James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten
68th Street, wo Elsa dem Agenten eine todschicke weiße Sportjacke kaufte, und zu , Armani’ in der gleichen Straße, wo Bomb zwei ebenso todschicke Oberhemden erhielt.
Dann knurrte beiden der Magen.
Gleich in der Nähe, in der 69th Street, entdeckten sie ein kleines, hübsches chinesisches Restaurant (mit Miß Pimpermoney muß ich auch noch chinesisch essen gehen, durchfuhr es den Agenten) wo sie sich ein leichtes Essen — Frühlingsrollen, gebackene Garnelen und Lychées mit Eiscreme — bestellten. Dazu tranken sie jede Menge Pflaumenwein.
Unter Hinterlassung eines großzügigen Trinkgeldes verließen sie das Lokal und stiegen beschwingt in den Rolls.
Elsa drückte sofort die diversen Knöpfe: Die Vorhänge schlossen sich, Musik erklang und schon fielen der Agent und die Jungfrau übereinander her.
Dabei waren die bequemen Rücksitze, der gelenkige Partner und ein Chauffeur, der nach vorne guckt, von unschätzbarem Vorteil für die liebestolle und bezaubernde Signorina Pappardelle.
39
Als sie gegen 20.15 Uhr wieder in Forest Hills eintrafen, stießen sie in der Halle auf Rocco.
„Na endlich! Sie ham’ wohl vergessen, daß Sie morgen Ihre Aufnahmeprüfung haben, Mr. Bonk“, empfing ihn Elsas Bruder ungehobelt.
„Das habe ich durchaus nicht vergessen, Mr. Pappardelle. Warum?“ entgegnete Bomb kühl.
„Weil mein Alter meint, Sie sollen mit mir vorher noch im Keller ein paar Schüsse abgeben, damit Sie mit der Kanone klarkommen!“
Bomb verspürte dazu nicht die geringste Lust. Er war nach dem stundenlangen Einkaufsbummel durch die Geschäfte Manhattans und durch die Akrobatik während der Heimfahrt rechtschaffen müde. Er wollte eigentlich so schnell wie möglich ins Bett. Aber was blieb ihm übrig.
Er wandte sich an Elsa.
„Miß Elsa“, sagte er steif, „es war mir ein Vergnügen, Sie begleiten zu dürfen. Ich danke Ihnen für den reizenden Nachmittag. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nachtruhe. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden?!“
„Küss mich, Dummkopf!“ forderte Elsa ihn ungehalten auf.
Sie trat an ihn heran, packte ihn an beiden Ohren und küßte ihn wild und lange.
„Ciao, caro mio“, flüsterte sie dann atemlos. „Schlaf gut! Bis morgen!“ Mit diesen Worten entschwand sie.
Rocco brach in brüllendes Gelächter aus.
Bomb dagegen stand puterrot da. Er wünschte, er könnte in den Boden versinken. Nur langsam gewann er seine Würde zurück.
„Ähem“, räusperte er sich verlegen, dann fragte er: „Haben Sie die Waffe da?“
„Die Kanone ist unten im Keller“, antwortete Rocco immer noch lachend.
Verärgert folgte ihm Bomb ins Souterrain.
40
Rocco blieb vor einer dickgepolsterten Tür stehen, holte einen Sicherheitsschlüssel heraus und öffnete sie. Er knipste einen Lichtschalter an, und vor ihnen lag ein mit allen technischen Errungenschaften ausgestatteter Schießstand. Im vorderen Teil des langgezogenen Raumes standen ringsum an den Wänden hohe Waffenschränke, hinter deren Scheiben eine große Anzahl moderner Gewehre aller Art, einschließlich Schrotflinten, Maschinenpistolen und Faustfeuerwaffen zu sehen waren. Es war eine Ausrüstung für ein halbes Regiment. Rocco sperrte einen der Schränke auf, nahm eine der Faustfeuerwaffen vom Haken und reichte sie Bomb. Es war eine schwere 44er Magnum der Firma Smith und Wesson mit 6-schüssiger Trommel und 4-Zoll-Lauflänge.
In erfahrenen Händen eine absolut tödliche Waffe.
„Die Kanone ist sauber“, erklärte Rocco.
„Sie meinen, die Waffe ist erkennungsdienstlich noch nicht erfaßt worden?“ fragte Bomb.
„So geschwollen kann man’s auch sagen“, erwiderte Rocco.
„Haben Sie ein Holster dazu?“
„Brauchen Sie nicht. Stecken Sie sie einfach in den Hosenbund!“
„Auch keinen Schalldämpfer?“ fragte Bomb.
„Der Krach wird Ihnen die anderen Leute vom Hals halten“, grinste Rocco.
Er holte ein paar Schachteln Munition aus den unteren Schubladen des Wandschrankes und gab eine davon dem Agenten.
Bomb lud die Trommel mit sechs der etwa 11mm starken Geschosse.
„Na, dann wollen wir ’mal sehen, was Sie drauf haben, Sportsfreund.“
Rocco trat an das Bedienungspult der Anlage. Er fummelte an einem Knopf, und im Hintergrund des Schießstandes erschien in zehn Meter Abstand eine Scheibe mit einer mannsgroßen Figur zum Combatschießen.
Bomb nahm die schwarzbrünierte Waffe in die Rechte.
„Gezieltes Schießen zur Kampfunfähigkeit auf Arme und Beine?“ fragte er.
„Wenn Sie
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