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James Bond 14 - Octopussy (German Edition)

James Bond 14 - Octopussy (German Edition)

Titel: James Bond 14 - Octopussy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Büroangestellte, die wahrscheinlich mit vertraulichen Informationen arbeitet, plötzlich ein Geschenk im Wert von über hunderttausend Pfund aus dem Ausland erhält. Ich sprach also mit jemandem vom MI5, mit dem ich durch meine Arbeit für die Zollbehörde in Kontakt stehe, und dieser Mann verwies mich an diese, äh, Abteilung.« Dr. Fanshawe breitete seine Hände aus und sah Bond kurz an. »Und das, Commander, ist alles, was ich Ihnen zu erzählen habe.«
    »Vielen Dank, Doktor«, sagte M. »Nur noch ein oder zwei letzte Fragen, und ich werde Sie nicht weiter aufhalten. Sie haben dieses Smaragddings untersucht und es für echt befunden?«
    Dr. Fanshawe sah von seinen Stiefeln auf und sprach mit einem Punkt irgendwo über Ms linker Schulter. »Natürlich. Genau wie Mr Snowman von Wartski sowie die größten Fabergé-Experten und -Händler der Welt. Es handelt sich ohne jeden Zweifel um das verschollene Meisterwerk, von dem bisher nur Carl Fabergés Zeichnung bekannt war.«
    »Was ist mit der Herkunftsgeschichte? Was sagen die Experten dazu?«
    »Sie scheint überzeugend zu sein. Die größten Fabergé-Objekte wurden fast immer von Privatleuten gekauft. Miss Freudenstein erzählte, dass ihr Großvater vor der Revolution ein immens reicher Mann gewesen sei – er besaß eine Porzellanmanufaktur. Neunzig Prozent der Fabergé-Produktion hat ihren Weg ins Ausland gefunden. Im Kreml befinden sich nur noch ein paar Stücke – schlicht beschrieben als ›vorrevolutionäre Beispiele russischer Juwelierarbeiten‹. Der offizielle sowjetische Standpunkt lautet, dass es nicht mehr als kapitalistischer Tand ist. Offiziell verachten sie ihn, genau wie sie offiziell auch ihre hervorragende Sammlung französischer Impressionisten verachten.«
    »Also sind die Sowjets noch im Besitz einiger Fabergé-Objekte. Ist es möglich, dass dieses Smaragddings all die Jahre irgendwo im Kreml herumgelegen hat?«
    »Natürlich. Die Schatzkammer des Kreml ist riesig. Niemand weiß genau, was sich alles darin befindet. Sie haben nur einige ausgewählte Stücke ausgestellt.«
    M zog an seiner Pfeife. Durch den Rauch wirkte sein Blick desinteressiert. »Es spricht also theoretisch nichts dagegen, dass diese Smaragdkugel aus dem Keller des Kreml ausgegraben, mit einer gefälschten Herkunftsgeschichte versehen und ins Ausland verschickt wurde, um eine Freundin Russlands für geleistete Dienste zu belohnen?«
    »Überhaupt nichts. Es wäre eine raffinierte Methode, um die Empfängerin zu belohnen, ohne hohe Summen auf ihr Konto zu überweisen.«
    »Aber die letztendliche Höhe dieser Belohnung hängt von der Summe ab, die das Objekt bei einer Auktion erzielt?«
    »Richtig.«
    »Und was, nehmen Sie an, wird dieses Objekt bei Sotheby’s einbringen?«
    »Das ist unmöglich zu sagen. Wartski wird zweifellos sehr hoch bieten. Aber sie werden natürlich niemandem verraten, wie hoch – weder für sich selbst noch für einen Kunden. Es hängt viel davon ab, wie hoch sie durch einen unterlegenen Bieter gezwungen werden. Aber ich würde auf keinen Fall weniger als hunderttausend Pfund schätzen.«
    »Hm.« Ms Mundwinkel krümmten sich nach unten. »Ganz schön viel Geld für so einen Schnickschnack.«
    Dr. Fanshawe war über Ms schamloses Banausentum entsetzt. Er sah M zum ersten Mal während dieses Gesprächs direkt in die Augen. »Mein lieber Herr«, protestierte er, »würden Sie den gestohlenen Goya, der bei Sotheby’s für hundertvierzigtausend Pfund an die National Gallery verkauft wurde, vielleicht auch als teuren Schnickschnack aus Leinwand und Farbe bezeichnen?«
    »Vergeben Sie mir, Dr. Fanshawe«, erwiderte M besänftigend. »Ich habe mich ungeschickt ausgedrückt. Ich hatte nie großes Interesse an Kunstobjekten, und durch mein Beamtengehalt auch nie die Mittel, sie mir zu kaufen. Meine Bemerkung zielte einzig und allein auf die Wucherpreise ab, die heutzutage bei Auktionen erzielt werden.«
    »Sie haben ein Recht auf Ihre eigene Meinung«, entgegnete Dr. Fanshawe steif.
    Bond kam zu dem Schluss, dass er M jetzt retten sollte. Außerdem wollte er, dass Dr. Fanshawe verschwand, damit sie sich den professionellen Aspekten dieser merkwürdigen Angelegenheit widmen konnten. Er erhob sich und sagte zu M: »Also, Sir, ich glaube, jetzt bin ich umfassend informiert. Es wird sich bestimmt herausstellen, dass alles in Ordnung ist (von wegen!), und dass die Kollegin einfach nur ein Riesenglück hatte. Aber es war sehr nett von Dr. Fanshawe, sich so viel

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