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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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noch einmal frei und ungehindert bewegen zu können, wäre es ihm wert gewesen. Aber die Gelegenheit würde er kaum bekommen.
    Als er Geräusche vor der Tür hörte, sprang er von dem Bett und ballte die Hand zur Faust. Der Blonde erschien und blickte ihn sichtlich erstaunt an.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du schon wieder auf den Beinen bist.«
    Die Bemerkung verschaffte Jay eine grimmige Befriedigung, und es gelang ihm, ein Grinsen hinzubekommen, das vermutlich eher einer Grimasse glich. »Steck deine Waffe weg und ich zeige dir, wie gut ich drauf bin.«
    Unerwartet lächelte der Blonde und wirkte beinahe sympathisch. »Ich mag keine unkalkulierbaren Risiken, und du bist definitiv eins.« Er trat dichter an Jay heran. »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es auf der Interstate geendet, aber mein Boss sieht das leider anders. Tu dir und mir einen Gefallen und akzeptiere sein Angebot. Eine andere Chance hast du nicht, und du ersparst uns beiden eine Menge hässlicher Momente.«
    Angebot? Mit Mühe verkniff Jay sich eine Frage. Der Blick des Blonden ruhte sekundenlang auf Jays Handgelenken, die von verschorften Schnitten übersät waren. Mit einem leichten Kopfschütteln holte er Plastikhandschellen aus einer Tasche seiner Tarnhose.
    »Dreh dich um. Hände auf den Rücken.«
    Da der Blonde sich wieder in Begleitung zweier weiterer Männer befand, befolgte Jay die Anweisung und biss die Zähne zusammen, als seine Schultergelenke gegen die Bewegung mit einem scharfen Stechen protestierten. Trotzdem konnte er ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Mit einem Fluch packte der Blonde ihn an der Schulter und drehte ihn wieder um. »Gib mir keinen Grund, meine Entscheidung zu bereuen.«
    Statt ihm die Hände auf dem Rücken zusammenzuschnüren, beschränkte der Blonde sich darauf, ihm die Hände vor dem Körper zu fesseln und zog das Plastikband nicht übermäßig fest.
    »Danke.«
    Sichtlich überrascht nickte der Blonde knapp.

26
    Sie brachten Jay über den Innenhof hinweg in das Gebäude, in dem er Alvarez’ Privaträume vermutete. Nach einem eher schlichten Flur hatte Jay in dem nächsten Zimmer das Gefühl, in einer anderen Welt gelandet zu sein. Überrascht blieb er stehen und hörte hinter sich ein leises Lachen.
    Der Blonde trat neben ihn. »Das ist noch gar nichts. Durch die Tür links.«
    Jay konnte sich kaum vorstellen, dass noch eine Steigerung zu dieser üppigen Einrichtung möglich war, während er langsam den Raum durchquerte. Es schien sich um eine Art kombiniertes Wohn- und Esszimmer zu handeln. Die Einrichtung bestand aus wuchtigen Holzmöbeln, aber die fielen kaum auf, da ein buntes Durcheinander aus Gemälden und Statuen den Raum beherrschte. Goldtöne dominierten, dicht gefolgt von einem grellen Rot. Wuchernde Grünpflanzen in Kübeln sorgten für etwas Auflockerung.
    Im nächsten Raum, der anscheinend als Arbeitszimmer diente, setzte sich der Alptraum fort. Das war keine vernünftige Möblierung, sondern eine Demonstration von Geld und Macht, die auf Jay jedoch einfach nur geschmacklos wirkte. Er bezweifelte, dass Alvarez auch nur eines der in Leder gebundenen Bücher gelesen hatte, die in einem Regal standen, das sich über die gesamte Wand erstreckte.
    Der Blonde drückte ihn auf einen mit Holzschnitzereien verzierten Stuhl, der direkt vor einem wuchtigen Schreibtisch stand.
    Viel interessanter als die Möbel war die Aussicht aus den bodentiefen Fenstern auf einen Garten, der wie ein tropisches Paradies aussah. Unzählige blühende Pflanzen umgaben einen Swimmingpool mit Olympiaausmaßen. Soweit Jay erkennen konnte, trennte lediglich eine hüfthohe Mauer die künstliche Landschaft von der Wüste. Das wäre also ein Weg nach draußen.
    Beim Betrachten der Satellitenaufnahmen hatten Jay und Joss sich gefragt, was es mit dem grünen Bereich auf sich hatte. Den Pool hatten sie nicht erkennen können, da Palmenwedel und andere Baumkronen ihn verdeckt hatten. Viel wichtiger als die Erkenntnis, dass Alvarez über keinen Geschmack, aber Geld im Überfluss verfügte, war, dass Jay nun wusste, wo die Fahrzeuge der Ranch standen. Er würde sich an der Mauer entlang nur ein kurzes Stück nach rechts halten müssen. Die Straße wurde von Alvarez’ Männern kontrolliert, aber jenseits der ausgebauten Pisten gab es durchaus Möglichkeiten zur Flucht. Das Sicherheitssystem von Alvarez war darauf ausgelegt, dass sich niemand der Ranch unbemerkt näherte, und nicht darauf, dass jemand floh. Das konnte sich

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