Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
entschlüsselt haben, und dann sind sie dir zuvorgekommen. Ich habe den Umschlag noch einmal ausgiebig analysiert, als du in Schottland warst. Der ganze Schleim ist ein Schmiermittel und ein Zeichen dafür, dass sie mit Ultraschall und Röntgenstrahlen nachgeschaut haben, was drin ist.«
»Dann waren das nicht nur Rückstände aus den Müllcontainern?«
»Nee. Ich weiß zwar nicht, wie sie an deinen Brief gekommen sind, Blond. Aber sie haben es irgendwie geschafft.«
Sie gingen um eine Ecke herum auf die Hauptstraße und näherten sich der Drogerie.
»Nun, Onkel Sol ist ihnen entkommen. Und ich auch - obwohl du und der SPIollit mich ganz schön im Stich gelassen habt. Das erinnert mich gerade an etwas ...« Janey deutete einen kleinen Tritt in Big Rosies breites Hinterteil an.
»Schon gut, schon gut!« Ausnahmsweise färbte ein natürliches Rot Big Rosies Wangen. »Ich hab's verbockt. Wenn ich nicht so schrecklich unsportlich wäre, würde ich jetzt reumütig auf die Knie fallen. Aber gut jetzt. Los, besorg deiner armen Mutter die Tabletten.«
Janey grinste und kaufte eine Schachtel Aspirin, während Big Rosie in der Fotoabteilung verschwand. Als sie das Geschäft verlassen hatten, wedelte Big Rosie triumphierend mit einem Packen Fotos in der Hand.
»Gutes Foto, Zuckerpüppchen! Schau dir das an!«
Janey erschauerte, als sie diese kleinen schlanken Hände auf dem Foto sah, die in Richtung ihres Gefängnisses gezeigt hatten. »Da ist außerdem ihr fieser Köter. Und was ... was ist das?«
Sie inspizierten das Foto genauer. Unter dem Schreibtisch verlief ein schmales Rohr. Es schien aus einer Schublade herauszukommen. Das Material war durchsichtig und nur deshalb sichtbar, weil es Licht vom Computerbildschirm reflektierte.
»Mmh, was kann das bloß sein?«, fragte Big Rosie und zeigte mit einem ihrer lackierten Fingernägel auf das Rohr.
Janey zuckte mit den Schultern. »Ich sag dir was. Onkel Solomon war ganz sicher mit mir zusammen in dem Gebäude. Ich weiß es ganz genau - er hat mit mir geredet. Und er hat versucht, mir etwas mitzuteilen.«
Sie waren fast wieder zu Hause angekommen. »Und was?«, fragte Big Rosie mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
»Ich habe nur gehört: ›Zerstöre den ...‹ Ich meine, soll ich Bran etwa umbringen, oder so? Diese ganze Agenten- Geschichte gefällt mir ja, aber ich möchte nicht zur Mörderin werden.«
»Mach dir darüber mal keine Gedanken, Jenny-Penny. Aber es könnte ein wichtiger Hinweis sein. Es ist eine weitere Spur, Blond! Wir müssen uns noch mal zusammen setzen und heute Nachmittag daran arbeiten. Wir müssen irgendwie heraus bekommen, was du zerstören sollst«, erklärte Big Rosie und schritt zu ihrem Gartentor.
Plötzlich erinnerte sich Janey an etwas und stöhnte. »Ich kann nicht. Wir sind bei Alex und Frau Halliday zum Tee eingeladen.«
»Bei wem?«
»Bei der Schulleiterin und ihrem Sohn. Es wird eine Katastrophe werden - Alex hat aus irgendeinem Grund keine hohe Meinung von mir.«
Big Rosie zog eine Grimasse. »Pech! Klingt nach einer tollen Verabredung. Na ja, dann wirst du einfach über die Geschehnisse nachdenken müssen, und wir treffen uns nachher. Ich werde ein paar Nachforschungen über diesen gefrorenen Frosch anstellen.«
Ein paar Stunden später wartete Janey im Hof, bis ihre Mutter das Auto neben dem Wohnhaus der Hallidays geparkt hatte. Es befand sich direkt auf dem Schulgelände. Plötzlich sah sie eine bekannte Person mit den Händen in den Hosentaschen herumschlendern. Freddie Roan kam direkt auf sie zu, und Janey sah sich schnell um, damit Alex sie nicht schon wieder mit dem Container-Kerl sah.
»Was machst du hier?«, fragte sie ihn.
»Ein bisschen zusätzliche Wochenendarbeit an den Containern. Du siehst schrecklich aus«, sagte Freddie. »Heftige Nacht gehabt? Hast du etwa in meinen Müllcontainern übernachtet?«
Während sie noch nach einer schlauen Antwort suchte, fiel ihr Blick auf etwas Funkelndes an Freddies Hals. Es war ein silbernes Medaillon. Als er bemerkte, dass Janey darauf starrte, griff er schnell danach und schob es unter seinen Kragen.
»Trägst du jetzt Mädchenschmuck?«, fragte Janey scharf.
»Ist von meinen Eltern. Sie sind gestorben. Das hier ist alles, was ich noch von ihnen habe, also halt einfach die Klappe«, erwiderte Freddie empfindlich.
Janey biss sich auf die Lippe. »Das tut mir sehr leid. Kümmert sich deshalb deine Schwester um dich?«
»Kann schon sein.« Freddie wechselte schnell das
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