James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)
einen Neger ist es nicht schwer, sich vorzustellen, dass er ein Zombie ist, und noch dazu ein sehr gefährlicher. Der Schritt zu Baron Samedi ist da nicht mehr weit. Mr Big bestärkt diese Vorstellung, indem er das Götzenbild des Barons stets in seiner Nähe hat. Du hast es in seinem Zimmer gesehen.«
Sie hielt inne. Dann fuhr sie schnell, fast atemlos fort: »Und ich kann dir versichern, dass es funktioniert und dass es kaum einen Neger gibt, der ihn gesehen und die Geschichte gehört hat und sie nicht glaubt und sich nicht über alle Maßen vor ihm fürchtet. Und sie tun gut daran«, fügte sie hinzu. »Und du würdest das auch sagen, wenn du wüsstest, wie er mit denen umspringt, die ihm nicht absoluten Gehorsam entgegenbringen, wie er sie foltern und töten lässt.«
»Wie passt Moskau da rein?«, fragte Bond. »Stimmt es, dass er ein Agent von SMERSCH ist?«
»Ich weiß nicht, was SMERSCH ist«, sagte das Mädchen, »aber ich weiß, dass er für Russland arbeitet, zumindest habe ich ihn mit ein paar Russen reden hören, die hin und wieder vorbeikommen. Manchmal holte er mich bei diesen Gesprächen dazu und fragte mich danach, was ich von seinen Gästen hielt. Im Großen und Ganzen hatte ich den Eindruck, dass sie die Wahrheit sagten, auch wenn ich nicht verstehen konnte, worüber sie sprachen. Aber vergiss nicht, dass ich ihn erst seit einem Jahr kenne und er unglaublich verschlossen ist. Wenn Moskau ihn tatsächlich benutzt, dann haben sie in ihm einen der mächtigsten Männer Amerikas gefunden. Er kann so gut wie alles herausfinden, was er will, und wenn er nicht bekommt, was er sich wünscht, muss jemand sterben.«
»Warum tötet ihn niemand?«, fragte Bond.
»Man kann ihn nicht töten«, erwiderte sie. »Er ist bereits tot. Er ist ein Zombie.«
»Ja, ich verstehe«, sagte Bond langsam. »Diese Voodoo-Sache ist wirklich sehr beeindruckend. Würdest du es versuchen?«
Sie schaute kurz aus dem Fenster und sah dann wieder ihn an.
»Als letzten Ausweg«, gab sie widerwillig zu. »Aber vergiss nicht, dass ich aus Haiti komme. Mein Verstand sagt mir, dass ich ihn töten könnte, aber …« Sie vollführte eine hilflose Geste mit den Händen. »… mein Instinkt sagt mir, dass es mir nicht gelingen würde.«
Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Du musst mich für eine hoffnungslose Närrin halten«, sagte sie.
Bond überlegte. »Nicht nachdem ich all diese Bücher gelesen habe«, räumte er ein. Er streckte eine Hand über den Tisch und legte sie auf ihre. »Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist«, sagte er lächelnd, »werde ich ein Kreuz in meine Kugel ritzen. Das hat früher auch funktioniert.«
Sie wirkte nachdenklich. »Ich glaube, wenn es irgendjemand tun kann, dann du«, sagte sie. »Du hast dich für das, was er dir gestern Nacht angetan hat, schwer an ihm gerächt.« Sie nahm seine Hand in ihre und drückte sie. »Jetzt erkläre mir, was ich tun muss.«
»Du musst ins Bett«, erwiderte Bond. Er warf einen Blick auf die Zeit. Es war zweiundzwanzig Uhr. »Wir sollten uns so viel Schlaf wie möglich gönnen. Wir schleichen uns in Jacksonville aus dem Zug und gehen das Risiko ein, gesehen zu werden. Wir werden einen anderen Weg die Küste hinunter finden.«
Sie erhoben sich und standen einander im schwankenden Zug gegenüber.
Plötzlich streckte Bond seinen rechten Arm aus und zog sie an sich. Sie legte ihre Arme um seinen Hals, und sie küssten sich leidenschaftlich. Er drückte sie gegen die wackelnde Wand und hielt sie dort fest. Sie legte ihre Hände an sein Gesicht und schob es schwer atmend ein Stück von sich weg. Ihre Augen leuchteten feurig. Dann zog sie seine Lippen wieder auf ihre und küsste ihn lang und lustvoll, als ob sie der Mann und er die Frau wäre.
Bond verfluchte seine verletzte Hand, die ihn davon abhielt, ihren Körper zu erkunden und sie zu nehmen. Er befreite seine rechte Hand, brachte sie zwischen ihre Körper und fühlte ihre festen Brüste und die harten Brustwarzen, die ihre Lust bezeugten. Dann ließ er seine Hand an ihrem Rücken heruntergleiten, bis er das Ende ihrer Wirbelsäule erreichte. Er legte die Hand auf ihren Po und ließ sie dort, während er die Mitte ihres Körpers fest an sich gedrückt hielt, bis sie sich genug geküsst hatten.
Sie nahm die Arme von seinem Hals und schob ihn von sich.
»Ich hatte gehofft, dass ich eines Tages einen Mann so küssen würde«, sagte sie. »Und als ich dich das erste Mal sah, wusste ich, dass du es sein
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