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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Verbündeten. Unauffällig verlagerte Jay das Gewicht auf seinen rechten Fuß und rechnete sich gute Chancen aus, mit der nächsten Aktion die Vorzeichen zu seinen Gunsten umzudrehen.
    Ein ungeduldiger Seufzer, die Hand verschwand von seinem Mund, aber ehe Jay reagieren konnte, wurde ihm kaltes Metall gegen die Kehle gepresst. Die verdammte Klinge war so scharf, dass er es kaum noch wagte, zu atmen. »Hoffentlich verstehst du das besser. In ungefähr einer Minute kommt die Patrouille hier vorbei. Die dürfen uns nicht bemerken. Danach können wir reden. Hast du das verstanden?«
    Mit dem Messer an der Kehle konnte er weder nicken noch dem Mistkerl mitteilen, was er von ihm hielt. Ein wütendes Schnauben musste als Antwort reichen. Auf das leise, unverkennbar amüsierte Lachen hinter sich hätte Jay verzichten können. Angespannt wartete er und fluchte innerlich, als sich ihrem Standort mindestens zwei Männer näherten, die sich auf Spanisch unterhielten. Hinter ihm wurde leise auf Paschtu geflucht. Verblüfft vergaß Jay das Messer und drehte leicht den Kopf. Ein scharfer Schmerz erinnerte ihn daran, dass das eine ausgesprochen schlechte Idee war, solange er die Klinge direkt am Hals hatte. Er wehrte sich nicht, als der Mann hinter ihm zurückwich und ihn dabei mitzog. Dicht an die Wand gepresst, verharrten sie und lauschten angespannt. Alvarez’ Männer kamen näher und blieben direkt hinter der Hausecke stehen. Das typische Geräusch eines Feuerzeugs erklang, dann begannen sie eine aufgebrachte Diskussion über die Einteilung der Nachtschichten. Wenn die Mexikaner um die Ecke bogen, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie aufflogen. Außer der Dunkelheit und dem Schatten der Gebäude hatten sie keinerlei Deckung.
    Aus Sekunden wurden Minuten, aber eine gefühlte Ewigkeit später flog ein noch glühender Zigarettenstummel durch die Luft und die Mexikaner gingen zurück zu den Fahrzeugen.
    Der Mann hinter ihm wartete, bis Alvarez’ Leute außer Hörweite waren und nahm dann das Messer weg. »Sorry, für lange Diskussionen hatte ich keine Zeit. Jay DeGrasse?«
    Jay wischte sich etwas Blut vom Hals, das in den Kragen seines T-Shirts sickerte, und drehte sich um. Seine Ratlosigkeit nahm neue Ausmaße an. Soweit er es beurteilen konnte, kannte er den Mann nicht und mit einer Entschuldigung hatte er am wenigsten gerechnet. »Wer will das wissen?«
    »Da ich die Waffen habe, stelle ich die Fragen und du antwortest.«
    »Wenn du deine Waffen einsetzt, sind Alvarez’ Männer verdammt schnell wieder hier. Bitte, nur zu. Ich bin gespannt, auf wen von uns sie sich zuerst stürzen werden.«
    »Ein Messer macht keinen Lärm, und wie du bemerkt hast, weiß ich durchaus zu verhindern, dass du einen Laut von dir gibst. Aber wir haben keine Zeit für solche Spiele.«
    »Gut, dann verrate mir endlich, wer du bist und warum du hier herumschleichst.«
    Als sein Gegenüber lediglich den Kopf schüttelte, war es mit Jays Geduld vorbei. Er hatte genug davon, dass andere glaubten, ihm vorschreiben zu können, was er zu tun und zu lassen hatte. Es war Zeit, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Er schnellte vor, stieß den Unbekannten gegen die Wand und presste ihm seinen Unterarm gegen den Hals. »Wer bist du? Was willst du hier? Und woher kennst du meinen Namen? Entweder du antwortest oder das war’s für dich.« Jay zuckte zusammen, als sich die Messerspitze schmerzhaft in seine linke Seite bohrte. Den rechten Arm konnte sein Gegner nicht bewegen, dafür hatte Jay gesorgt, aber der Mann musste überraschend schnell das Messer in die andere Hand genommen haben. Sein Gegner war eindeutig eine Klasse für sich, aber auf die Demonstration hätte er verzichten können. »Also gut, aber es wird noch reichen, um dich mitzunehmen und ein eingedrückter Kehlkopf ist keine schöne Art zu sterben.«
    Wieder ein leiser Fluch auf Paschtu. »Ich sagte doch schon, dass wir reden, wenn die Männer verschwunden sind. Vorher musste ich allerdings sichergehen, dass du es bist. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du hier draußen herumläufst. Soll ich dir erst die Filme aufzählen, in denen deine Mutter die Hauptrolle gespielt hat, ehe du mir eine Chance zu einer Erklärung gibst?«
    Englisch mit britischem Akzent und Paschtu. Beide Sprachen absolut fließend. Dazu kannte er seinen Namen und seine Familie. Jay begriff schlagartig, wen er vor sich hatte, obwohl er den Zusammenhang nicht verstand, dennoch ließ er ihn los. »Hamid Kazim?«
    »Richtig.

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