Jamey. Das Kind, das zuviel wußte
Hawley-Deckman-Preis für besondere Leistungen in Mathematik. Ihr Stanford-Binet-IQ liegt bei 188. Sprachliche Ausdrucksfähigkeit wie bei Gary. Ihre allgemeinen geistigen Fähigkeiten liegen oberhalb jeglicher Norm.
2. David Krohnglass: Er ist jetzt neunzehn und hat ein Physikstudium abgeschlossen sowie eines in Physikalischer Chemie. Er war unter den zehn besten Bewerbern in ganz Amerika für die Aufnahme zum Medizinstudium. Er hat vor, im nächsten Herbst an die University of Chicago zu gehen, um in Medizin zu promovieren. Sein IQ liegt bei 177. Sprachliche Ausdrucksfähigkeit entspricht der eines Promovierten. Seine geistigen Fähigkeiten liegen oberhalb jeglicher Norm.
3. Jennifer Leavitt: Sie ist siebzehn und studiert im fünften Jahr Verhaltensforschung an der UCLA. Drei wissenschaftliche Aufsätze von ihr sind in Fachzeitschriften erschienen, zwei verfasste sie völlig selbstständig. Nach ihrem Doktor möchte sie Medizin studieren. Sie interessiert sich besonders für Psychiatrie. Ihr IQ liegt bei 169. Sprachlicher Ausdruck und geistige Fähigkeiten entsprechen denen promovierter Wissenschaftler.
4. Joshua Marciano: Er ist achtzehn und steht kurz vor dem Bachelor of Arts in den Fächern Russisch und Politische Wissenschaften. Er hat ein Computerprogramm geschrieben, das simultane Trendanalysen in den Bereichen Ökonomie, Weltgesundheit und Internationale Beziehungen ermöglicht, und verhandelt mit der Weltbank um die Lizenz. Er wurde zu den verschiedensten Förderprogrammen für Fortgeschrittene zugelassen und hat vor, ein Jahr zum State Department zu gehen, bevor er an der Kennedy School für Internationale Beziehungen in Harvard promovieren und einen Abschluss in Jura machen will. Sein IQ liegt bei 171. Sprachlicher Ausdruck und geistige Fähigkeiten entsprechen denen promovierter Wissenschaftler.«
Ein beeindruckender Bericht, mit großer Sorgfalt verfasst, aber für den gegebenen Anlass, meinen Besuch, beinahe zu detailliert, selbst für Saritas Verhältnisse. Was sie mir eigentlich sagen wollte, war zwischen den Zeilen zu lesen: Jamey war ein Hindernis, Alex. Sieh nur, was ich mit den anderen erreicht habe.
Die Tür ging auf, und zwei junge Männer kamen herein.
David, den ich als zierlich und zu klein in Erinnerung hatte, passte jetzt von seiner Statur her in jedes Footballteam. Er maß sicher einen Meter neunzig, war massiv gebaut und muskulös.
Sein ingwerfarbenes Haar hatte einen modernen Schnitt, oben kurz und mit einer Strähne im Nacken. Sein flaumiges Gesichtshaar reichte für einen blonden Schnurr- und Kinnbart. Er trug eine randlose runde Brille, weit geschnittene Khakihosen, schwarze Schnürschuhe, ein am Hals offenes Schottenhemd mit knappem Kragen und eine Lederkrawatte, die ein paar Zentimeter oberhalb seines Gürtels endete. Seine Hand umfasste die meine mit festem Griff.
»Hallo, Dr. D.!«
Josh war schmächtig und mittelgroß gewachsen, hatte sich von einem hübschen Teenager zu einem gut aussehenden jungen Mann entwickelt. Sein lockiges schwarzes Haar trug er kurz geschnitten, seine dichten schwarzen Wimpern saßen über großen Haselnussaugen, er hatte ein viereckiges, strenges, in der Mitte gespaltenes Kinn und eine glatte Haut. Er war angezogen wie ein Schüler, trug ausgebeulte Flanellhosen, schmutzige Sandalen und ein Hemd, dessen Kragen oben aus einem maronenfarbenen weiten Pullover herauskam. Ich hatte ihn als eines jener glücklichen, mit gutem Aussehen, Charme und Intelligenz gesegneten Geschöpfe in Erinnerung, die von keinerlei Selbstzweifel gequält werden. Heute Morgen jedoch erschien er mir recht angespannt.
Mit gequältem Lächeln sagte er: »Es freut mich, Sie wiederzusehen.« Das Lächeln verschwand. »Schade, dass es aus diesem Anlass geschieht.«
David nickte zustimmend und sagte: »Es ist einfach nicht zu begreifen.«
Ich bat sie, Platz zu nehmen, und sie setzten sich mir schweigend gegenüber.
»Es ist wirklich nicht zu begreifen«, sagte ich, »ich hoffe, ihr könnt mir dabei helfen, etwas Licht in das Dunkel zu bringen.«
Josh runzelte die Stirn. »Als Dr. Flowers uns erzählte, dass Sie uns wegen Jamey sprechen möchten, wurde uns klar, wie wenig wir über ihn wissen, wie sehr er sich immer von der Gruppe fern hielt.«
»Es war mehr als sich fernhalten«, sagte David. Er lehnte sich zurück und streckte die Beine aus. »Er schloss uns regelrecht aus. Er machte keinen Hehl daraus, dass er grundsätzlich mit anderen Menschen nichts zu tun haben
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