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Jamey. Das Kind, das zuviel wußte

Jamey. Das Kind, das zuviel wußte

Titel: Jamey. Das Kind, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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    »Mach dir die Mühe nicht, Alex, ich habe sie schon abgestoßen. Nach unserem letzten Gespräch habe ich mich umgehört. In Beverly Hills gab es so ein Gerücht, keine riesigen Transaktionen, nur ein paar Anzeichen hier und da, aber es hat Verkäufe gegeben, in aller Stille. Das braucht nichts zu bedeuten, aber es könnte schon was dran sein. Ich bin die Dinger jedenfalls los.«
    »Lou, ich …«<
    »Mach dir keine Gedanken, Alex. Ich habe sie zu einem günstigen Preis verkauft und einen schnellen Dollar damit gemacht. Meine Klienten sind hocherfreut, mein Charisma ist unangetastet. Wenn’s schief geht, stehe ich da wie Nikodemus, wenn nicht, haben wir’s mal wieder richtig gemacht. Also vielen Dank, Doktor.«
    »Aber wofür?«
    »Den Tipp. Ich wusste, dass du nicht viel sagen konntest, aber deine Andeutungen haben genügt. Der Markt ist ganz wild auf die Dinger.«
    »Wird wohl so sein, wenn du es sagst. Freut mich, dass ich dir helfen konnte.«
    »Ich bin gerade dabei, die Incentive aufzutanken, und komme auf dem Weg nach Cabo San Lucas bei dir vorbei. Ich wollte Seebarsch fangen und den späten Thunfischschwärmen auflauern, ich hab auch läuten hören, dass es wieder Tutuavas gibt. In Marina Del Rey gehe ich ein paar Tage vor Anker, um ein paar lose Fäden zu einem Klienten von früher zu knüpfen. Wie wär’s, wenn wir mal zusammen essen gingen?«
    »Klar, Lou«, sagte ich geistesabwesend. »Das wäre toll. Sag mal, kann ich dich etwas Technisches fragen?«
    »Dazu bin ich da.«
    »Nichts über Finanzen, wegen eines Boots.«
    Milo unterbrach seine Lektüre.
    »Wenn du eines kaufen willst, ich kenne da einen, der hat einen Bostoner Walfänger, elf Meter lang, sehr günstige Gelegenheit …«
    »Ich will kein Boot kaufen«, sagte ich, aber als ich den Regen sah, fügte ich hinzu: »Jedenfalls jetzt noch nicht.«
    »Was willst du dann?«
    »Lou, wenn du in einem Schiff etwas verstecken wolltest, wo würdest du es hintun?«
    »Das hängt vom Bootstyp ab. Auf der Incentive gibt es alle möglichen Ecken und Winkel durch die Teakholzverkleidung. Wenn genug Holz auf einem Schiff ist, kann man im Grunde überall ein Versteck aussägen.«
    »Ich meine ein Versteck, das selbst ein Bulle nicht finden würde.«
    »Wie, ein Bulle?«
    »Ein Polizist.«
    Milo blickte auf und sah mich durchdringend an.
    »Alex, was zum Teufel hast du vor?«, fragte Cestare.
    »Gar nichts. Ich denke über ein theoretisches Problem nach.«
    Lou pfiff leise durch die Zähne.
    »Das hat entfernt mit Bitter Canyon zu tun, stimmt’s?«
    »Möglicherweise.«
    Es folgte längeres Schweigen, dann fragte Lou:
    »Wie groß soll der Gegenstand sein, den du verstecken willst?«
    »Sagen wir, ungefähr elf mal zwanzig Zentimeter.«
    »Wie dick?«
    »Zwei Zentimeter.«
    »So klein? Ich hatte schon Angst, du bist in irgendein Verbrechen verwickelt, Kokainschmuggel oder so was. Aber Koke in so kleiner Menge, das würde sich ja überhaupt nicht lohnen, es sei denn, es wäre nur zu deinem eigenen Gebrauch bestimmt, und du …«<
    »Lou«, sagte ich ruhig, »ich bin kein Rauschgiftschmuggler. Aber jetzt sag mir, wo würdest du es verstecken …«<
    »Einen elf mal zwanzig Zentimeter großen Gegenstand, Moment mal, hast du schon im Seewasserfilter gesucht?«
    »Was ist denn das?«
    »In einem Motorboot - wir reden doch über einen Stinkpott, oder?«
    Ich hielt die Hand über die Muschel und fragte Milo:
    »Hatte Radovic ein Motorboot?«
    Er nickte.
    »Ja.«
    »In einem Motorboot verwendet man Meerwasser, um den Motor zu kühlen. Der Wasserfilter ist am Ende einer Leitung, die durch das Boot führt, das Wasser von außen zu der Maschine leitet und sie von Sand und Dreck freihält. An beiden Enden des Kühlsystems befinden sich außenbords mit Sieben verdeckte Kammern. Wenn ich etwas wirklich gut verbergen wollte, würde ich es dorthin unter den Rumpf tun. Um es zu finden, müsste man unter Wasser suchen. Ist der Gegenstand denn empfindlich?«
    »Ja, das ist er.«
    »Ist es etwas für die Küche? Fleisch, Gemüse oder Mineralien vielleicht?«
    Ich musste lachen.
    »Also, ich würde es auf jeden Fall in eine Schutzhülle legen, dann das Sieb einer Kammer abschrauben und das Ding reinstecken. Dann könnte man es in Ruhe vergessen. Ist es das, was du suchst?«
    »Könnte sein, danke, Lou.«
    »Wofür denn, wir sind ein Brokerbüro mit jeglichem Service. Noch eins fällt mir gerade ein, Alex.«
    »Nämlich?«
    »Brandon lässt grüßen. Durch deine nette

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