Jamaica Lane - Heimliche Liebe
behutsam und umfasste mit sanftem Griff meine Schenkel, während er sich in mir bewegte. Mit jedem Stoß trieb er mich weiter auf den Höhepunkt zu.
Er sah, wie ich unter ihm keuchte, sah, wie meine Brüste sich im Rhythmus seiner Stöße bewegten, und plötzlich stieß er ein wenig tiefer, bewegte sich ein wenig schneller. »Liv. Komm für mich, Baby«, befahl er mit kehliger Stimme. »Du musst für mich kommen.«
»Ja«, sagte ich und bog ihm meine Hüften entgegen. Immer größer wurde die Spannung, immer größer …
Und ich zersprang in tausend Stücke. Mit einem lauten Aufschrei kniff ich die Augen zusammen, als ein heftiges Beben durch meinen Unterleib ging und ich unkontrolliert zu zucken begann. Nate hielt mich fest an den Hüften gepackt und kam kurz darauf selbst zum Höhepunkt.
Als das Beben endlich nachließ, waren meine Muskeln weich wie Pudding. Kraftlos fiel ich auf die Matratze zurück. Ich konnte gerade noch den Arm heben und Nate eine Hand in den Nacken legen, ehe er auf mir zusammenbrach und den Kopf an meinem Hals vergrub.
Ich genoss das wunderbare Gefühl, wie sein Brustkorb sich auf meinem hob und senkte, spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut kitzeln. Wir waren beide verschwitzt, aber das kümmerte mich nicht. Es war herrlich.
»So geht also richtiger Sex«, hauchte ich voller Staunen, nicht zuletzt, weil er meinem ungeübten Körper so viel Lust entlockt hatte.
Nate presste einen Kuss auf meine schweißfeuchte Kehle, ehe er den Kopf hob und sich aufsetzte. Unsere Blicke begegneten sich, und ich wurde ganz still. Da war etwas in seinen Augen, etwas Ernstes, fast Schweres. So kannte ich ihn sonst nur, wenn er von Alana redete. So feierlich. Er sah mich lange Zeit an, bis … er plötzlich ganz leicht zusammenfuhr, als hätte ich etwas gesagt.
»Nate?«
Sein Adamsapfel bewegte sich auf und ab, als er schluckte. Dann gab er mir noch einen flüchtigen Kuss und rollte sich von mir herunter.
Ich vermochte nichts zu sagen.
Stattdessen lag ich einfach nur da, während er das Zimmer verließ. Ich hörte, wie im Bad der Wasserhahn lief, dann rauschte die Spülung der Toilette. Es raschelte im Wohnzimmer, und kurz darauf hörte ich das dumpfe Geräusch eines Stiefels auf meinem Holzfußboden.
Das weckte mich aus meiner Starre.
Ich zog das Laken vom Bett und wickelte es mir um.
Als ich ins Wohnzimmer kam, zog sich Nate gerade die Jacke an.
»Nate?«
Er lächelte mir zu, aber es hatte etwas Aufgesetztes, und sofort begann mein Herz, angstvoll zu klopfen.
»Nate?«
»Ich … also … ich schreib dir eine SMS , wann ich das nächste Mal Zeit habe.«
Ein seltsamer, kalter Klumpen formte sich in meiner Magengrube, aber ich bemühte mich, mir nichts anmerken zu lassen. Nach wie vor in das Laken gewickelt, eilte ich zu der Glasschale, in der ich meine Schlüssel aufbewahrte. Ich fischte meinen Zweitschlüssel heraus und hielt ihn Nate hin. »So ist es praktischer. Für unsere Nachhilfestunden«, betonte ich.
Er betrachtete den Schlüssel einen Moment lang, und gerade als meine Hand zu zittern begann, kam er zu mir und nahm ihn. Er küsste mich auf die Wange, aber nur ganz flüchtig, als könne er sich sonst an mir verbrennen.
»Nacht, Babe.«
Ich sah zu, wie er aus meiner Wohnung floh, und es gelang mir nicht, etwas zu erwidern, so fest saß der Kloß in meinem Hals.
***
Den ganzen Tag über zermarterte ich mir das Hirn. Ich grübelte, ob gestern Abend in meinem Schlafzimmer womöglich etwas geschehen war, wodurch sich Nates Einstellung zu unseren Nachhilfestunden geändert hatte. Oder noch schlimmer: Nates Einstellung zu unserer Freundschaft. Als am Vormittag keine SMS von ihm kam, zerbiss ich meine Unterlippe. Als er sich auch am Nachmittag nicht meldete, pflaumte ich einen vertrottelten Studenten an, der mir die Schuld dafür gab, dass er fünfzig Pfund Überziehungsgebühr zahlen musste. Und als ich auf dem Heimweg von der Arbeit immer noch nichts von ihm gehört hatte, verzweifelte ich allmählich, weil ich der Überzeugung war, unsere Freundschaft in den Sand gesetzt zu haben.
Die Freude, die ich nach unserer ersten richtigen Nachhilfestunde eigentlich hätte empfinden müssen – meine Erleichterung darüber, dass ich mich völlig grundlos vor Sex gefürchtet hatte und es sich in Wirklichkeit vollkommen leicht und natürlich anfühlte –, all das wurde von meinen Bedenken überschattet.
Ich ignorierte eine SMS von Ellie und ging auch nicht ran, als Jo anrief, während ich
Weitere Kostenlose Bücher