Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
Vom Netzwerk:
Müdigkeit.
    Zwei Tage hatten sie darauf gewartet, dass Oceane ihre Suite lange genug verließ, damit sie sich das Buch mit dem Palmenrücken vornehmen konnten. Am Abend zuvor hatte Oceane angekündigt, sie wolle zum Festland fahren und Stoffe für ihr Hochzeitskleid aussuchen. Alan und Miriam waren um vier aufgestanden und hatten bei einer Kanne Kaffee die Vögel beobachtet, bis Oceane mit ihrem Schoßtier die Fähre bestieg. Das Schiff fuhr täglich. Die Geschichtshüter benutzten es meist, um auf dem Festland Lebensmittel zu kaufen.
    »Endlich. Gehen wir«, sagte Miriam und machte sich auf den Weg zur Treppe. »Meine Zehen sind schon ganz steif gefroren.«
    Klammheimlich schlichen sie zu Oceanes Luxussuite, schlüpften hinein und eilten schnurstracks zu dem Bild mit dem Wandtresor. Sie hatten sich schon gefragt, ob Oceane den Schlüssel vielleicht mitnehmen würde, aber er hing immer noch an dem kleinen Haken direkt neben dem Türchen. Erleichtert öffneten sie den Safe. Das Buch war ebenfalls noch da.
    Miriam nahm es heraus und betrachtete den Einband. »Die Flora des Südchinesischen Meeres zwischen 700 und 1500«, las sie mit gerunzelter Stirn vor. »Klingt ja nicht besonders spannend. Es sei denn, man ist Gärtner und lebt zu dieser Zeit dort.« Sie reichte es Alan.
    Alan öffnete das Schnappschloss an dem kleinen Riegel und klappte das Buch auf. »Das sieht doch schon viel interessanter aus!«, sagte er mit einem Lächeln. In die Seiten war ein Hohlraum geschnitten, in dem ein weiterer Schlüssel lag. Er war um einiges größer und aus Gold. Alan nahm ihn heraus. Der Griff war mit exotischen Schriftzeichen verziert. »Sieht aus wie Chinesisch. Kannst du was damit anfangen?«
    Miriam zuckte die Achseln. »Asiatische Sprachen sind nicht gerade meine Stärke, wie du weißt, und deine auch nicht. Galliana könnte die Schriftzeichen bestimmt lesen. Aber für welches Schloss ist dieser Schlüssel?« Sie nahm Alan das Buch aus der Hand und inspizierte den Rücken. »In den Archiven befinden sich welche, die genauso aussehen. Dort ist Jake ja auch Oceane begegnet. Es muss eine Verbindung geben.«
    Ohne weitere Diskussion steckten sie Buch und Schlüssel ein und gingen über Treppen, lange Flure und den Prunksaal hinunter in den Kommunikationsraum. Zwei Dechiffrierer saßen bereits vor den Meslith-Schreibern und entzifferten im Schein der flackernden Kerzenleuchter die hereinkommenden Nachrichten. Alan und Miriam sagten ihnen Guten Morgen und eilten weiter ins Archiv. Drinnen war es noch fast dunkel. Nur spärlich drang das erste Morgenlicht durch die Fenster.
    »Dann wollen wir mal sehen …« Miriam suchte die langen Regalreihen ab. »Wetteraufzeichnungen, Gezeitentabellen, Sonnen- und Mondaufgänge … Ah, da wären wir: Flora und Fauna.« Sie trat vor das Regal und las die Schilder der Unterkategorien vor: »Flora … Mittelmeerraum, Nordeuropa, Nord- und Südamerika, Australien, China … Südchinesisches Meer, endlich!« Es war die unterste Reihe, und Miriam musste sich hinknien, um die Schrift auf den Buchrücken erkennen zu können. »Jetzt wird’s allmählich interessant: Diese Sektion geht genau von 700 bis 1500 …« Eines nach dem anderen zog sie die Bücher aus dem Regal, dann hielt sie plötzlich wie vom Donner gerührt inne. »Ich glaub’s nicht!«
    Alan kniete sich neben sie und betrachtete das leere Regal. Er staunte nicht schlecht, als er das Schlüsselloch mit dem goldenen Rahmenbeschlag sah. »Darf ich?«, fragte er und zog den gestohlenen Schlüssel hervor.
    Miriam nickte und schaute ihm gespannt über die Schulter.
    Alan drehte den Schlüssel. Mit einem Klicken schwang eine Sektion des Regals auf wie eine Tür. Dahinter führte ein niedriger Gang nach unten.
    »Eine Geheimkammer!«, rief Miriam begeistert. »Das wird ja immer besser. Licht, wir brauchen Licht. Warte.« Sie sprang auf und lief zurück in den Kommunikationsraum. Beinahe wäre sie auf dem glatten Parkettboden ausgerutscht, so aufgeregt war sie. Wenige Augenblicke später kam Miriam mit einem Kerzenleuchter zurück – langsamer diesmal, um nicht hinzufallen und, vor allem, die Kerzen nicht zu löschen. Sie hielt ihn hoch, und die beiden gingen vorsichtig die Treppe hinunter.
    »Um Himmels willen, Alan! Was hat das alles zu bedeuten?«, rief Miriam und sah sich erstaunt um. Die Kammer war winzig, hatte nicht ein einziges Fenster und bot gerade genug Platz für einen kleinen Schreibtisch mit Globus und ein Bücherregal. Auf

Weitere Kostenlose Bücher