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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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weißen Kittels.
    „Zahnstein ist bei mir erst entfernt worden, Schwester“, grinste er, „aber wir können gern miteinander spielen, bis der Doktor kommt.“
    „Ich bin der Doktor“, zwitscherte das bezaubernde Wesen. „Oh“, sagte Bomb zerknirscht, „ich habe Sie für ein ganz junges Semester gehalten, Ihrem Aussehen nach.“
    „Danke!“ erwiderte Dr. Patricia Crash, „aber nun machen Sie mal schön weit auf.“
    Bomb genierte sich entsetzlich, als sie seine Oberkieferprothese entdeckte.
    „Was haben Sie denn da für eine vorsintflutliche Konstruktion?“ fragte die schöne Ärztin kopfschüttelnd.
    „Das ist nur eine Übergangsprothese. Ich habe vor einigen Wochen meine Frontzähne bei einem Einsatz verloren“, erklärte der Agent und verdrängte völlig, daß er diesen Verlust seiner eigenen Dämlichkeit beim Training verdankte. Statt dessen versuchte er, das rauhe John-Wayne-Timbre eines altgedienten Haudegens zu imitieren, was ihm aber wegen des unvollkommenen Sitzes seines Zahnersatzes nur unvollkommen gelang.
    „Aha!“ sagte Dr. Crash, nahm ihm das wackelige Drahtgestell aus dem Mund und legte es in eine weiße Plastikschale.
    „Der letzte untere Molar links ist zentral etwas in der Schmelzfalte verfärbt. Der ist für unsere Zwecke gut geeignet. Wir werden ein kleines Loch hineinbohren“, erklärte sie dann.
    Bomb begann zu schwitzen.
    „Muß-ß das-s s-sein?“ lispelte er ängstlich durch seine vordere Zahnlücke.
    „Nun entspannen Sie sich erst mal“, beruhigte ihn die Ärztin. „Ich werde Sie zuerst einmal ein bißchen mit dem Air Rotor kitzeln!“
    „Oh“, meinte Bomb erfreut, während er sich bequem zurücklehnte. „Entspannungsmassage! Mit einem Erotor dürfen Sie mir ruhig auf den Leib rücken, Doktor. Ist das-s jetzt allgemein üblich in den S-Staaten vor einer Zahnbehandlung? Zahlen die Kassen denn das-s?“
    „A-i-r R-o-t-o-r, nicht Erotor“, entgegnete Dr. Patricia Crash konsterniert. „Das ist ein Luftturbinenbohrer, kein Massagestab! Sie haben eine ziemlich ausschweifende Phantasie, Mr. Bomb.“
    „Jeder schweift auf s-seine Weise, der eine aus-s, der andere leis-se“, kalauerte Bomb.
    „Britischer Humor, was?“ seufzte die Zahnärztin. „Ich habe schon gehört, daß Sie ein ulkiger Vogel sind.“
    Sie griff zum Turbinenbohrer.
    „Jetzt halten Sie die Klappe und machen den Mund auf.“
    „Was-s denn nun?“ fragte der Agent lispelnd, aber da war Dr. Crash mit dem Instrument schon in seinem Mund und fuhrwerkte wassersprühend auf seinem Mahlzahn herum.
    „Ausspülen!“ befahl sie.
    Bomb gehorchte, aber wegen der breiten Zahnlücke spuckte er einen Schwall Wasser neben das Speibecken auf den Praxisboden.
    Dr. Crash warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    Verflixt noch mal, dachte Bomb, warum mußte er sich ausgerechnet vor einem so attraktiven Geschöpf erniedrigen? Ein geschlechtsloser alter Zausel wie M, zum Beispiel, wäre ihm als Zahnarzt lieber gewesen...
    Dr. Crash schubste ihn in den Sitz zurück und füllte seinen Mund mit Watterollen. Dann pustete sie mit der Luftspritze in das frisch gebohrte Loch, drückte eine penetrant riechende Wattekugel hinein und verschloß die Höhlung mit einer weißen Masse. Da sie sich dabei weit über ihn beugte, konnte er einen längeren Blick in die atemberaubende Schlucht zwischen ihren prächtigen Halbkugeln werfen.
    Aber es war schwer, das frauenbetörende Satyrlächeln die schmalen harten Lippen umspielen zu lassen, wenn einem die Maultaschen mit Watterollen ausgestopft waren.
    Endlich nahm ihm Dr. Crash die lästige Watte heraus. „So“, sagte sie, „wenn Sie jemandem Erklärungen abgeben müssen, dann sagen Sie einfach, daß der Nerv entfernt werden mußte und daß eine Wurzelbehandlung gemacht wurde, die aber noch nicht abgeschlossen ist. Ihr Zahn ist jetzt etwas klopfempfindlich, Sie können jederzeit stärkere Schmerzen vorschützen, wenn Sie Ihre Kollegen hier in der Praxis treffen müssen. Noch irgendwelche Fragen, Mr. Bomb?“
    „Wenn mal Not am Mann is-st, haben S-Sie dann auch abends-s S-Sprechstunden, Doktor?“ lispelte Bomb. Er konnte es nicht lassen.
    Dr. Patricia Crash hielt ihm mitleidig die weiße Plastikschale hin und holte ihn von seinem hohen Roß herunter: „Jetzt schieben Sie erst mal schön Ihre Zähnchen wieder in den Mund“, forderte sie ihn lächelnd auf.

    Der Agent ging ins Hinterzimmer zurück, wo er sich von Rossi die inzwischen gelieferten Platzpatronen aushändigen ließ,

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