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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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aber nichts.
    In vollkommener Stille segelte die Avatara Richtung Norden in die Nacht.

12

    Die Hexe mit dem Flammenhaar
    D rei schwarze Kutschen fuhren in einem Konvoi ratternd über eine Schotterstraße. Davorgespannt waren vier schwarze Hengste, temperamentvolle Warmblüter mit wilden Augen und schnaubenden Nüstern. Ihr Fell schimmerte dunkel im Mondlicht, unter ihren Hufen bebte die Erde.
    Ein einsamer Wachmann an einem Dorftor beobachtete zunächst verschlafen und schließlich mit wachsender Panik, wie der Konvoi auf ihn zupreschte. Peitschen knallten, Steine spritzten, dann donnerte der Tross mit nicht mehr als einer Armeslänge Abstand an ihm vorbei. Eingehüllt von einer Staubwolke, stand er da und blickte zitternd den Kutschen hinterher, die schon den nächsten Hügel hinaufrasten, der dahinter gelegenen Stadt entgegen.
    Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit bahnte sich die Kolonne einen Weg durch die engen unbeleuchteten Straßen. Was im Weg gestanden hätte, egal ob Mensch oder Tier, wäre rücksichtslos überfahren worden, so schnell fegten die Kutschen dahin. Endlich rasten sie einen letzten Anstieg hinauf und unter einem Torbogen hindurch in den Innenhof einer prächtigen Villa. Die beiden mit einem Raubvogelemblem verzierten Torflügel schlossen sich krachend hinter ihnen, und der Tross kam zum Stehen. Sie waren am Ziel.
    Einen Moment lang war nichts zu hören außer dem Schnauben der Pferde, dann ertönte das Getrappel von heraneilenden Soldaten. Sie stellten sich in gerader Linie vor den Kutschen auf und salutierten.
    Zwei Männer in hellbraunen Harnischen mit Federn auf den Schultern sprangen vom Kutschbock und öffneten die Tür der ersten Kutsche. Sie klappten die Stufe herunter, dann traten sie ein paar Schritte zurück und neigten ehrerbietig das Haupt.
    Als Erstes kam ein hochgewachsener junger Mann aus der Kutsche gestiegen. Auch er trug die Rüstung der Hydra, doch bei ihm waren Harnisch, Stiefel und Helm mit feinem Gold geschmückt. Das seidige und vollkommen glatte blonde Haar reichte hinunter bis zu seinem Leopardenfellumhang. Er lächelte.
    Beinahe schwebend stieg er die Stufe hinab, zog die Handschuhe aus und neigte ebenfalls das Haupt, als der zweite Fahrgast wie ein Phantom aus der Kabine trat. Es war eine Frau von gebieterischer Körperhaltung, fast ebenso groß wie er selbst, bekleidet mit einem schillernd schwarzen Schultertuch, das ihr alabasterweißes, von flammend rotem Haar umrahmtes Gesicht halb verdeckte. Ihre Erscheinung war so furchterregend, dass selbst die eigenen Soldaten vor ihr zitterten. Instinktiv standen sie noch gerader, auch wenn das kaum möglich war. In ihren Gesichtern spiegelte sich nackte Angst.
    Die Frau legte dem Offizier, der nicht nur ihr Sohn, sondern auch Oberbefehlshaber ihrer Truppen war, eine Hand auf die Schulter, flüsterte ihm etwas ins Ohr und wandte sich der Villa zu.
    Leopardo ging zur zweiten Kutsche. Er öffnete die Tür und sagte etwas zu dem gänzlich von einem Kapuzenmantel verhüllten Fahrgast.
    Der dickliche Mann stieg aus und ließ den müden Blick durch den Innenhof schweifen, während Leopardo weiter zur dritten Kutsche ging. Sie war mit schweren Schlössern verriegelt. Zufrieden spähte er durch das vergitterte Fenster und bellte einen Befehl.
    Agata Zeldt schritt unterdessen durch lange, von Fackeln beleuchtete Säulengänge ins Herz der palastartigen Villa. Jeder, an dem sie vorbeikam, blieb wie erstarrt stehen und senkte furchtsam das Haupt vor der Fürstin der Finsternis. Lautlos schwang die mit Elfenbein verzierte Doppeltür am Ende des Säulengangs auf und gab den Blick frei auf die dahinterliegende Halle, die zu beiden Seiten von Feuerschalen schwach erhellt wurde. In der Mitte der Halle stand ein gigantischer Käfig mit zwei voneinander getrennten Abteilen. In dem einen befand sich ein an einen Pfahl geketteter Gefangener. Er war muskulös und trug die stolze Uniform der Hydra, doch bot er nach Tagen der Gefangenschaft und den vielen Misshandlungen einen jämmerlichen Anblick. Als Agata hereinkam, hob er kurz den Kopf.
    Agata erwiderte den Blick nicht und trat wortlos vor den anderen Teil des Käfigs, in dem drei riesenhafte Vögel – die Verschlagensten und Grausamsten ihrer eigens gezüchteten Art – sie mit schauerlichem Gekrächze begrüßten.
    Mit einem gütigen Lächeln streckte sie die blassen Hände zwischen den Gitterstäben hindurch.
    Sofort kamen die Vögel angehüpft und liebkosten mit den

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