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Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Titel: Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerda Melchior , Volker Schütz
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schön, eine Frau zu sehen, die sich nicht nur um die Schimpansen kümmert, sondern sie ist eine Frau des Friedens, der Einigkeit und der Gleichberechtigung. Darum geht es ihr.« Junger Veranstaltungsbesucher im Film »Jane´s Journey«

    Aber der Abend ist noch nicht zu Ende, und Jane Goodalls Arbeit ist noch nicht ganz getan. Denn draußen vor dem Saal möchten ihr viele der Besucher die Hand schütteln und ihr danken. Bücher werden ihr gereicht, die sie geduldig signiert, und für jeden hat sie ein paar freundliche Worte übrig. Sie hat die Menschen im Saal aufgerüttelt an diesem Abend, sie werden anderen davon erzählen, und so hat Jane Goodall wieder ein weiteres Stück ihrer Lebensaufgabe erfüllt, die sie sich 25 Jahre zuvor selbst gegeben hat.

    »Ich finde, sie ist wie ... wie eine Kerze, mit der man eine andere Kerze anzündet. Jane Goodall ist eine dieser Kerzen, die andere Kerzen entzündet, und zwar ständig. Tausende auf einmal.« Gary Haun, blinder Zauberer, im Film »Jane´s Journey«

Kapitel 7
    Für Jane Goodall waren die Beobachtung der Schimpansen in Gombe und die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Verhaltenslehre zentrale Punkte ihres Lebens. Später, nach der Konferenz in Chicago, war es der Einsatz für die Erhaltung von Natur und Umwelt, dem sie unermüdlich ihr Leben und ihr Schaffen widmete, und so ist es bis heute geblieben. Von unzähligen Menschen wurde und wird sie dafür bewundert, aber es gab eine Zeit, da war es ausgerechnet ihr Sohn Grub, der mit dem, was seine Mutter tat, seine Probleme hatte.

    »Ich war über viele Jahre nicht einverstanden mit
ihrer ... Ich würde sagen, sie war besessen, von dem,
was sie tat. Ich war sehr dagegen und vertrat die
Ansicht, dass sie ... bodenständiger und normaler
werden sollte.« Grub, Jane Goodalls Sohn, im Film »Jane´s Journey«

    Vielleicht hatte seine Abneigung ihren Ursprung in den frühen Erfahrungen mit den Schimpansen, deren Erforschung seine Mutter mit Leidenschaft betrieb, die ihm aber von klein auf Unbehagen bereitet hatten. Stattdessen fühlte er sich – wie schon als Kind – auch in späteren Jahren zum Wasser hingezogen. Diese Vorliebe führte schließlich dazu, dass er mit 21 Jahren Sportfischerkapitän wurde und als Hochseeangler aufs Meer hinaus fuhr. Danach begann er mit dem Export lebender Hummer nach Asien. Während er die Sportfischerei noch eher als Hobby angesehen hatte, ging es ihm mit seiner neuen Tätigkeit ausschließlich darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Geld zu verdienen. Grub baute sein Unternehmen immer weiter aus und beschäftigte schließlich 50 Mitarbeiter, dazu kamen noch einmal 100 Taucher. Die Verantwortung, die er für diese vielen Menschen zu tragen hatte, raubte ihm nachts häufig den Schlaf. Für Jane Goodall hingegen war die Tatsache, dass ihr eigener Sohn Handel mit lebenden Tieren betrieb, nicht hinnehmbar. Sie sagte ihm das auch ganz offen, und es kam deswegen zu Konflikten zwischen ihr und ihrem Sohn.

    »Als er in die kommerzielle Krebsfischerei einstieg, war ich sehr traurig. Und er wusste, dass ich das hasste.« Jane Goodall im Film »Jane´s Journey«

    Grub erinnert sich, dass es die Frage seiner Mutter nach der Zukunft seiner eigenen Kinder war, die ihn veranlasste, den Hummerhandel aufzugeben und der Denkweise seiner Mutter zu folgen. »Wie werden denn deine Kinder in 20 oder 30 Jahren leben?«, hatte sie ihn gefragt. »Und deren Kinder?« Das hatte Grub zum Nachdenken gebracht.
    Heute sieht er es als einen großen Fehler an, dass er seinerzeit die Hochseefischerei aufgab und sich ganz der Geschäftemacherei widmete. Denn die Arbeit als Kapitän seines eigenen Schiffes und das Hinausfahren aufs Meer hatten ihm Freude und Zufriedenheit gegeben. Beim Hummergeschäft hingegen war es ihm nur um immer mehr Erfolg und immer mehr Geld gegangen. Es war fast wie eine Sucht gewesen, und über dem Drang, diese Sucht täglich zu befriedigen, hatte Grub völlig vergessen, dass das Leben auch schöne Seiten bereithält.

    »Das war wie ein Spiel. In vielerlei Hinsicht war es wie ein Glücksspiel. Man will so viel Geld wie möglich verdienen und verliert die Lebensfreude. Man hat keine schönen Stunden mehr mit der Familie und genießt nicht den Moment. Durch diese geschäftliche Besessenheit habe ich viele Jahre verloren.« Grub, Jane Goodalls Sohn, im Film »Jane´s Journey«

    Grub ist inzwischen auf dem Gebiet des »sanften Tourismus« tätig, und führt Menschen an ganz besondere

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