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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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erspart. Sie haben den Täter dieses infamen Anschlages entlarvt und uns damit von vielen Ängsten befreit. Sie haben durch ihr Zeugnis und durch ihr respekterheischendes Auftreten im Kreise meiner Freunde neues Blutvergießen vermeiden helfen.
    Und schließlich haben Sie uns durch ihre heutige Tat ihre Loyalität und Vertrauenswürdigkeit bewiesen.
    Sie haben sich Ihre Knochen reichlich verdient, wie wir Sizilianer zu sagen pflegen. Sie können jetzt ein Freund der Freunde werden.“
    Auf einen Wink Don Vicos bildeten die anderen einen Kreis um den Alten und Bomb, und nun erfolgte das feierliche Ritual der Aufnahme in das Syndikat, die geheime Initiation in die Mafia.
    Der alte Mafioso nahm eine lange spitze Nadel vom Schreibtisch und ergriff mit seiner Rechten die linke Hand des Agenten.
    Als Bomb die lange Nadel sah, beschlich ihn ein ungutes Gefühl.
    Der taktvolle Roeco, der seine Reaktion beobachtete, lachte spöttisch.
    „Keine Angst, Mr. Bonk“, sagte er, „wir benutzen Einwegnadeln, wir achten sehr auf Hygiene.“
    Don Vico räusperte sich ärgerlich über die Unterbrechung und warf seinem vorlauten Sohn einen drohenden Blick zu, der Rocco verstummen ließ.
    Der Capo di tutti i capi nahm nun den Mittelfinger Bombs und stach mit der Nadel hinein.
    Der Agent zuckte leicht zusammen.
    Der austretende Tropfen Blut wurde auf das kleine Papierbild einer Heiligen geschmiert. Dann wurde das Heiligenbildchen angezündet und auf der Handfläche Bombs verbrannt, der diese Prozedur ohne Wehklagen durchstehen mußte, bis es vollständig zu Asche zerfallen war. Es brannte aber ganz verflixt, und der Agent biß sich auf die Zähne, um das brennende Papier nicht abzuschütteln.
    Der unverschämte Rocco bemerkte seine Pein und feixte.
    „Seien Sie froh, daß wir dazu nicht das aufklappbare Playmate des Monats nehmen, das würde Ihnen noch ganz anders einheizen.“
    „Rocco“, stieß sein Vater verärgert hervor, „Schluß jetzt damit. Basta!“
    Und sein Basta bedeutete, daß er am Ende seiner Geduld war.
    Rocco zog den Kopf ein.
    Der alte Mafioso wandte sich wieder zu Bomb und sagte feierlich:
    „Sprechen Sie mir nach, lieber Freund!
    Ich schwöre, meinen Freunden die Treue zu halten, sie nie zu hintergehen und ihnen immer zu helfen. Breche ich diesen Eid, so soll ich verbrennen und zu Asche werden, wie die Asche dieses Heiligenbildes. Lebend werde ich aufgenommen und erst tot wieder entlassen!“
    Bomb wiederholte stockend die Worte, die ihm der Alte vorgesprochen hatte.
    Damit hatte er den Eid der Mafia geschworen.
    Don Vico umarmte ihn und küßte ihn auf beide Wangen.
    Auch die anderen schmatzten unseren Helden ab.
    Der alte Pappardelle füllte die Gläser, die auf dem Couchtisch standen, mit rotem sizilianischen Wein, dann stießen sie an und tranken mit ernsten Mienen.
    Der Alte zog Bomb nochmals an seine Brust und sagte feuchten Auges.
    „Nun bist du ein Freund der Freunde, mein Sohn. Ich aber will dir wie ein Vater sein. Basta!“
    Aber diesmal klang das Basta nicht drohend und gebieterisch, sondern gütig und salbungsvoll wie ein Amen.
    In die ergriffene Stille hinein hob der unberechenbare Rocco sein Glas und prostete Bomb zu.
    „Your big brother is watching you“, sagte er grinsend, aber die Warnung in seiner Stimme war nicht zu überhören.

44

    Ungefähr zur gleichen Zeit, als der Agent 006 Ihrer Britischen Majestät in Forest Hills den Treueeid auf die ehrenwerte Gesellschaft ablegte, hockten in der Fifth Avenue in einem mit schwarzem Marmor getäfelten Raum bei „Bello Antonio“, dem derzeitigen In-Figaro der New Yorker High Society — eine Gruppe von neun, in weiße Leinentücher gehüllte Gestalten unter großen, vernickelten Hauben in einem Kreis.
    Eine süßliche Wolke aus Parfüm, Essenzen, Seifendüften und der Geruch von nassen Haaren lag über ihnen.
    Die Runde saß stumm und apathisch herum, das leise Fauchen und dumpfe Summen, daß aus den glänzenden Hauben drang, war das einzige Geräusch.
    Endlich klappte eine der Gestalten den Helm zurück.
    „Ich glaube, es ist jetzt trocken“, erklärte Signora Lucia Pappardelle und griff prüfend an ihre Wickel.
    Sie nickte zufrieden.
    Auch die anderen Damen stellten ihre Hauben ab.
    Donna Lucia erhob sich und ergriff das Wort: „Ehrenwerte Schwestern! Wir haben lange auf diesen Tag gewartet, nun ist die Zeit des Handelns gekommen! Die Ereignisse der letzten Tage haben das Faß zum Überlaufen gebracht. Der Männlichkeitswahn hat genug Opfer

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