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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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herbei, damit sie sich um ihren Hausgast kümmere.
    Elsa trat hold errötend auf den Agenten zu.
    Sie hatte sich in ein rotweißgrünes schulterfreies, tief dekolletiertes Kleid mit einem kurzen Ballonrock gezwängt und trippelte in mindestens zwölf Zentimeter hohen Absätzen daher. Sie war so üppig mit Goldschmuck behängt wie ein Droschkengaul mit Messing. Ihr Haar war gelackt, ihre Lider mit künstlichen Wimpern bepappt, ihr Teint stark gepudert und ihre Lippen blutrot bemalt.
    Na ja, dachte Bomb, sie hat es wenigstens versucht. Elsa hängte sich glücklich bei ihm ein und führte ihn zu seinem Platz neben dem ihren am Ehrentisch.
    Immer mehr Gäste kamen jetzt in den Garten und defilierten an Don Vico und Signora Pappardelle vorbei.
    Sie überreichten dem Jubelpaar zahlreiche Geschenke: teure, wie die Holzstatue eines sizilianischen Heiligen, einen Ölschinken von der Ansicht Palermos, eine Schallplattenkassette mit italienischen Opern und eine vergoldete Expressomaschine, aber auch einfache Präsente wie einen Krug hausgemachten Kräuteressig, ein Glas eingelegter Oliven oder selbstgebackenen Kuchen.
    Es waren die unterschiedlichsten Leute, die dem Don und der Signora gratulierten:
    Da waren alte Männer, die aussahen wie sizilianische Bauern oder neapolitanische Totengräber, Männer mittleren Alters, die wie Geschäftsleute aus Mailand oder Beamte aus Rom wirkten und junge Männer, die daher kamen wie Boddybuilder aus Hollywood oder Surflehrer aus Miami. Da waren verwelkte Matronen in Grau oder Schwarz, reife, attraktive Frauen in Rot und Grün gekleidet und junge Mädchen in weißen und bunten Fähnchen.
    Und viele von ihnen küßten dem mächtigen Paten der Pasta-Familie ehrfürchtig die Hand.
    Dann begaben sich Don Vico und Signora Pappardelle an ihren Tisch.
    Der Don klopfte an sein Weinglas und hieß seine Gäste in einer kurzen, launigen Ansprache willkommen.
    Er bedankte sich für die zahlreichen und schönen Geschenke und forderte alle Anwesenden auf, sich dem Essen und Trinken zu widmen und das Fest zu genießen.
    Die Kapelle im Pavillon begann, ein Potpourri von italienischen Weisen und Volksliedern zu spielen, und die Gäste drängten sich ans kalte Buffett.
    Auch Bomb und Elsa nutzten die Gelegenheit. Don Pappardelle hatte alles herankarren lassen, was das Herz begehrte:
    Pizza, Pasta, Polenta und Pasteten; Mortadella und Mozzarella, Frikassee und Frikadellen, Würste und Würstchen, Hähnchen und Hühnchen.
    Es gab Fasane und Feigen, Kapaune und Korinthen, Tauben und Trauben.
    Es gab Salami und Schinken und Sülze und Suppen.
    Es gab Karpfen und Krebse und Krapfen und Kekse.
    Es gab Käse und Kuchen und Käsekuchen.
    Und es gab Wein: weißen, gelben, roten und fast schwarzen.
    Es gab Liköre: braune, grüne, gelbe, blaue, rote und klare.
    Es gab Schnäpse, es gab Bier, es gab Champagner.
    Es wurde geschmaust wie an den Hängen des Aetna.
    Und es wurde gesungen: derbe und anzügliche Lieder, zu denen die Frauen vor Vergnügen kreischten und die Männer sich brüllend auf die Schenkel schlugen.
    Alle paar Minuten erklomm ein anderer Möchtegern-Caruso seinen Stuhl und gab mit Knödelstimme eine Arie zum Besten.
    Dann spielte die Musik zum Tanz auf.
    Die Kapelle intonierte als erstes eine schnelle und rhythmisch hüpfende Melodie.
    Für den unmusikalischen Bomb war es nur ein lautes Gitarrengeklimper und Mandolinengewimmer.
    Zahlreiche Gäste sprangen von ihren Sitzen auf und liefen zum Tanzpodium.
    „Oh, sie spielen eine Tarantella“, rief Elsa entzückt.
    „Was ist eine Tarantella?“ fragte Bomb, der gerade bedächtig an einer Portion Prosciutto kaute, die er sich wegen der vermaledeiten Interimsprothese vorsorglich in kleine Stückchen geschnitten hatte.
    „Das ist ein alter Tanz, der seinen Namen davon hat, weil er den Verrenkungen und dem Hüpfen von Leuten ähnelt, die von einer Tarantel gestochen wurden“, erklärte ihm Elsa. „Kommen Sie, James, lassen Sie uns auch mitmachen.“
    „Aber ich kann so etwas nicht tanzen!“ protestierte der Agent.
    „Dann schauen wir eben nur zu.“ Elsa zerrte ihn wie elektrisiert von seinem Stuhl und seinem Schinken weg und hinter sich her.
    Die Gäste, die sich um das Podium drängten, feuerten mit rhythmischem Händeklatschen und lauten Rufen einen Mann an, der mit immer wieder wechselnden Partnerinnen dort oben tanzte.
    Bomb und Elsa schoben sich durch die Reihen der begeisterten Menge nach vorn.
    Der Tänzer, dem diese Begeisterung der Gäste

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