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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Spitzeln gesammelt hatte, berief der Capo tutti capi, der Pate der Pasta-Familie, Don Vico Pappardelle, kraft seines Amtes eine halbe Stunde später den Rat der Dons der fünf New Yorker Familien zu einer Versammlung der Dringlichkeitsstufe Eins für Sonntag elf Uhr vormittag — also vierzehn Stunden später — in Manhattan ein.

    Sir James Bomb, Geheimagent 006 im Dienste Ihrer Britischen Majestät, wurde von Don Vico gebeten, sich zu diesem Zeitpunkt als Zeuge zur Verfügung zu halten.

21

    Das Wall-Street-Viertel in New York City lag noch in sonntagvormittäglicher Ruhe, als um 10.45 Uhr eine schwarze, gepanzerte, überlange Cadillaclimousine, gefolgt von einem ebenfalls schwarzen Lincoln, die Nassau Street in Richtung Süden hinunterfuhr.
    Der Cadillac wurde gesteuert von Luca Canneloni, dem Vindicatore der Pasta-Familie, auf dem Beifahrersitz hockte Renato Rigatoni, ein weiterer altgedienter Leibwächter.
    Im Fond des Wagens hatten Don Vico und Bomb Platz genommen, ihnen gegenüber mit dem Rücken zum Fahrer, saßen Rocco und Pietro Tortellini, der Consigliere. Im folgenden Lincoln fuhren ausgesuchte Caporegime und Soldati als Begleitkommando.
    Kurz vor der Kreuzung der Fulton Street verlangsamten die Wagen ihre Fahrt.
    Ihr Ziel, das neuerbaute Aurelia-Building, ein postmoderner Wolkenkratzer aus Stahl, Glas und Beton, ragte linker Hand vor ihnen fünfundsechzig Stockwerke hoch in den Frühlingshimmel.
    Es war die Hauptzentrale der „Banca Aurelia“, einem syndikatseigenen Geldinstitut mit Zweigniederlassungen in Miami, New Orleans, Dallas, Las Vegas, San Francisco, Denver und Chicago, das hauptsächlich als Waschanlage für illegal erworbenes Geld innerhalb der Vereinigten Staaten diente. Die Einfahrt zur Tiefgarage des Bankgebäudes war durch zwei querstehende Wagen blockiert, an deren Kühler mehrere Männer lehnten.
    Ihre Sakkos waren weit geschnitten, die Ausbuchtungen unter den Achseln und die harten Gesichter der Männer sprachen eine unmißverständliche Sprache.
    Zwei dieser Gestalten traten an den Cadillac heran und beugten sich zu den hinteren Fenstern hinunter. Rocco drückte auf einen Knopf an der Tür, und die dunkel getönten Seitenscheiben, die den Einblick in das Wageninnere verwehrten, glitten herab. Als die Männer Don Vico erkannten, hoben sie ehrfürchtig grüßend die Rechte. Auf ihr Zeichen hin fuhren die beiden den Eingang versperrenden Wagen beiseite und gaben den Weg frei.
    Die Limousine des Don und der Begleitwagen rollten geräuschlos die Rampe zur Tiefgarage hinunter. Gleich darauf hielten sie neben einer Reihe von Luxuslimousinen der Marken Mercedes, Bentley, Jaguar und Cadillac. Es waren die Wagen der bereits eingetroffenen Dons der anderen New Yorker Familien und ihres Gefolges.
    Don Vico und seine Begleiter stiegen aus und begaben sich zu einem Expreßaufzug, der sie in kürzester Zeit zum fünfundsechzigsten Stock des Gebäudes hinaufbeförderte.
    Oben angekommen — Bomb verspürte ein leichtes Knacken im Ohr wegen des atmosphärischen Druckunterschieds — , betraten sie den Vorraum zum Konferenzsaal der Bank. Hier waren ein Dutzend Soldati und Caporegime der verschiedenen Familien versammelt, durchweg Gestalten, denen Brutalität und Rücksichtslosigkeit ins Gesicht geschrieben standen.
    Am Eingang zum Konferenzsaal wartete der Direktor der Bank, der, als er Don Vico erblickte, eine tiefe Verbeugung vollführte, auf ihn zutrat, die Hand des Dons ergriff und sie ehrerbietig küßte.
    „Sind die Dons schon versammelt?“ fragte der alte Pappardelle.
    „Ja, Don Vico“, antwortete der sich abermals verbeugende Bankdirektor.
    Don Vico zog seine Taschenuhr aus der Westentasche. Es war eine Minute vor elf.
    Der Zeitplan war ausgeklügelt wie das Treffen von Kapitänen eines Flottenverbandes auf einem Kriegsschiff. Der Geschwaderkommodore traf als letzter ein, damit der Ranghöchste nicht auf Rangniedere warten mußte.
    Der Alte wandte sich an Bomb.
    „Bitte, Sir James, warten Sie hier mit Mister Canneloni und Mister Tortellini, bis wir Sie brauchen. Falls Sie eine Erfrischung wollen, wenden Sie sich an die beiden. Ich denke, das Ganze wird nicht allzu lange dauern. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte.“ Don Vico nickte dem devot wartenden Bankdirektor zu. Der riß die große bronzene Tür auf, und, gefolgt von seinem Sohn, betrat der Capo tutti capi den Konferenzsaal hoch über den Dächern New Yorks.

22

    Als er seinen Platz an dem großen runden Tisch mit der kostbaren

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