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Jan Fabel 01 - Blutadler

Titel: Jan Fabel 01 - Blutadler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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darin, dass ihre Waffe nicht mit Goldmotiven und der Herstellermarke verziert war.
    Fabel wandte sich an Mahmoot. »Alles klar?«
    Mahmoot nickte. »Es tut mir Leid, Jan. Aber ich glaube, du solltest dir anhören, was sie zu sagen haben. Ihrer Meinung nach sind sie hinter demselben Mann her wie du. Sie beobachten dich seit einiger Zeit, und sie sind mir nach unserem Treffen auf der Fähre gefolgt.«
    Fabel fragte den Slawen, dessen Lächeln die kalten grünen Augen nicht erreichte: »Arbeiten Sie für eine russische Polizeibehörde? Warum haben Sie sich dann nicht an die erforderlichen Stellen gewandt und stattdessen mehrere bundesdeutsche Gesetze gebrochen? Seit Ihrem Angriff auf mich wird nach Ihnen gefahndet.« 
    Mahmoot schien von seinem Stuhl aufspringen zu wollen. Das blonde Mädchen wedelte jedoch mit dem Lauf ihrer Automatik und bedeutete ihm, sitzen zu bleiben. »Du bist angegriffen worden?«
    Fabel nickte. »Deine neuen Freunde sind nicht so nett, wie sie aussehen.«
    »Ich bedaure den Vorfall, Herr Fabel«, sagte der Slawe. »Aber ich konnte es mir nicht leisten, verhaftet zu werden. Bestimmt wissen Sie, dass ich Ihnen einen dauerhaften Schaden hätte zufügen können, wenn ich es gewollt hätte.«
    Fabel ignorierte die Erklärung. »Wer sind Sie? Für wen arbeiten Sie?«
    Wieder machte das Lächeln des Slawen vor den kalten grünen Augen Halt. »Mein Name ist in diesem Stadium unwichtig. Meine Kollegin« - er nickte zu dem goldhaarigen Mädchen hinüber - »und ich sind Angehörige der ukrainischen Anti-Terror-Polizei. Des Berkut.«
    »Ukrainischer Geheimdienst?«
    »Nein, das wäre der SBU - Sluschba Bespeky Ukrainy -, der unglücklicherweise wohl auch noch eine Rolle in diesem Drama spielen wird.«
    »Und was haben diese Morde mit Terrorismus zu tun?«
    »Direkt? Nichts. Ich werde Ihnen alles zur gegebenen Zeit erklären, Herr Fabel. Bis dahin bitte ich Sie um Geduld. Zunächst einmal sollten wir unsere Informationen über die Fälle selbst austauschen. Das würde uns beiden nützen.«
    Fabel blickte den Slawen unverwandt an. »Was hatten Sie in Angelika Blüms Wohnung zu suchen? Und warum waren Sie außerhalb des Tatorts in St. Pauli?«
    »Wie Ihr Freund erwähnt hat, haben wir ein Interesse an der Aufklärung desselben Falls. Vor ihrem Tod hat Frau Blüm über gewisse Immobiliengeschäfte der Eitel-Gruppe recherchiert, stimmt's?« Fabel setzte eine unbeteiligte Miene auf, und der Slawe lächelte erneut. »Von den Geschäften soll Klimenko International profitieren, ein Konsortium mit Sitz in Kiew. Dieses Lagerhaus hier ist erst vor kurzer Zeit von Klimenko International geräumt worden.«
    »Handelt es sich um illegale Geschäfte?«, fragte Fabel.
    Der Slawe winkte ab. »Juristisch gesehen? Möglicherweise. Sie basieren auf Informationen, die Klimenko aus inoffiziellen Quellen in der Hamburger Landesregierung erhielt und die vielleicht etwas prophetischer waren, als es den Behörden recht sein konnte.«
    »Lassen Sie mich raten: Diese Geschäfte drehen sich um die Neue-Horizont-Partnerschaft?«
    »Sie scheinen mehr zu wissen, als ich dachte. Ja, Herr Fabel, das trifft zu. In Hamburg gibt es zahlreiche Grundstücke mit einem relativ niedrigen kommerziellen Wert. Aber sobald bekannt wird, dass die Gegend renoviert oder durch Entwicklungsmaßnahmen aufgewertet werden soll, steigt der Wert der betreffenden Grundstücke schlagartig.«
    »Klimenko International und Neuer Horizont rechnen also mit einem Vermögen, indem sie derartige Grundstücke bereits vorher und damit entsprechend billig aufkaufen.«
    »Das ist der Plan. Ich werde Ihnen nun etwas anvertrauen, das Sie bitte für sich behalten: Klimenko International dient meiner Regierung als Deckmantel. Die Ukraine ist ein armes Land, Herr Fabel, doch sie könnte zu einem sehr wohlhabenden und einflussreichen Teil Europas werden. Manchen wäre jedes Mittel recht - ausnahmslos jedes -, um dieses Ziel zu erreichen. Klimenko International war bisher eines dieser Mittel. Um Ihre Frage zu beantworten: Ich habe in Frau Blüms Wohnung nach hilfreichen Informationen gesucht. Ich hatte gehofft, dass Ihre Leute vielleicht ein Papier oder sonstige Details übersehen hätten, die man nicht unmittelbar mit dem Mord in Verbindung bringen würde, aber die mit dem Klimenko-Geschäft zu tun hatten und mir helfen könnten, meinen Auftrag zu erledigen. Doch ich hatte Sie unterschätzt.« 
    »Das war nicht nur unser Verdienst. Angelika Blüms Mörder hat ihre Festplatte

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