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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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herein, du alter Bastard, dachte er, du nicht. Er täuschte einen Laut der Überrraschung vor.
    „Aber das ist doch einer der beiden Männer, die mit mir im ,Bella Sicilia’ waren. Das ist der, der sich Beck oder Becker nannte.“
    Don Vico sah ihn lauernd an.
    Dem Agenten schossen die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Er mußte eine Entscheidung treffen. Jetzt. Sofort. Er atmete tief durch.
    Er hatte sich entschieden.
    „Haben Sie eine Fliegenklappe für mich?“ fragte er.
    Don Vicos Gesicht entspannte sich. Er nickte zufrieden.
    „Welches Modell bevorzugen Sie?“ fragte er.
    „Wie wär’s mit einer 44er Magnum?“ schlug der Agent vor.
    Don Vico lächelte voller Genugtuung.
    „Ich sehe, Sie bevorzugen solides Handwerkszeug. Rocco wird Ihnen das gewünschte besorgen.“
    „Ist das nich’n bißchen unsportlich, mit so ’ner großen Kugel auf so ’nen kleinen Mann zu ballern? Ihr Engländer seid doch sonst so faire Sportsleute, dacht’ ich“, stichelte Rocco.
    „Ich bin kein Angler, Mr. Pappardelle“, erklärte Bomb arrogant. „Ich habe nicht den Ehrgeiz, mit einem möglichst kleinen Haken und möglichst dünner Schnur einen möglichst großen Fisch zu fangen. Ich halte es mehr mit den Jägern — für jedes Wild das richtige Kaliber. Das nenne ich waidmännisch.“
    „Ich dachte, es handelt sich nur um eine Fliege“, spottete Rocco. „Sie tun ja gerade so, als wär’s ein Elefant.“
    Bomb schluckte wieder einmal seinen Zorn hinunter.
    „Wann und wo?“ fragte er knapp.
    „Übermorgen“, antwortete Don Vico. „Wir passen ihn in der Frühe vor dem Taft Hotel, Ecke 7th Avenue und 50th Street ab, dort hat er sich eingenistet. Näheres erfahren Sie noch.“
    Rocco erhob sich. „Ich seil’ mich jetzt ab.“
    „Was ist?“ fragte der Alte.
    „Ich zieh’ Leine. Mach’ die Fliege. Zisch’ ab. Verdünnisier’ mich. Mein Gott, Papa, manchmal verstehst du aber auch gar nichts“, sagte Rocco.
    „Wo gehst du hin?“
    „Downtown!“ sagte Rocco. „Ich nehm’ den Ferrari. Alarmstufe eins ist ja vorbei. Den Mastino brauch’ ich heute abend dann auch nicht.“ Er sah auf seine Uhr. „Der wird jetzt noch mit Luigi und Salvatore zugange sein. Er läßt sich da immer schön Zeit.“
    Bomb gruselte es bei diesen Worten.
    „Wo bist du zu erreichen?“ fragte der Don.
    „Weiß ich jetzt noch nicht“, grinste Rocco. „Ich geb’ dir die Telefonnummer durch, wenn ich bei einer Tussi gelandet bin. Ciao, Papa. So long, Mr. Bonk.“
    Er verzog sich.
    „Ich verstehe diese jungen Leute von heute nicht mehr“, sagte der alte Don kopfschüttelnd.
    „Er muß sich halt die Hörner abstoßen“, meinte Bomb.
    „Die Hörner?“ rief Don Vico verbittert. „Rocco stößt schon auf seiner Hirnschale herum. Es geht dieser Generation einfach zu gut. Sie will alles und das sofort.“
    „Das ist ein Phänomen, das auch den Vätern in britischen Adelskreisen Sorge bereitet“, bemerkte Bomb.
    „Wirklich? Das tröstet mich außerordentlich. Gott sei Dank ist Elsa da ganz anders. Sie ist ein gutes Kind. Sie ist folgsam und studiert fleißig, aber leider ist sie nur ein Mädchen. Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen, Sir James?“
    „Selbstverständlich, Mr. Pappardelle.“
    „Haben Sie in London noch irgendwelche Bindungen oder Verpflichtungen privater Natur?“
    Bomb grinste innerlich. Nachtigall, ich hör’ dir trapsen.
    „Ich bin weder verheiratet noch verlobt, Mr. Pappardelle, wenn Sie das meinen. Nähere Angehörige habe ich auch nicht mehr.“
    „Bitte, mißverstehen Sie mich nicht, Sir James, aber ich mache mir Sorgen um Elsa. Die Aufregung der letzten Tage, dieser Überfall und jetzt noch der Verlust ihres Verlobten...“
    War das nun Einfalt oder Gerissenheit, dachte Bomb. In Wahrheit hatte Elsa innerlich Purzelbäume vor Freude gemacht, als sie erfuhr, daß sie Luigi los war.
    „Ich denke“, fuhr der alte Mafioso fort, „sie braucht in diesen Tagen besonders viel Verständnis und vielleicht auch etwas Abwechslung. Ich weiß, daß ich Sie am ersten Abend, den Sie bei uns verbrachten — und ich bitte, mir das nicht nachzutragen — auf die damalige Situation Elsas und die geplante Verbindung mit der Carne-Familie hingewiesen habe. Sie haben sich — was ich nicht anders erwartet habe — als Gentleman daran gehalten. Diese, äh, Rücksichtnahme ist seit heute morgen natürlich hinfällig geworden, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    „Ich verstehe vollkommen, Mr.

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