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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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haben könnte. Ich antwortete ihr, dass er niemanden gekannt haben konnte, sofern sich nicht nach meiner Entlassung alles verändert hatte. Verdammt, nicht einmal ich hatte eine Ahnung, wer uns da übernommen hatte, und ich war der Leiter in Boston. Sie schrieb zurück, dass es ein Fehler gewesen sei, mich zu kontaktieren,
dass alles in Ordnung und sie nur übermüdet sei. Dann fing sie an, mir Briefe zu schreiben…«
    Ich sah zu, wie Ryu durch die Unterlagen blätterte und bei Silvers Worten nickte.
    »Brenda schrieb mir, dass ihre E-Mails überwacht werden, genauso wie ihr Telefon. Daher die Briefe. In denen berichtete sie mir, dass ihre Vorgesetzten verschwanden. Dass sie tot wieder auftauchten. Verbrannt. Sie wollte wissen, wie Conleth von den Leuten aus der Zentrale in Chicago, die mit ihr gearbeitet hatten, erfahren haben könnte.
    Aber er konnte nichts davon gewusst haben«, betonte Silver. »Schließlich war es so geregelt, dass alle Kommunikation durch mich und Brenda erfolgte und dann durch denjenigen, der mich ersetzt hat. Weiter als bis zu uns beiden hätte man nichts zurückverfolgen können, und Brenda war der Puffer, der dafür sorgte, dass selbst ich nicht alles wusste. Ich weiß das, weil ich wie verrückt versucht habe, mehr über die Firma herauszufinden, und das selbst bevor ich gefeuert wurde – und ich verfüge über ein paar recht einflussreiche Kontakte. Ich konnte nichts herausfinden. Rein gar nichts.«
    »Aber Sie wurden von jemand anderem ersetzt…«, unterbrach Ryu ihn sanft. »Vielleicht haben sich die Dinge geändert. «
    »Schwachsinn«, rief Silver aufgebracht. »Keine Firma wendet so viel Mühe, Geld und Einfluss dafür auf, unerkannt zu bleiben, nur um den Schleier dann eines Tages mir nichts dir nichts zu lüften.«
    »Was ist mit Dr. Donovan passiert?«, fragte Ryu.
    »Letzte Seite«, sagte Silver. »Das Foto.«

    Das Bild zeigte ein weiteres Szenario, das denjenigen sehr ähnelte, die ich auf den Fotos im Labor gesehen hatte. Dr. Donovan war tot. Verbrannt.
    »Sind Sie sich sicher, dass sie es ist?«, fragte Ryu.
    »Zahnärztliche Unterlagen«, erwiderte Silver bloß.
    »Wann war das? Und wo ist es passiert?«
    »Unmittelbar nachdem Conleth hier seine Familie ausgelöscht hat. Aber Brenda wurde in Chicago ermordet.«
    »Es sieht aber ziemlich nach Conleths Handschrift aus«, sagte Camille hinter uns. Sie spähte über Ryus Schulter auf das Foto.
    »Es sieht tatsächlich nach Conleths Handschrift aus, aber er war es nicht«, sagte der alte Mann beharrlich und schüttelte trotzig den Kopf.
    Ryu zog eine Augenbraue hoch. Er glaubte Silver nicht.
    »Verflucht, Junge«, rief Silver verärgert, erhob sich mühsam und ging zu Ryu. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Ryu mochte zwar vierzig Jahre jünger aussehen als Silver, aber eigentlich war er etwa zweihundert Jahre älter als der Mann, der da vor ihm stand. Silver riss ihm den Stapel Papiere wieder aus der Hand und blätterte darin herum, bis er etwas Bestimmtes gefunden hatte.
    »Das ist Donovans Autopsiebericht. Ihr Körper war offenbar fast völlig verbrannt, aber sie haben trotzdem Beweise dafür gefunden, dass sie nicht bloß einfach getötet und dann angezündet wurde … Sie ist vorher missbraucht worden. Brutal missbraucht.« Silver wies auf eine Zeile etwa in der Mitte des Berichts. Ein Wort war hervorgehoben worden.
    Das Wort lautete: »gefoltert«.

    Ich erschauderte, und Ryu griff nach dem Bericht, um ihn vollständig zu lesen.
    »Wie sind Sie an all das herangekommen, Sir?«, fragte ich und verschaffte Ryu so Zeit, die Unterlagen in Ruhe durchzugehen, und versuchte, meine lebhafte Fantasie davon abzuhalten, sich an dem einen schrecklichen Wort festzubeißen.
    »Ich hatte einen Kontakt bei der Polizei, den ich anzapfte, nachdem ich eine Weile nichts mehr von Brenda gehört hatte. Ihre Briefe hörten plötzlich auf, und ich wusste gleich, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Also kehrte ich in die Staaten zurück.« Er ließ seinen grauen Kopf hängen und starrte angestrengt auf seine Hände. Als er schließlich weiterredete, verriet seine Stimme, dass er mit seinen Gefühlen kämpfte. »Sie war zwar in mancher Hinsicht ein ehrgeiziges Miststück, aber sie hat es nicht verdient zu sterben. Vor allem nicht so.«
    Ryu hatte seine Lektüre beendet und schob den Autopsiebericht wieder ganz unten in den Stapel, als wolle er ihn bewusst aus dem Blickfeld schaffen.
    »Conleth hat seine Methode geändert«, sagte er. »Er

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