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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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die Dinger braucht.“
    „Sie kommen sich wohl ganz raffiniert vor, was? Sie kleiner englischer Möchtegerngauner“, stichelte Rocco.
    Sie hatten keine Zeit mehr für weitere Debatten, denn in diesem Moment trat Rossi aus der Drehtüre des Hotels und unter den ausgeblichenen Baldachin vor dem Eingang.
    „Da ist unser Mann!“ zischte Rocco.
    Rossi blieb einen Augenblick stehen und musterte unauffällig die Straße. Die in der zweiten Reihe wartende Limousine schien er nicht zu beachten.
    Dann wandte er sich wie erwartet nach rechts in Richtung Broadway und mischte sich in den Strom der Passanten.
    „Los jetzt!“ befahl Rocco.
    Bomb schlüpfte, die Magnum im Hosenbund, aus der hinteren Tür, gleichzeitig setzte sich die Limousine parallel zu ihm in Bewegung.
    Rossi ging ziemlich nahe an der Hauswand entlang.
    Bomb blickte um sich. Ein Polizist war nirgendwo zu sehen. Der Agent eilte mit großen Schritten dem Amerikaner hinterher.
    Nach zehn Sekunden hatte er ihn eingeholt.
    Einen Meter hinter Rossi zog Bomb die 44er Magnum aus dem Hosenbund, zielte auf den Rücken des FBI-Agenten und schoß die Trommel in ununterbrochener Reihenfolge bis auf eine Patrone leer.
    Schon beim dritten Schuß brach unter den Passanten der 43th Street Panik aus.
    Während Rossi gekonnt zusammensackte, stoben die Leute unter gellenden Schreien auseinander.
    Bomb beugte sich über sein Opfer.
    Rossi lag auf dem Bauch, große rote Flecken breiteten sich auf seinem Rücken aus.
    Er hatte den Kopf seitwärts verdreht. Bomb erschrak, als er Blut oder etwas, was er für Blut hielt, aus dem Mund von Rossi sickern sah, aber das linke Auge des FBI-Agenten zwinkerte ihm beruhigend und vergnügt zu.
    Bomb hob nochmals den Revolver und verpaßte Rossi mit seiner letzten Platzpatrone einen Schuß ins Genick.
    Es war eine grandiose, dramatische Inszenierung einer klassischen Mafiaexekution im Chicagostil der Zwanziger Jahre. Ganz wie in einem Hollywoodfilm der schwarzen Serie mit George Raft und Edward G. Robinson in den Hauptrollen. Bomb ließ die Waffe fallen, die mit metallischem Dröhnen auf das Pflaster prallte und spurtete zu dem Packard, der in gleicher Höhe auf ihn wartete.
    Dabei rannte er eine alte Oma über den Haufen, die schreiend auf den Rücken fiel, ihre mausgrauen Unterhosen zeigte und die mageren Waden in den Himmel streckte. Kurz bevor er den Wagen erreichte, trat der Agent noch in eine große, frischgeschissene Hundewurst.
    Völlig entnervt sprang er dann zur hinteren Tür des Packard hinein.
    „Gib Gas!“ brüllte Rocco Speedy Bucatoni zu.
    Die schwere Limousine schoß aufheulend davon.
    Bomb, der völlig außer Puste war, sah, daß Rocco gerade eine 8mm-Filmkamera wegpackte.
    „Sie haben das alles gefilmt?“ keuchte er.
    Rocco grinste hinterhältig.
    „Na klar, für’s Familienarchiv. So was bindet an die Firma. Sie können gerne ’ne Kopie davon haben, Sir Bonk. Ist doch ’ne schöne Erinnerung an Ihr Gesellenstück.“
    „Ich verstehe“, tat Bomb beleidigt. „Sie haben mich schwarz auf weiß in der Hand.“
    „Nicht schwarz auf weiß“, sagte Rocco, „in Kodakcolor! Da scheuen wir keine Unkosten für unsere Stars, was Jungs?“
    Speedy und der Mastino lachten pflichtschuldigst.
    Plötzlich hob Rocco schnüffelnd die Nase.
    „Was stinkt denn hier so bestialisch?“ Er blickte Bomb mißtrauisch an.
    Der Agent Ihrer Majestät errötete und hob erklärend seinen rechten Fuß.
    Rocco betrachtete angeekelt das Malheur.
    „Hundescheiße“, sagte er dann, „und ich dachte schon, es wär’ das Olivenöl!“

43

    Sie hatten sich im Herrenzimmer des Don versammelt.
    Der alte Pappardelle, Rocco, Pietro Tortellini, der Consigliere, und schließlich Bomb.
    Der große, in dunklem Holz getäfelte Raum war mit Bücherregalen, einem riesigen Schreibtisch mit hohem Lehnstuhl und einer Sitzgruppe mit wuchtigen Ledersesseln ausgestattet.
    Dies war die Befehlszentrale der Pasta-Familie.
    Auf der Schreibtischplatte brannten zwei hohe weiße Kerzen in Messingleuchtern, das Tageslicht fiel nur schwach durch einen schmalen Spalt zwischen den geschlossenen schweren Vorhängen.
    Don Vico erhob sich von seinem Lehnstuhl und kam zu den Männern, die vor seinem Schreibtisch standen, herum. Er trat zu Bomb und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Lieber Freund! Sie haben mir und meiner Familie in den letzten Tagen unschätzbare Dienste erwiesen. Sie haben meinem geliebten Kinde das Leben gerettet und uns damit ersägliches Leid

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