«, antwortete Jake. »Hat dir Topaz eine Nachricht mitgegeben? Für mich, meine ich?«
    »Nein.« Lucius schüttelte den Kopf und stopfte sich den nächsten Bissen in den Mund. »Die Magistra sagen, du Feind Nummer eins. Ich überrascht. Ich hatte jemand mehr« – er streckte die Hand aus und befühlte Jakes Bizeps – » infigo, athletico erwartet.«
    Jake überging die Beleidigung und konzentrierte sich auf den weit interessanteren Teil von Lucius’ Aussage. »Feind Nummer eins? Ich?«, wiederholte er. »Wie meinst du das?«
    »Du machen den Bruder der Magistra blind, Prinz Xander Zeldt. Gold auf deinen Kopf ausgesetzt. Und jetzt auf meinen wahrscheinlich auch«, fügte er mit einem Lachen hinzu, aber keiner der Agenten stimmte mit ein.
    »Zeldt ist blind?«, fragte Jake wie benommen.
    »Nie wieder kann sehen. Wahrscheinlich.« Lucius zuckte die Achseln und verschlang das letzte Stück Dattelsoufflé. »Er zu einem besonderen Arzt gegangen.«
    Jake musste das Gehörte erst einmal verdauen. Das letzte Mal hatte er Topaz’ teuflischen Onkel und Erzfeind der Geschichtshüter an Bord der Lindwurm gesehen, während seines kolossal fehlgeschlagenen Rettungsversuchs. Jake war überwältigt worden, und Topaz hatte schließlich ihn gerettet, indem sie Zeldts Trophäenvitrine zum Explodieren brachte. Jake hatte nicht gewusst, dass Xander dabei das Augenlicht verloren hatte, aber er war auch nicht sonderlich betrübt darüber. Geschah diesem skrupellosen Kerl nur recht, nachdem er versucht hatte, die Beulenpest über Europa zu bringen. Was Jake beunruhigte, war die Nachricht, dass ein Preis auf seinen Kopf ausgesetzt war.
    »Mach dir keine Sorgen, Jake«, warf Charlie ein. »Diese Ehre wurde uns allen schon einmal zuteil, und wir leben immer noch. Sieh es einfach als Kompliment.« Er wandte sich an Lucius. »Weißt du auch, wo sich dieser Arzt aufhalten könnte?«
    »Eine Stadt mit Namen …« – Lucius kramte in seinem Gedächtnis – »… Vindobona?«
    »Das ist der römische Name für Wien«, flüsterte Charlie den anderen zu. »Wahrscheinlich ist er ins neunzehnte Jahrhundert gereist, die Zeit, in der die Augenchirurgie dort gerade ihre Anfänge nahm. Zumindest sind wir ihn fürs Erste los.«
    »Und hat er diese Teufelin Mina Schlitz mitgenommen?«, fragte Nathan.
    Noch so ein Name, mit dem Jake keine guten Erinnerungen verband: Mina war Zeldts rechte Hand und eine eiskalte Killerin. Das Einzige an ihr, das entfernt auf menschliche Regungen hindeutete, war die Tatsache, dass sie sich ein Schoßtier gehalten hatte. Eine Schlange. Aber die war an Bord der Lindwurm verbrannt, während Zeldt sein Augenlicht verlor.
    Lucius wusste sofort, wen Nathan meinte, und bejahte die Frage. »Sie und die Magistra sich nicht mögen.«
    »Kann ich mir gut vorstellen«, kommentierte Nathan. »Pest und Cholera zusammen, da stiehlt nur einer dem anderen die Show.«
    Schließlich wandten die Agenten sich der Frage zu, wohin sie als Erstes fahren sollten: nach Herculaneum oder nach Rom. Jake wollte sofort nach Rom, um dort nach Topaz zu suchen, doch Charlie wandte ein, dass bis zu dem vereinbarten Treffen noch eineinhalb Tage Zeit blieben. Da Herculaneum ohnehin auf dem Weg lag, konnten sie genauso gut einen Zwischenstopp einlegen und sehen, ob sich nicht etwas über das geheimnisvolle Paket in Erfahrung bringen ließ, das Agata im dortigen Theater in Empfang genommen hatte.
    Nachdem diese Frage geklärt war, übernahm Charlie mit Mister Drake auf der Schulter den Posten des Steuermanns. Er liebte es, nachts übers Meer zu fahren. Nathan und Jake machten es sich unterdessen an Deck bequem und warteten in der angenehm warmen Abendbrise auf den Sternenaufgang.
    Lucius war am Bug bereits eingeschlafen. Mit flackernden Lidern und zuckenden Armen kämpfte er im Traum gegen unsichtbare Feinde.
    Jake und Nathan beobachteten ihn schweigend. »Ich glaube nicht, dass Topaz sich ernsthaft in ihn verliebt hat«, sagte Nathan schließlich. »Sie ist nicht der Typ.«
    Mehrere Minuten vergingen, dann fügte er in ungewohnt ernstem Ton hinzu: »Versteh mich nicht falsch, Jake. Ich liebe meine Schwester, aber sie ist das komplizierteste Wesen, das auf Gottes Erden wandelt. Ich möchte, dass du das weißt.«
    Jake lächelte: Sein Freund hatte ihm soeben eine gut gemeinte Warnung mit auf den Weg gegeben. Er nickte Nathan kurz zu, sagte

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