James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten
Kristallkelche.
Sie sahen sich tief in die Augen und prosteten sich zu. Nicht nur das Lackkleid knisterte zwischen ihnen.
„Küß mich doch endlich, stupido“, flüsterte Elsa ungeduldig.
Sie packte Bomb am Schopf — gottlob hielt das Toupet — und preßte ihre geöffneten Lippen leidenschaftlich auf die seinen. Sie fuhr eine Weile mit ihrer heißen Zunge in seinem Mund herum, dann ließ sie von ihm ab.
„Dieser Ballonrock schnürt mich unten zu. Nicht gerade das, was ich möchte. Hilfst du mir?“
Sie wandte Bomb den Rücken zu, und er zog — wohlgemerkt auf Anforderung — den durchgehenden Reißverschluß auf.
Elsa schälte sich aus der glänzenden Hülle. Sie war darunter nackt bis auf die langen schwarzen Strümpfe mit den straßbesetzten Strumpfbändern und einem winzigen Tanga, in dem kein Fünf-Dollarstück Platz gefunden hätte.
Artig half ihr der Agent aus dem letzten Hemmnis.
„Let’s do it the french way!“ murmelte Elsa heiser und lehnte sich in die Polster zurück.
„Mais oui, Mademoiselle!“ antwortete der Agent höflich und kniete sich nieder, um der liebesbedürftigen Demivierge seine Französischkenntnisse zu beweisen.
Diese Selbstlosigkeit steht, das muß einmal in aller Deutlichkeit festgestellt werden, in krassem Gegensatz zu den sonst üblichen Machogepflogenheiten westlicher Geheimagenten. Sehr zum Nachteil ihrer Effizienz übrigens, oder hat man je davon gehört, daß es gelungen wäre, eine Sekretärin aus dem Zentralkomitee oder eine KGB-Mitarbeiterin umzudrehen? Sogar in den völlig unrealistischen Romanen eines gewissen Ian Fleming kommt dies nur einmal vor.
Östliche Casanovas dagegen legen mit ihren subtilen Liebeskünsten Sekretärinnen und weibliche Geheimnisträger speziell im Natobereich reihenweise flach. Hier liegt in der Ausbildung unserer Leute noch vieles im argen!
Wie dem auch sei, unser Held jedenfalls ist hierin eine rühmliche Ausnahme. Die Ausdauer und das Einfühlungsvermögen, das der Agent Ihrer Britischen Majestät bei dieser galanten Tätigkeit bewies — und der er sich fast die ganze
Strecke durch Queens hindurch hingab wobei die stöhnende Elsa gelegentlich mit kundigen Fingern unterstützend eingriff, entzückte und entrückte seine Partnerin in einen Zustand fortschreitender Wollust, auf deren ekstatischen Höhepunkt sie mit ihren Füßen den silbernen Sektkübel herunterstieß, so daß sich dessen eisiger Inhalt dem Agenten ins Kreuz ergoß.
Da bekanntermaßen sich in dieser Körperregion die für das männliche Standvermögen zuständigen Nervenzentren befinden, wirkte diese plötzliche kalte Dusche auf Bomb im wahrsten Sinne des Wortes niederschmetternd, zumindest auf einen Teil von ihm. Als daher die derangierte, aber selige Elsa ihn anschließend mit der frohen Botschaft: „Jetzt bist du dran, Süßer“, die Hose aufnestelte, fand sie den Agenten zu ihrer Überraschung stark indisponiert. Nun waren die Vereinigten Staaten von Amerika von jeher eine Hochburg des Petting. Besonders in den Jahren vor der Pille war diese Disziplin des Autorücksitzsex an High Schools und Universitäten überaus beliebt.
Nach einer gewissen Stagnation während der sexuellen Revolution der sechziger- und siebziger Jahre erlebte das Petting im Zeichen postmoderner Jungfräulichkeit und des Safer Sex jetzt wieder eine ungeahnte Renaissance, die sich in einem hohen Leistungsstandard der Praktizierenden äußerte.
So bewies die pummelige, nackte, mit Cartierschmuck behängte Tochter eines noch in Italien geborenen Schnurrbartpeters und Pasta-Importeurs unserem britischen Helden, daß sie auf diesem Gebiet vollkommen amerikanisiert war und nicht unerfahren im Umgang mit Nudeln und Eierwaren in schwierigen Situationen.
Als sie daher aufgrund ihrer Bemühungen Bomb schon nach fünf Minuten — oder drei Kilometer später — ein Kleenex reichen mußte, meinte dieser anerkennend:
„Mein lieber Herr Gesangverein! Diese Tricks haben Sie dir aber auch nicht auf einer Klosterschule beigebracht.“
„Natürlich nicht“, erwiderte Elsa stolz, „das habe ich in einem LOP-Camp gelernt. “
„In einem Palästinenserlager?“ fragte der Agent.
„Quatsch“, sagte Elsa, „nicht PLO. LOP! Das heißt: Lust ohne Penetration. Das ist der Name einer Selbsthilfeorganisation für Jungfrauen und solche, die es bleiben müssen.“
„Große Nachfrage?“ wollte Bomb wissen.
„Völlig ausgebucht!“ versicherte die Mafiajungfrau. „Jede Menge italienische,
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