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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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zugetreten hätten, wäre er vermutlich schon tot, aber auch so hatte er etliche Prellungen davongetragen.
    »Ich habe schon gehört, dass Sie Probleme haben, Anweisungen zu befolgen. Das sollten Sie möglichst schnell lernen.«
    Alvarez war so dicht an ihn herangetreten, dass sich seine schwarz glänzenden Schuhe direkt neben Jays Gesicht befanden. Falls er ihn damit einschüchtern wollte, hatte er sich verrechnet. Jay wälzte sich auf die Seite und legte den Kopf in den Nacken. »Wenn Sie jemand haben wollen, der gehorcht, kaufen Sie sich einen Hund.«
    Der Blonde lachte, während Alvarez nicht im Geringsten amüsiert schien. Er klopfte sich ein imaginäres Staubkorn von seinem weißen Hemd. »Das ist nicht notwendig. Diese Rolle werden Sie übernehmen. Sie werden es noch lernen, aber damit sollten Sie sich beeilen.« Er wandte sich ab. »Verschafft ihm Zeit zum Nachdenken.«
    Das klang nicht gut. Er wurde hochgerissen und zu einem Holzpfahl gezerrt, der inmitten der Sandfläche stand. Als der Blonde mit einem Messer in der Hand auf ihn zukam, zuckte Jay instinktiv zurück, aber er schnitt ihm nur die Plastikfesseln durch. Jays Erleichterung darüber dauerte nur wenige Sekunden.
    Er wurde gegen den Pfahl gedrängt und dieses Mal banden sie ihm die Handgelenke über seinem Kopf zusammen und befestigten die Fesseln an dem Pfahl. Sobald es ihm nicht mehr gelang, aufrecht zu stehen, würden seine Schultergelenke sein gesamtes Körpergewicht tragen müssen, und dann grub sich das Plastikband noch tiefer als zuvor in seine Haut. Die Konstruktion war einfach, aber teuflisch. Dennoch wusste er immer noch nicht, was sie von ihm wollten.
    Er hatte mit Forderungen oder Fragen über den Stand ihrer Ermittlungen gerechnet. Stattdessen behandelten sie ihn brutal, wollten ihn aber offensichtlich nicht töten. Warum?
    Die Sonne schien ihm direkt ins Gesicht, sodass er die Augen schließen musste. Die Temperatur lag irgendwo in der Nähe der Vierzig-Grad-Grenze. Ohne Schatten und ohne Wasser würde er nicht lange durchhalten. Die Männer betrachteten ihn, als ob sie auf etwas warten würden. Darauf, dass er bettelnd zusammenbrach oder sie anflehte? Niemals.
    Stattdessen rief er sich die Satellitenaufnahmen ins Gedächtnis, die Joss ihnen in New York gezeigt hatte. Der Platz war fast so groß wie ein Fußballfeld, hatte aber trotzdem den Charakter eines Innenhofes. Wenn er sich nicht irrte, befand sich die Rückseite von Alvarez’ Privathaus direkt vor ihm. In den anderen Gebäuden vermutete er die Labors und eventuelle Lager. Sämtliche Häuser hatten nur ein Stockwerk und flache Dächer.
    Da er beharrlich schwieg, verloren die Männer das Interesse an ihm und verließen den Hof nach und nach durch den Zugang, der vermutlich direkt in Alvarez’ Privatgemächer führte. Es sagte einiges über diesen Mistkerl aus, dass er seine Gefangenen anscheinend liebend gerne in unmittelbarer Nähe hatte.
    Schweiß rann ihm übers Gesicht und brannte in seinen Augen. Er verlor jedes Zeitgefühl und konzentrierte sich darauf, die schwarzen Schatten vor seinen Augen nicht gewinnen zu lassen. Seine Haut brannte an den Stellen, die der Sonne ungeschützt ausgesetzt waren, und er hätte bereitwillig sein Strandhaus gegen eine Flasche Wasser eingetauscht. In unregelmäßigen Abständen trat jemand dicht an ihn heran, aber nach einiger Zeit hob Jay nicht einmal mehr den Kopf. Es war die Anstrengung nicht wert. Sein einziges Ziel war, nicht zusammenzubrechen. Aber dann gaben seine Knie doch nach, und er sackte zusammen. Mühsam kämpfte er sich wieder hoch, aber es war vergeblich. Die vorigen Misshandlungen forderten ihren Tribut. Er spürte noch, dass sein Kopf auf seine Brust sank, dann wurde es endgültig schwarz um ihn.
    Als er wieder zu sich kam, lag er am Boden. Die Fesseln waren verschwunden. Die Sonne stand bereits sehr tief und die Hitze war erträglich. Der Blonde kniete neben ihm und hielt ihm eine Plastikflasche mit Wasser an die Lippen. Durstig trank er, hustete und bemerkte dann den bitteren Geschmack des Wassers.
    Seine Hand gehorchte ihm nicht, als er die Flasche wegschlagen wollte. Der Versuch, den Kopf wegzudrehen, wurde mit einem festen Griff verhindert. Er brauchte die Flüssigkeit, wollte sie aber dennoch ausspucken. Mit einem ungeduldigen Seufzen trat ein weiterer Mann zu ihnen und hielt ihm die Nase zu. Wenn er nicht ersticken wollte, musste er das Wasser schlucken, egal, was sie ihm beigemischt hatten. Frustriert gab er

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