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Jane Christo - Blanche - 01

Jane Christo - Blanche - 01

Titel: Jane Christo - Blanche - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Erzdämon
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Rücken drehte.
    Das war das Problem. Sie konnte noch so gut ausgebildet sein, wenn sie einem Gegner gegenüberstand, der ebenso gut kämpfen konnte wie sie, gewann der Stärkere. Da sie nicht mit Muskelmasse aufwarten konnte, wurde schnell deutlich, dass Zoey ihr an Körperkraft überlegen war. Hätte sie ein Messer, würde das Ganze wieder anders aussehen, aber leider besaß sie keine Waffe. Zoeys eisblaue Augen hielten ihren Blick fest, und – oh Gott, er war erregt wie ein brünstiger Bulle. Ihre Magensäure machte Anstalten, nach frischer Luft zu schnappen.
    „Du siehst müde aus, Schneewittchen. Möchtest du dich ein bisschen ausruhen, bevor wir das hier zu Ende bringen?“
    Seine Erektion bohrte sich in ihren Unterbauch, sein heißer Atem strich über ihr Gesicht.
    „Schlaf schadet meinen Augenringen“, stieß sie hervor. Ob er noch mehr Messer am Körper trug? Bestimmt. Und ob sie eines von denen erreichen konnte? Oder würde er ihre Bewegung bemerken, bevor sie ihm eines seiner Ersatzmesser gemopst hätte? Fragen über Fragen, doch Zoey kürzte die Sache ab. Er lachte leise und zog sein Balisong wie in Zeitraffer zurück, wobei er sie mit der linken Hand auf den Boden gedrückt hielt.
    „Was hältst du von folgendem Vorschlag: Wir beide. Jeder ein Messer. Dann werden wir ja sehen, wer von uns der Bessere ist.“
    Mit dem Unterschied, dass er auf saetanische Kräfte zurückgreifen konnte, während die Wirkung von Beliars Blut bei ihr bereits verpufft war. Außerdem heilte er in Nullkommanichts und seine Haut war mittlerweile so undurchdringlich wie ein Kettenhemd. Dennoch, ein Messer war besser als nichts und es war ja nicht so, als hätte sie eine Wahl. Er hielt sie auf den Boden gedrückt und tat, als läge die Entscheidung bei ihr. Fakt war, dass er gegen sie kämpfen wollte. Wahrscheinlich plante er, sie aufzuschlitzen und anschließend ihr Blut zu trinken – wie sehr ihn das antörnte, wusste sie ja bereits.
    „Wenn du gewinnst, darfst du dieses Mal ungeschoren mein Quartier verlassen.“
    Aber klar doch.
    „Gewinne ich“, ergänzte er und ließ seinen Unterkörper gegen den dünnen Stoff ihres Rollkragenpullovers kreisen, „wirst du mir sagen, wo du den Abberufer versteckt hast.“ Ein träges Lächeln huschte über seine Züge. „Und glaube mir, früher oder später wirst du es mir verraten.“ Er beugte sich tiefer über sie und flüsterte: „Ich hoffe, dass es später sein wird, so habe ich länger etwas von dir.“
    Damit legte er seinen Mund auf ihren und zerbiss ihre Unterlippe. Sie tat ihm den gleichen Gefallen, doch alles, was sie damit erreichte, war, dass er den Kopf in den Nacken warf und aus vollem Hals lachte. Es war ein seltsames Geräusch, zumal sie ihn bisher nur heiser kannte. Doch sein Lachen war tief und voll und er klang wirklich glücklich. Wie merkwürdig.
    Als er sie wieder ansah, leckte er sich Blut von der Unterlippe. Ob es ihres oder seines war, konnte sie nicht sagen. Sie machte keine Anstalten, es ihm gleichzutun, denn ihr Blut machte ihn an, und je abgelenkter er war, desto besser für sie.
    „Bist du einverstanden, kleine Kriegerin?“
    Kleine? Sonst noch was?
    „Von mir aus, du Pussy. Aber heul mir nachher nicht die Hucke voll, Weicheier finde ich nämlich zum Kotzen.“
    Seine Augen wurden schmal, als sich sein Engelgesicht über sie beugte. „Keine Angst, Spätzchen. Wenn ich mit dir fertig bin, werden meine Eier deine letzte Sorge sein.“
    Schon klar.
    Zoey leckte ihr mit einem lustvollen Seufzer das Blut von der Lippe. Danach erhob er sich wie von unsichtbaren Fäden gezogen und fischte eines ihrer Uzi Combat Kampfmesser aus der Innenseite seines Sakkos. Die Schneide war zwar nur elf Zentimeter lang, doch dank der Sägezahnung am Klingenrücken konnte sie ihm mit dieser Waffe einen Arm abtrennen. Oder den Kopf, je nach Bedarf. Die unscheinbare Säge glitt durch Knochen wie ein Tortenmesser durch Sahneschnittchen. Langsam erhob sie sich, und obwohl sie Zoey nicht gern aus den Augen ließ, nahm sie ihre Umgebung zum ersten Mal richtig wahr. Sie befanden sich in einer palastartigen Halle, gegen die das George V. geradezu schäbig wirkte. Kunstvoll bestickte Wandteppiche schmückten die gesamte rechte Seite. Der Boden bestand aus rot geädertem Marmor, von dem Malachitsäulen zu einer im da Vinci-Stil bemalten Decke führten – genauer gesagt, einem Kreuzgewölbe, auf dem eine Schlacht abgebildet war. Geflügelte Engel mit Schwertern, von denen ein blaues

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