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Jamey. Das Kind, das zuviel wußte

Jamey. Das Kind, das zuviel wußte

Titel: Jamey. Das Kind, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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hat mich hierher gebracht, das reicht.«
    »Mr. Antrim, bitte informieren Sie uns, sobald Sie Ihre Meinung ändern, und wir bestellen einen Anwalt.«
    »Nein, genug davon.«
    Milo fuhr fort:
    »Es sind beim Verhör anwesend Calvin W. Whitehead von der Bezirkspolizei Los Angeles und Detective Sergeant Richard A. Cash vom Beverly Hills Police Department.« Als sein Name fiel, hob Cash zwei Finger, berührte damit seine Stirn und grüßte kurz.
    »Ich selbst bin Detective Sergeant Milo B. Sturgis vom Los Angeles Police Department, Abteilung West Los Angeles.«
    Antrim war diesmal lebhafter als beim vorherigen Verhör. Er bewegte sich viel und stellte sich ein wenig zur Schau. Er zündete eine Zigarette an und fuhr sich durchs Haar. Dann lächelte er in die Kamera.
    »Also, Tully«, sagte Milo, »Sie haben uns bisher berichtet, wie und wann Sie Darrel Gonzales, Matthew Alan Higbie, Rolf Pieper, John Henry Spinola, Andrew Terrence Boyle und Rayford Antoine Bunker getötet haben.«
    »Ja, die waren es.«
    »Wir wollen heute besonders über zwei Morde sprechen, die an Richard Emmet Ford und Ivar Digby Chancellor.«
    »Gut«, sagte Antrim, »was wollen Sie wissen?«
    »Alles«, sagte Whitehead brummig.
    Antrim blickte zu ihm hinüber, sah Milo an, als wolle er sagen: Was hat der denn? Dann steckte er sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Milo zündete sie für ihn an und sagte:
    »Fang ganz vorne an.«
    »Was heißt hier vorne, es fing ja nicht nur einmal an?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Der Job begann, als wir den Jungen aus dem Krankenhaus rausholten. Die Schnippelei begann …«
    »Welchen Jungen meinst du?«
    »Den Cadmus, der in der Klapsmühle war.«
    »James Cadmus.«
    »Ja, den.«
    »Also fangen wir bei ihm an.«
    »Ja, ich fuhr also raus zum Krankenhaus …«<
    »Wann?«, fragte Whitehead.
    »Ich weiß nicht, wann das war, vor ungefähr vier oder fünf Wochen.«
    »Was für ein Wochentag war es?«, fragte Cash.
    »Donnerstag.«
    »Woher weißt du das so genau?«, fragte Whitehead.
    »Es passierte immer donnerstags.«
    »Warum?«
    »So war es ausgemacht. Donnerstags sollten wir losfahren und einen Schwulen aufgabeln.«
    »Hast du nie gefragt, warum?«, fragte Whitehead.
    Antrim schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«, wollte Whitehead wissen.
    Antrim kniff die Augen zusammen und grinste.
    »Es war mein Job, und den machte ich auch.«
    Whitehead machte ein Gesicht, als hätte er saure Milch getrunken. Er kreuzte die Arme über der Brust, sah auf Antrim herunter und schnaubte verächtlich.
    »Was ist denn los?«, fragte Antrim und machte ein beleidigtes Gesicht. »Ich habe Ihnen alles erzählt, und immer noch geben Sie keine Ruhe.«
    Whitehead beugte sich zu ihm.
    »Tully, du Scheißkerl, ich lass mich nicht von dir verarschen.«
    Antrims Unterkiefer schob sich nach vorne. Eine Hand ballte sich zur Faust. Er legte die andere darüber und presste sie, als bändige er ein wildes Tier. Sein Gesicht wurde starr, seine Augen blitzten.
    »Los«, sagte Whitehead und schubste ihn am Kopf. »Ich will weiterkommen.«
    Cash und Milo starrten Whitehead an.
    »Abschaum«, sagte der.
    Antrim spuckte auf den Boden und drehte den drei Polizisten den Rücken zu.
    »Ich will in meine Zelle«, sagte er.
    Niemand reagierte.
    »Komm, Tully, lass gut sein«, sagte schließlich Milo.
    »Verdammt, ich will weg hier, ich sage kein Wort mehr.«
    »Habe ich dich vielleicht verletzt?«, fragte Whitehead spöttisch.
    Der Monitor wurde für ein paar Sekunden dunkel. Dann wurde er wieder hell, und man sah Antrim allein mit Milo. Der Gefangene saß am Tisch und löffelte etwas aus einer Schale. Er schlürfte, wischte sich den Mund ab und legte den Löffel hin. Der Aschenbecher quoll von Kippen über. Daneben stand eine Dose Pepsi.
    Milo wiederholte seine Vorrede, ließ Antrim wieder erklären, dass er keinen Anwalt wolle, und fragte dann:
    »Können wir anfangen, Tully?«
    »Gut. Aber wenn dieser Sack wieder reinkommt, höre ich sofort auf zu quatschen.«
    »Gut, Tully, nur du und ich reden. Klar?«
    »Dieser arrogante Arsch, dem müsste man mal gewaltig in die Fresse hauen.«
    »Noch ein bisschen Suppe?«
    »Nein, danke. Fragen Sie schon.«
    »Wir sprachen über die Morde an Richard Emmet Ford und Ivar Digby Chancellor. Du hast erzählt, dass du ins Krankenhaus gefahren bist und James Cadmus dort rausgeholt hast. Welche Klinik war das?«
    »Die Klapsmühle in Agoura.«
    »Wie war der Name?«
    »Canyon Oaks.«
    »Weiter.«
    »Ich fuhr so

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