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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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drei Uhr früh, aber es waren noch viele Menschen unterwegs, und der Vorplatz des Casinos war mit Autos gesäumt.
    Der kurze Spaziergang verlief ereignislos.
    Vor dem Hotel bestand Leiter darauf, Bond bis zu seinem Zimmer zu begleiten. Es war noch genau so, wie Bond es vor sechs Stunden verlassen hatte.
    »Kein Empfangskomitee«, stellte Leiter fest, »aber ich würde es ihnen zutrauen, zumindest einen letzten Versuch zu starten. Denken Sie, ich sollte lieber wach bleiben und Ihnen beiden Gesellschaft leisten?«
    »Gehen Sie ruhig schlafen«, erwiderte Bond. »Machen Sie sich um uns keine Sorgen. Ohne das Geld sind sie an mir nicht interessiert, und ich habe schon eine großartige Idee, wo ich den Scheck deponieren kann. Danke für alles, was Sie getan haben. Ich hoffe, dass wir eines Tages wieder zusammenarbeiten werden.«
    »Das käme mir auch gelegen«, antwortete Leiter, »solange Sie stets eine Neun ziehen, wenn sie benötigt wird – und Vesper mitbringen«, fügte er trocken hinzu. Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Bond drehte sich zum vertrauten Anblick seines Zimmers um.
    Nach der überfüllten Arena des Baccaratisches und der nervösen Anspannung, die sich während des dreistündigen Spiels angestaut hatte, tat es gut, einen Moment allein zu sein und seinen Pyjama auf dem Bett und seine Haarbürste auf der Anrichte liegen zu sehen. Er ging ins Badezimmer, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und gurgelte mit einem scharfen Mundwasser. Er spürte die Beule an seinem Hinterkopf und die Prellung auf seiner rechten Schulter. Vergnügt dachte er darüber nach, wie knapp er an diesem Tag zweimal dem Tod entronnen war. Würde er die ganze Nacht dasitzen und darauf warten müssen, dass sie wiederkamen, oder befand sich Le Chiffre bereits auf dem Weg nach Le Havre oder Bordeaux, um ein Schiff in irgendeine entfernte Ecke der Welt zu nehmen, wo er den Augen und den Waffen von SMERSCH entkommen konnte?
    Bond zuckte mit den Schultern. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage habe. Er blickte einen Moment lang in den Spiegel und dachte über Vesper nach. Er wollte ihren kalten und arroganten Körper. Er wollte in ihren blauen Augen Tränen und Lust sehen, seine Hände in ihrem schwarzen Haar versenken und ihren langen, geschmeidigen Körper unter seinem zurückbiegen. Der Gedanke erregte ihn, und als er erneut in den Spiegel sah, blickte sein Gesicht voller Begierde zurück.
    Er wandte sich ab und zog den Scheck über vierzig Millionen Franc aus der Tasche. Dann faltete er ihn so klein es ging zusammen, öffnete die Tür und sah sich im Gang um. Er ließ die Tür weit offen stehen. Und während er nach Schritten oder dem Geräusch des Aufzugs lauschte, machte er sich mit einem kleinen Schraubenzieher an die Arbeit.
    Fünf Minuten später warf er einen letzten Blick auf sein Werk, packte ein paar frische Zigaretten in sein Etui, schloss die Tür ab und ging den Gang hinunter, durch die Empfangshalle und ins Mondlicht hinaus.



»LA VIE EN ROSE?«
    Der Eingang zum Roi Galant bestand aus einem zwei Meter hohen goldenen Bilderrahmen, der einst womöglich das riesige Porträt eines adligen Europäers umgeben hatte. Er befand sich in einer diskreten Ecke der »Küche« – dem öffentlichen Roulette- und Bouleraum, wo an einigen Tischen immer noch reges Treiben herrschte. Als Bond Vespers Arm nahm und sie über die vergoldete Schwelle führte, kämpfte er gegen das Verlangen an, sich ein wenig Geld von der
caisse
auszahlen zu lassen und damit am nächstbesten Tisch Maximaleinsätze zu spielen. Doch er wusste, dass das eine dreiste und billige Geste wäre, um Eindruck bei der Bourgeoisie zu schinden. Egal ob er gewinnen oder verlieren würde, es wäre ein Tritt ins Gesicht des Glücks, das ihm zuteilgeworden war.
    Der Nachtclub war klein und dunkel. Er wurde nur von Kerzen in vergoldeten Kronleuchtern erhellt, deren warmes Licht durch Wandspiegel verstärkt wurde, die ebenfalls von goldenen Rahmen eingefasst waren. Die Wände waren mit dunkelrotem Satin bezogen, die Stühle und
banquettes
mit dazu passendem rotem Plüsch. In der gegenüberliegenden Ecke spielte ein Musikertrio auf Piano, elektrischer Gitarre und Schlagzeug eine gedämpfte, liebliche Version von »La Vie en Rose«. Der sanfte Rhythmus strahlte Verführung aus. Bond hatte das Gefühl, dass sich sämtliche Paare unter den Tischen leidenschaftlich berühren müssten.
    Sie wurden an einen Ecktisch in der Nähe der Tür geführt. Bond

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