Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
Vom Netzwerk:
gefordert. Jetzt liegt es an uns, unsere Sache, unsere weibliche Sache — cosa nostra feminea — in die Hand zu nehmen. Jede von euch weiß, was sie zu tun hat.“
    Sie streckte die geballte Faust in die Luft.
    „Nieder mit den Unterdrückern“, rief sie.
    „Nieder mit dem Männlichkeitswahn“, rief ihre Tochter Elsa neben ihr.
    „Es lebe das Matriarchat!“ rief Rosina Cavolo, die Frau des Verdura-Chefs.
    „Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit!“ forderten die lesbischen Cavolo-Zwillinge Fagliola und Melanzana.
    „Weg mit dem Kinder-Küchen-Kirche-Knebel!“ schrie Signora Clara Calamare, Frau des Pesce-Dons.
    „Nieder mit den alten Schnurrbartpetern!“ rief Sophia Porco, die Frau des Carne-Chefs.
    „Nieder mit den jungen Machos!“ gellte ihre Tochter Annabella.
    „Nieder mit der Penetration!“ brüllten die Schwestern Fagliola und Melanzana.
    „Mein Bauch gehört mir“, piepste die dicke Julia Piato, die Dolce-Chef-Gattin.
    „Da hat sie wohl was mißverstanden“, flüsterte Signora Pappardelle ihrer Tochter zu. Elsa kicherte. „Das ist nun mal die Lieblingsparole fetter Emanzen“, sagte sie.
    „Zählt nicht unsere Tage, zählt euere Stunden“, brüllten Fagliola und Melanzana.
    „Wir wollen die Diskriminierung als Sexualobjekt!“ rief Donna Julia.
    „Da hat sie schon wieder etwas mißverstanden“, flüsterte Donna Lucia. „Die Arme hat es eben nötig“, meinte Elsa.
    „Macht kaputt, was Euch kaputt macht!“ heulte Fagliola.
    „Hau weg den Scheiß!!“ tobte Melanzana.
    „Es lebe die Vergewaltigung in der Ehe!“ rief die aufgeregte Donna Julia.
    Eisiges Schweigen senkte sich über die Runde.
    Die Anwesenden durchbohrten die dicke Dolce-Gattin mit ihren Blicken.
    „Ich... ich meine natürlich... nieder... nieder... mit der Vergewaltigung...“ stammelte die Unglückliche.
    „Meine Damen!“ Signora Pappardelle klatschte in die Hände.
    „Unser Unternehmen verlangt von uns heißes Blut und kühlen Kopf. Verlieren wir keine Zeit mehr mit Reden. Es ist jetzt...“ sie sah auf ihre Uhr, „16 Uhr und 53 Minuten. Der Plan XY tritt hiermit in Kraft! Parole: Nieder mit den Dons — es leben die Donnas!“

45

    Nach dem Abendessen, Tomatensuppe aus der Dose, strammer Max, Früchtejoghurt — was es eben so gibt, wenn die Hausfrau beim Friseur gewesen war oder Waschtag hatte, verschwand Rocco. Er wollte einen nächtlichen Abstecher nach Manhattan machen.
    Bomb und Elsa, der alte Pappardelle und die Signora begaben sich in den Salon und ließen sich in der Plüschecke nieder.
    Don Vico ließ sich seine wollene Hausjoppe bringen, und auch der Agent wurde genötigt, in eine alte Strickjacke des Hausherrn zu schlüpfen.
    Der weißbefrackte Diener brachte ein paar Flaschen italienischen Sektes, und Donna Lucia stellte Käsegebäck auf den Tisch.
    Elsa rückte ganz ungeniert auf dem Sofa an Bomb heran, faßte seine Hand und legte sie in ihren Schoß.
    Nachdem die Gläser gefüllt waren, stand Don Vico auf und hielt wieder einmal eine seiner umständlichen Ansprachen, in der er nochmals die glückliche Wende der letzten Tage pries und die männliche Tugend und Tapferkeit Bombs über den grünen Klee lobte.
    Seine Rede gipfelte in den Worten: „So laßt uns denn, meine Lieben, das Glas auf den neuen Mann in unserer ehrenwerten Gesellschaft erheben, in der Hoffnung“, hier zwinkerte der Alte Bomb beziehungsreich zu, „daß ihn künftig vielleicht noch engere Bande mit unserer Familie verknüpfen!“
    Bei diesen Worten errötete Elsa lieblich und preßte die Hand des Agenten innig.
    „Denn nur im Schöße einer glücklichen Familie“, fuhr der alte Mafioso mit tremolierendem Pathos fort, „findet der Mann die Kraft und die Erholung, um draußen in der Welt seinen großen Aufgaben gerecht zu werden!“
    Das könnte auch Churchill gesagt haben, dachte Bomb.
    Nichts destoweniger erhob er sich und sein Glas und trank Don Vico und den Damen feierlich zu. Dann setzten sich er und der Alte wieder.
    „Sir James“, fragte Signora Pappardelle, die eine Häkelarbeit hervorgekramt hatte, zuckersüß, „sind Sie eigentlich katholisch?“
    „Leider nein, gnädige Frau“, antwortete Bomb. „Ich bin Mitglied der anglikanischen Staatskirche, aber ich darf Ihnen versichern, daß ich stets die größte Hochachtung für Seine Heiligkeit hegte.“
    „Das freut mich zu hören“, sagte die Signora und schob dem neuen Mitglied der ehrenwerten Gesellschaft das Käsegebäck unter die Nase.
    Und so wurde es

Weitere Kostenlose Bücher