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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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war. Rose hatte sofort gewusst, warum: Jake war ausgezogen, um seine Eltern zu finden. Natürlich hatte sie Angst um ihn, aber gleichzeitig war Rose auch unendlich stolz auf ihren Neffen. Sie selbst hätte in ihrer Jugend, als sie noch kräftiger war, nichts anderes getan.
    Als sie Gallianas Suite erreichte, kam gerade Norland aus der Tür.
    Â»Océane Noire sucht Sie. Ich glaube, es ist dringend«, ließ Rose ihn wissen.
    Â»Dringend?«, fragte Norland mit einem ironischen Lächeln zurück. »Na, dann werde ich wohl erst mal ein ausgiebiges Bad nehmen, denke ich …« Dann lachte er laut los und verschwand in einem der Korridore.
    Â»Galliana? Bist du da drin?«, fragte Rose, im Türrahmen stehend.
    Olivia, die gerade ihr morgendliches Nickerchen gehalten hatte, spitzte schwanzwedelnd die Ohren, und Galliana trat aus dem Schlafzimmer. »Rose, danke, dass du gekommen bist. Ich habe eben erst eine Kanne Rauchtee aufgesetzt.«
    Galliana holte ein Tablett mit Porzellantassen, und sie machten es sich auf den türkischen Sitzkissen im Schreibzimmer bequem. Die Glasvitrinen in dem Raum waren vollgestopft mit Kostbarkeiten, die Galliana während ihrer zahlreichen Reisen durch die Geschichte gesammelt hatte: lebensgroße Marmorbüsten, Miniaturstatuen aus Jade, kunstvolle Schachfiguren, wunderschöne Fächer vom spanischen Hof, bizarr geformte Stalaktiten, Dinosaurierfossile, konservierte Schmetterlinge und Käfer, Duelldegen und antike Dolche. Inmitten all dieser Kostbarkeiten saß Galliana im Schneidersitz, den Rücken aufrecht, den Blick voll gelassener Weisheit.
    Â»Du bist der einzige Mensch, dem ich uneingeschränkt vertrauen kann«, sagte sie zu Rose und reichte ihr einen Teller mit süßem Gebäck.
    Â»Echtes französisches Gebäck! Wie habe ich es nur ohne ausgehalten?« Rose bestaunte die köstlich aussehenden Teigwaren. Sie wollte schon nach einem Baba au Rhum greifen, überlegte dann kurz, ob sie nicht doch lieber das Montebianco nehmen sollte, und entschied sich schließlich für ein prall mit Crème Pâtissier gefülltes Millefeuille. »Eigentlich gehörten die Dinger als Suchtmittel verboten«, meinte sie schmatzend, nachdem sie einen riesigen Bissen davon verschlungen hatte. »Was ist eigentlich passiert?«
    Â»Ich glaube, wir haben einen Spitzel in unseren Reihen«, antwortete Galliana ohne Umschweife.
    Um ein Haar hätte Rose einen Hustenanfall bekommen und schaffte es gerade noch, den halb zerkauten zweiten Bissen hinunterzuschlucken. »Sprich weiter«, erwiderte sie ernst.
    Â»Zu später Stunde letzte Nacht erhielt ich diese Nachricht von Agent Wylder.« Galliana reichte Rose ein Meslith-Kommuniqué.
    Â»â€ºPrinz Zeldt am Leben!‹«, las Rose entsetzt vor.
    Galliana bedeutete ihr weiterzulesen.
    Â»â€ºSie wussten, dass wir kommen. Möglicherweise Spion …‹ Das war alles? Ist ihnen etwas passiert?«
    Â»Wir wissen es nicht. Die Nachricht ist wahrscheinlich verstümmelt, und es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten. Aber, Rose, wenn es tatsächlich einen Spitzel gibt, habe ich Grund zu der Annahme, dass er sich hier mitten unter uns auf Mont Saint-Michel aufhält.«
    Â»Glaubst du wirklich? Um Himmels willen.« Vor lauter Schreck schob Rose dem Millefeuille schnell das Baba au Rhum hinterher, mit dem sie zuvor schon geliebäugelt hatte. »Was macht dich da so sicher?«
    Â»Wie du weißt, wird jedes empfangene Meslith-Kommuniqué sofort zu meinen Händen geschickt.« Galliana deutete auf die Poströhre, die direkt zu ihrem Schreibtisch führte. »Ich bin die Einzige, die Zugang zu dem Inhalt der Kommuniqués hat, und sie unterliegen der strengsten Geheimhaltung – es sei denn, ich erachte es für notwendig, den Inhalt öffentlich zu machen. Dies hier ist das Kommuniqué, das ich gestern von Charlie Chieverley erhielt.« Sie reichte Rose eine weitere Pergamentrolle. »Sieh dir mal die Ecke rechts unten an«, sagte Galliana und gab Rose eine Lupe.
    Rose spähte durch das Vergrößerungsglas. »Ist das ein Fingerabdruck?«, fragte sie schließlich.
    Â»Auf jeden Fall ein halber. Und es ist mit Sicherheit nicht meiner.«
    Â»Aber wie sollte jemand außer dir die Nachricht in die Finger bekommen haben?«
    Â»Ich muss davon ausgehen, dass jemand unerlaubterweise mein Büro betreten

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