Janusliebe
Kopf zu sprengen.
Sie versuchte nach ihm zu treten, ihre Hände fuchtelten hilflos herum, doch
er ließ nicht los. Endlich ergab sie sich. Sie würde sterben, das wusste sie jetzt, aber
es würde durch seine Hand sein. Das machte es leichter. Er war ja ihr Liebster, ihr
Mann, ihr Alles, für das sie leben und sterben wollte, ganz wie es ihm gefiel.
Sie ließ sich einfach zu Boden fallen. Zusammengekrümmt blieb sie vor ihm
liegen und sah zu, wie er den Gürtel aus seiner Hose zog. Ah, so wollte er es also
haben!
In vorauseilendem Gehorsam ging sie auf die Knie und zog ihren Slip herun-
ter. Aber er nahm sie nicht. Schweigend stand er hinter ihr und starrte auf ihre ro-
sigen Backen. Dann hob er die Hand, holte aus und ließ den Gürtel auf die weichen
Fleischhalbkugeln sausen.
Sie stöhnte, Lust schoss in ihr hoch wie eine Stichflamme. Der zweite Streich
hinterließ einen breiten roten Strich auf ihrer Haut, der dritte und vierte machte
ein A daraus und schließlich leuchtete ihr Hintern wie der eines Pavians.
Sie schrie, versuchte von ihm wegzurutschen, aber da versetzte er ihr einen
solchen Schlag, dass die Haut platzte.
Der Schmerz biss sich wie ein wütendes Tier in ihre Backen. Ihr wurde schwarz
vor Augen, ihre Glieder erschlafften ...
Plötzlich war sie frei.
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Es dauerte ein paar Sekunden, ehe sie begriff, dass sie auf dem Fußboden lag.
Ihre Hände fuhren zu ihrem schmerzenden Hals, dann betasteten sie vorsichtig
das schmerzende Hinterteil. Aber er ließ ihr keine Zeit, sich zu erholen. Ohne
Rücksicht warf er sich auf sie, zerriss mit einem Ruck ihren Slip und drängte ihre
Schenkel auseinander.
Er nahm sie rücksichtslos, zornig, nur von dem Gedanken beherrscht, sie zu
unterwerfen und zu bestrafen. Aber es war nicht sie, die er bestrafte, sondern die
kleine Schlampe, die ihn schon wieder zum Narren gemacht hatte.
Miststück! Oh, sie wusste genau, was die Kleine mit ihren Spielchen bezweck-
te. Sie wollte ihn kirre machen, damit er, völlig verrückt nach ihr, alles machte,
was sie wollte. Deutlich gesagt: bis er ihr endlich einen Ring an ihr verdammtes
kleines Schlampenhändchen steckte! Aber das würde nie geschehen. Er war IHR
Mann und den ließ sie sich nicht von so einem durchtriebenen kleinen Weibchen
wegnehmen!
Er kam. Sein Atem flog in heftigen Stößen an ihrem rechten Ohr vorbei. Dann
war es so weit, er ergoss sich in sie, zitterte und stöhnte, bis er den letzten Tropfen
an sie verschenkt hatte und erschöpft von ihr herunterrollte, um ausgestreckt auf
dem Fußboden liegen zu bleiben.
Sie wagte nicht, sich zu bewegen. Während sie darauf wartete, dass er irgend-
etwas tat oder sagte, dachte sie an die Frau, die in seinem Kopf und in seinem Blut
kreiste. Die Kleine war schlauer, als sie gedacht hatte. Oder sie hatte einfach nur
Glück. Aber ewig konnte Fortuna nicht auf ihrer Seite sein. Das nächste Mal würde
es sie treffen. Da würde SIE sich durch nichts mehr aufhalten lassen.
Sie würde die verdammte kleine Schlampe dahin schicken, wohin sie gehörte:
zum Teufel!
Und dann würde sie ihren Liebsten mit den süßesten Sexspielchen über den
Verlust hinwegtrösten.
———————
Daphne warf den angebissenen Doughnut in die Verpackung zurück und leck-
te sich die Fingerkuppen ab. Eine Handlung, die mehr der Gewohnheit als dem
Genuss entsprang, denn die Doughnuts schmeckten wie alter Reifengummi.
«Ich frage mich», sinnierte sie, ohne ihre Tätigkeit zu unterbrechen, «ob du
nicht doch zufällig auf eine Story gestoßen bist, von der bestimmte Leute der Mei-
nung sind, dass sie dich nichts angeht?»
Carry schüttelte den Kopf. Ihr Blick wanderte zu Robby, der im Sessel neben
ihr hockte. Er wirkte wie ein Häuflein Elend, ganz in sich zusammengesunken
und käsegesichtig, als hätte er gerade eine zweistündige Fahrt im Coaster hinter
sich.
«Nein», widersprach Carry. «Im Moment habe ich nur den üblichen Denver-
Tratsch auf dem Schreibtisch. Ein paar Unfälle, Ausstellungen und die üblichen
Wohltätigkeitsgeschichten. Nichts Politisches, keine ungeklärten Morde und
auch nichts, was irgendwie mit Umweltproblemen zu hat.»
«Aber irgendjemand ist hinter dir her», mischte Vincent sich nun ein. «Okay,
die Telefonanrufe alleine hätte ich ja noch als die Tat irgendeines Idioten durchge-
hen lassen. Aber dieser Beinahe-Autounfall, dann die tote Katze in der Post und jetzt
dieser merkwürdige Verfolger – da kann ich
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